GBlog&search

 

GBlog&count



GBlog&listen


Van Morrison
Roll with the Punches


Chilly Gonzales und Jarvis Cocker
Room 29


Blackfield (Aviv Geffen & Steven Wilson)
Blackfield V


Jeff Beck
Loud Hailer




Daniel Hope
Escape to Paradise


Daniel Hope
Spheres


Jonathan Rudess
Explorations


Animals As Leaders
The Joy Of Motion


Colosseum
Valentyne Suite


Jack Bruce
Harmony Row


Spooky Tooth
Spooky Two



Utopia
Ra


Richie Havens
Nobody Left to Crown




Dimitri Schostakowitsch, Mariss Jansons
Sinfonien 1-15


Moondog & the London Saxophoni
Sax Pax for a Sax

GBlog&read - Nutzen Sie die Hinweise zur Orientierung und kaufen Sie dann beim Buchhändler um die Ecke



Uwe Timm
Ikarien



Christoph Ransmayr:
Cox oder Der Lauf der Zeit





Steffen Kopetzky
Risiko


José Saramago
Kain


Eva Menasse
Quasikristalle


Roberto Bolaño
2666


Tschingis Aitmatow
Der erste Lehrer


Uwe Timm
Rot


Leonardo Padura
Adiós Hemingway


Antonio Skarmeta
Mit brennender Geduld


Jose Saramago
Die Stadt der Blinden


Edgar Hilsenrath
Nacht: Roman



Rolf Dubs
Lehrerverhalten

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Archäologie (DCXXXIV) : Yusuf / Cat Stevens - Blackness Of The Night : “It’s got a lot of relativity to the situation of many refugee kids today, lost and abandoned, finding themselves separated from their families and homes in a hostile world,” Yusuf says.

Ich liebe dieses Lied und packe diese LP, die ich mir 1967 (oder 68) gekauft habe, wohl mindestens alle zwei Monate einmal aus:


Cat Stevens ‎– New Masters
Label: Deram ‎– SML 1018
Veröffentlicht: 1967


Jetzt neu: Yusuf / Cat Stevens: "The Laughing Apple"
Koproduzent Paul Samwell-Smith, welcher schon Cat Stevens 1970er-Erfolgsalbum “Tea For The Tillerman“ produziert hatte, sowie der walisische Gitarrist Alun Davis, der in der 70er-Jahren den typischen Cat-Stevens-Sound entscheidend prägte, haben an dieser musikalischen Rückbesinnung ihren Anteil.
Yusuf/Cat Stevens taps classic sound in new 'The Laughing Apple' album
Yusuf’s 2017 version of the cut eschews the original’s orchestral strings and woodwinds for a warm mix of acoustic guitar, mellow keyboard, and reserved drums — an arrangement inspired by Procol Harum, one of his “all-time favorite bands.” But he didn’t just want to release a new version of the track for instrumental purposes. “It’s got a lot of relativity to the situation of many refugee kids today, lost and abandoned, finding themselves separated from their families and homes in a hostile world,” Yusuf says.


View on YouTube

Zur Kritik der kulturalistischen Linken

Mir fehlte da immer etwas in meiner Begründung der Ablehnung der hilflosen Hoffnung, wenn der Mensch sich ändere (vegan wird, seinen Feind liebt uswusf), würden sich auch die Verhältnisse ändern. Gefunden in einer lesenswerten Würdigung bei AISTHESIS: Marxens „Kapital“:
    „Der Kritiker bildet sich … ein, daß seine moralische Forderung an die Menschen, ihr Bewusstsein zu verändern, dies veränderte Bewußtsein zustande bringen werde, und er sieht in den durch veränderte empirische Verhältnisse veränderte Menschen, die nun auch natürlich ein anderes Bewußtsein haben, nichts Anderes, als ein verändertes Bewußtsein. … Diese ganze Trennung des Bewußtseins von den ihm zugrunde liegenden Individuen und ihren wirklichen Verhältnissen … ist nur eine alte Philosophenmarotte.“ (Marx, Deutsche Ideologie)

Archäologie (DCXXXIII) : Bein' Green - Abgesang


View on YouTube

Zugabe für meine Debbie-Harry-Sammlung:


View on YouTube

Und noch eine Zugabe für meine Debbie-Harry-Sammlung:



Und noch eine Zugabe für meine Francoise Hardy & Bob Dylan Sammlung :

https://2.bp.blogspot.com/--5fhkXVAnV0/Wd87Qgy9EwI/AAAAAAAAEGU/WWJkBCR_9oUx0FIWMYmXqzzyHo-jCMgOgCLcBGAs/s400/Fran%25C3%25A7oise%2BHardy%2B%2526%2BBob%2BDylan.jpg

Françoise Hardy - Die Diskrete (ARTE)

Content Leadership (III) : "Moralkeule mit Mutterwitz"

Meine "Lieblings-HAZ" ist oder war mal das Flaggschiff der Madsack-Gruppe (an der die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH (Medienbeteiligungsgesellschaft der SPD) einen Anteil von 23,1 % hält. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) ist eine tolle Sache; - es sorgt dafür, dass ich, wo ich auch bin, immer die gleiche Grütze zu lesen kriege - versorgt werden sowohl MADSACK-Titel und -Beteiligungen (u.a. Leipziger Volkszeitung, Hannoversche Allgemeine, Märkische Allgemeine) sowie externe Partner (z.B. Kieler Nachrichten, Hildesheimer Allgemeine).

Was früher in Qualitätsmedien das Feuilleton war, heißt dort seit dem relaunch "Kultur und Leben". Heute berichtet dort Karim Saab (früher taz, jetzt Märkische Allgemeine, s.o.) über die Entscheidung, Robert Menasse für seinen Roman "Die Hauptstadt" den Deutschen Buchpreis zu verleihen und bespricht diesen bei der Gelegenheit auch gleich. Dabei unterläuft ihm diese Formulierung:

Als Autor mit jüdischem Hintergrund hat er dem Buch auch die Erfahrung des Holocaust eingeschrieben. Die Moralkeule wird bei ihm aber mit Mutterwitz geschwungen...

Mag sein, dass ich da übersensibel bin. aber ich lese in dieser Formulierung einen Subtext, der mich verstört:

Schon klar, der Jude muss auch beim aktuellen Thema Europa auch noch den Holocaust unterbringen; er kann's halt nicht lassen, der alte Moralkeulenschwinger. Aber wenigstens mit Mutterwitz. Moralkeule ohne Mutterwitz geht gar nicht.

- Wie schon 1998 Martin Walser feststellte: "Auschwitz eignet sich nicht dafür, Drohroutine zu werden, jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel oder Moralkeule oder auch nur Pflichtübung. Was durch solche Ritualisierung zustande kommt, ist von der Qualität eines Lippengebets."
Das Idiom des von allen Seiten verfolgten Märtyrers ist bei Walser zentral. Von einer ganzen Armee von 'Meinungssoldaten', die ihn, den Schriftsteller, 'mit vorgehaltener Moralpistole in den Meinungsdienst nötigen' und Auschwitz als 'jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel oder Moralkeule' missbrauchen, fühlt Walser sich bedroht. Die folgende, so genannte Walser-Bubis-Debatte hat gezeigt, wie brüchig der vermeintliche Konsens in der deutschen Gedächtniskulturwar und ist.

Was mich an Karim Saabs Formulierung also (ver-)stört: Dass einer (der ja ausweislich seiner Biografie kein unpolitischer Döllmer ist) nicht merkt, dass zwischen Erfahrung des Holocaust und Moralkeule - verstärkt noch durch das folgende aber - Walsers Provokation von '98 zwischen den beiden Sätzen unausgesprochen (mit-)geteilt wird. Es kann natürlich auch sein, dass das so gemeint ist. *

Aber wie gesagt: Möglicherweise wittere ich immer Subtexte, wo gar keine sind.
Immerhin: Zum "jüdischen Hintergrund" (sagt man wohl heute so) der Menasses:
Eva Menasse: Vienna
_____________________________________________
* Brillante Analyse von Frau M.:
Freunde oder Feinde... die Lust der Differenz ... einer der Theologie und Wirtschaftswissenschaft studierte... herrje ein Döllmer ist er

Autoritärer Kapitalismus - Desintegration - Separatismus und die Sehnsucht nach dem homogenen Kleinstaat : "Stämme unter sich" oder "Prüfstein der Demokratie"


View on YouTube

Anregend-lesenswert heute in der Süddeutschen:
Gustav Seibt
Stämme unter sich - Selbstbestimmung lädt zur Diktatur ein
    Nach dem katalanischen Referendum soll es in zwei Wochen ein lombardo-venezianisches geben, bei dem der Norden Italiens über seine Selbständigkeit abstimmt. Wie in Spanien sind die Gründe vorwiegend ökonomisch. Wirtschaftlich starke Regionen wollen nicht weiter für ärmere Teile des Landes zahlen, mit denen sie in Nationalstaaten zusammenleben...
So ist das wohl. Damit ist schonmal klar, was ein zentrales Motiv der Sezessionisten ist und dass es nicht primär um Volkstänze und anderes Brauchtum geht.
Im Hinblick auf die demokratietheoretische Seite des Problems erscheint mir Seibts Rekurs auf Dahrendorf ("Europa der Regionen?", Merkur, August 1991) sehr hilfreich zu sein; - zumal hier, wo Teile der Linken seit langem dazu neigen, jede separatistische Revolte als von bedrohten Völkern (sic!) unternommen und damit per se legitim und fortschrittlich, also unterstützungswürdig anzusehen.
    Schon 1991, am Beginn der jugoslawischen Krise, warnte der liberale Denker Ralf Dahrendorf in visionären Aufsätzen vor dieser Tendenz zur Rückkehr in kleine historische Einheiten, vor der neuen Sehnsucht nach Homogenität in einer "Stammesexistenz": "Menschen können oder wollen das Leben in heterogenen Gemeinschaften nicht ertragen; sie suchen ihresgleichen und möglichst nur ihresgleichen", schrieb Dahrendorf 1991 in der Zeitschrift Merkur unter dem Titel "Europa der Regionen?". In einer kurz zuvor gehaltenen Rede entwickelte Dahrendorf die inneren Widersprüche des völkerrechtlichen Konzepts der "Selbstbestimmung": Es würde immer im Namen von anderen in Anspruch genommen, die im Zweifelsfall gar nicht gefragt würden. "Selbstbestimmung lädt zur Diktatur ein", so Dahrendorf.

    Die Begriffe "Stammesgesellschaft", "Stammesexistenz" wählte er dabei mit Bedacht. Sie sind im politischen Denken Karl Poppers, eines der liberalen Lehrer Dahrendorfs, das Gegenüber von "offenen Gesellschaften", in denen Verschiedene mit gleichen Rechten zusammenleben. Den heterogenen Nationalstaat nannte Ralf Dahrendorf in seinem Merkur-Beitrag "größte Errungenschaft der politischen Zivilisation". Denn das sind die europäischen Nationalstaaten: heterogen, innerlich voller Verschiedenheiten, historische Regionen, unterschiedliche Konfessionen und Dialekte überwölbend, mit Mehr- und Minderheiten.

    Den homogenen Nationalstaat, das Phantasma vieler Nationalisten, kann es nur auf kleinstem Raum geben, wo das Volk als Großfamilie, als Clan-Verband, eben als "Stamm" begriffen wird, nicht als historisch gewachsene Rechtsgemeinschaft von Bürgern, die sich als Gleiche anerkennen. Alle Versuche, in großen Nationen Homogenität, Einförmigkeit von Volk oder Kultur herzustellen, endeten in brutaler Unterdrückung, oft mit ethnischen Säuberungen, gar Massenmorden.

    Doch die Lösung, die Einheiten so zu stückeln, dass nur noch homogene Kleinststaaten zurückbleiben - also ein "Europa der Regionen" - erschien dem Liberalen Dahrendorf keineswegs wünschenswert. Denn die Homogenität unterlaufe die "Idee von Bürgerschaft". Diese besteht darin, dass sie ein Leben mit Unterschieden erlaubt. Und diese Unterschiede betreffen eben nicht nur Sprache oder Herkunft, sondern auch alle anderen Aspekte, in denen Bürgerindividuen sich unterscheiden können, Religion, weltanschauliche und politische Überzeugung, sexuelle Orientierung. Je kleiner und homogener ein Ländchen ist, umso geringer wird ganz allgemein seine Verschiedenheitstoleranz, und die demokratische Idee der Gleichheit droht sich auf ethnische Gleichförmigkeit zu verengen. Aus dem politischen Demos, dem Souverän der Demokratie, wird das völkische Ethnos, der Stamm, die Gemeinschaft.
Den Merkur-Aufsatz gibt es hier für 2 €, - ein Jahr später argumentiert Dahrendorf ähnlich hier:
Die EG - Modell und Wirklichkeit
Europa im Herbst 1992 - Betrachtungen über das Projekt Europa.

Von Ralf Dahrendorf (NZZ Folio)

Lesenswert!
Zur weiteren theoretischen Grundlegung sei empfohlen:
Hauke Brunkhorst: Staatsbürgeruniversalismus contra Nationalstaat (1993) - mit diesem weitsichtigen Ausblick:
    Ein Festungsblock gegen die 'fundamentalistische' Immigranten- und
    Asylantenflut und all die Armut der Welt würde beispielsweise Europa in
    einen wohlstandschauvenistisch unf besitzindividualistisch homogenisierten
    Nationalstaat zurückverwandeln. Das ist keine abstrakte Möglichkeit. Es ist
    die sehr reale Alternative der Europäischen Gemeinschaft, ein »Block unter
    Blöcken« zu werden, das »das alte Trauerspiel der Nationen mit neuen Akteuren
    und Kulissen« fortführte - oder doch noch einen entschlossenen »Schritt auf
    dem Weg zur Weltbürgergesellschaft« zu tun.16
    Auch die europäische Einigung kann zu einem Rückfall unter das zivilisatorische
    Niveau des Nationalstaats der Französischen Revolution führen. Diese Gefahr
    ist sehr real und höchst aktuell, - seit der, bislang glücklicherweise weitgehend
    Semantik gebliebenen, Wiederkehr des reaktionären »Primats der Außenpolitik«
    im Golf-Krieg und seit der neuen westeuropäischen Fremdenfeindlichkeit.
    Unter ungünstigen wirtschaftlichen und weltpolitischen Konstellationen könnte
    das leicht zum Durchbruch eines aggressiv eurozentrischen und ethnoeuropäischen
    Kollektivbewußtseins führen.
    Es gibt also eine Möglichkeit des Rückfalls vom heterogenen Nationalstaat in
    ein besitzindividualistisches Europa des Geldes und der Macht. Weil sie damit
    nicht rechnet, hat Ralf Dahrendorf die wolkige Rede vom Europa der Regionen
    mit Recht kritisiert. »Der heterogene Nationalstaat«, schreibt er, »war die
    größte Errungenschaft der politischen Zivilisation. In ihm kamen Bürgerrechte
    wirksam zum Geltung, nämlich als gleiche Grundrechte für Menschen
    unterschiedlicher Zugehörigkeiten. Zu diesen Grundrechten gehörte immer
    auch das auf geschützte Entfaltung der kulturellen, religiösen, ethnischen
    Besonderheiten. Zusammen mit den Grundrechten des Einzelnen wurden solche
    Rechte durch Verfassungen garantiert. Der Rechtsstaat ermöglichte den Rekurs
    auf Instanzen der Erzwingung; er schaffte den gemeinsamen Grund, auf dem
    die Vielfalt der menschlichen Interessen und Bedürfnisse gedeihen konnte.«17
    Vor Nationalstaatsillusionen ist indes zu warnen. Denn wenn der vorlaufende
    europäische Schritt zur Weltbürgergesellschaft am Wohlstandschauvinismus,
    an der Macht legitimationsfreier Entscheidungsinstanzen und an den Interessen
    des Kapitals scheitert, wird auch von den in die alten Nationalstaaten
    zurückgedrängten »Inseln der Freiheit« (Dahrendorf) nicht viel bleiben.
    Sie
    werden von der Flutwelle fortgespült werden, mit der der europäische
    Festungsblock in die aufgewühlte See der Weltgesellschaft plumpst...
So ist es denn wohl gekommen: Die neoliberale Deformation Europas, und so ist auch verständlich, dass DiEM25 zu einer ganz anderen Einschätzung kommt:
    Sie ergreifen damit die Partei schlechthin des Staates, die Partei der um (fast) jeden Preis zu sichernden Einheit des Staates und folglich der Staatsgewalt. Daran ändert sich nichts, wenn die Staatsbejahung nicht in nationalen, sondern in sozialen Kategorien begründet wird: um Mehrheitsentscheidungen geht es in beiden Fällen. Das ist es, dem wir uns prinzipiell widersetzen.

    Aus demselben Grund ist die katalanische Frage für uns keine nationale und damit auch keine Frage eines nationalen Staates, sondern eine Demokratiefrage. Sie stellt sich nicht nur in jeder real existierenden, sie stellt sich auch in jeder möglichen Demokratie, sie ist die Demokratiefrage schlechthin, die unvermeidliche Selbst-Infragestellung jeder Demokratie. Sie stellt sich, solange die Demokratie staatlich verfasst sein wird, und sie stellt sich, solange die Demokratie sich in Mehrheitsverhältnissen feststellt. Sie artikuliert das Selbstverteidigungsrecht der Minderheiten, und sie konkretisiert dieses Recht als Recht auf Separation und Sezession. Der letzte Schritt ist essenziell, weil das das Selbstverteidigungsrecht der Minderheit erst als Recht auf Separation oder Sezession praktisch wird. Das Recht auf Separation oder Sezession wird deshalb augenblicklich auch und gerade in einem katalanischen, kurdischen, korsischen, irischen, schottischen, palästinensischen, tamilischen Staat oder in einem Staat der Rohingya zum essenziellen Recht seiner Minderheiten und damit zum Prüfstein der Demokratie...

    (Katalonien: Demokratie und Sezession -Thomas Seibert -Okt 5, 2017)
Was allerdings von Varoufakis (Zwischen Piketty und Macron) zu halten ist, weiß ich auch nicht mehr so genau ...

Hilfreicher scheinen mir - von Fefe empfohlen - diese Erläuterungen von Hans-Ingo Radatz:
    Es stellt sich nämlich raus, dass diese Länderfinanzausgleich-Geschichte gar nicht, wie viele Beobachter (inklusive meiner Wenigkeit) spontan angenommen haben, der Kern der Problematik ist, sondern eher so ein "das sollten wir bei der Gelegenheit auch gleich mal klären"-Ding. Und dass der Verhandlungstisch keine so attraktive Option ist, wie man als Beobachter annehmen könnte, der verpennt hat, dass die da seit Jahren verhandelt haben. Ergebnis:
    Diese Vorschläge lassen sich als eine hypothetische Ausformulierung dessen lesen, was besonnene Kommentatoren der katalanischen Seite als Alternative zu ihrem Unabhängigkeitskurs vorzuschlagen scheinen. Das Problem dabei ist nun, dass all diese Verhandlungen längst stattgefunden haben und gescheitert sind.
    Es gab erfolgreiche Verhandlungen und die Sache war schon so gut wie vom Tisch.
    All diese Initiativen sind mittlerweile am Widerstand Rajoys und seiner Partei gescheitert. Es ist zudem offensichtlich, dass dieses Scheitern kein Zwischenergebnis ist, über das noch nachverhandelt werden könnte, denn die Argumente des spanischen Ministerpräsidenten erlauben keine Dialektik. Seine rotunde Zurückweisung der katalanischen Forderungen begründet Rajoy damit, dass Spanien eben keine „nación de naciones“ sei; vielmehr gebe es „nur eine Nation, die spanische!“
    Der Präsident stellt sich quer. Es sind nicht die unnachgiebigen, rebellischen Katalanen, die hier das Problem sind, sondern die unnachgiebige Repressionspolitik des Präsidenten. ...
Ähnlich sieht das Pepe Escobar (Asia Times) : Fascist Franco may have been dead for more than four decades, but Spain is still encumbered with his dictatorial corpse. A new paradigm has been coined right inside the lofty European Union, self-described home/patronizing dispenser of human rights to lesser regions across the planet: “In the name of democracy, refrain from voting, or else.” Call it democracy nano-Franco style.


Nachtrag:
Separatismus als Flucht vor der Krise
Telepolis, 16. Oktober 2017, Tomasz Konicz
    .. Sozioökonomisch gibt es einen großen gemeinsamen Nenner, auf den man den Europäischen Separatismus bringen kann: Nahezu alle derzeit im Aufschwung befindlichen separatistischen Bewegungen Europas werden - aller identitären und demokratischen Rhetorik zum Trotz - maßgeblich durch ökonomische Prozesse und Faktoren befeuert.

    Bemerkenswert an dieser europaweiten Welle des Separatismus ist vor allem der Umstand, dass sie zumeist durch wohlhabende und sozioökonomisch avancierte Regionen getragen wird: durch Katalonien in Spanien, Südtirol und Norditalien ("Pandanien") in Italien oder Flandern in Belgien. All diesen Fällen ist die krisenbedingte Tendenz gemein, sich durch eine Abspaltung von den ärmeren - und im Gefolge von Eurokrise und deutschem Spardiktat besonders hart getroffenen - Landesteilen abzukoppeln.

    Obwohl sie auf mitunter uralten, historisch grundierten regionalen Differenzen und Animositäten gründen, sind die gegenwärtigen sezessionistischen Konflikte somit vor allem durch eine ökonomistische Wirtschaftsstandortideologie determiniert: Durch die Abtrennung vom - krisengeschüttelten - Staatsverbund möchten die Separatisten eine Verbesserung ihrer sozioökonomischen Lage erreichen.

    Es ist dieselbe Krisenlogik, die bei den meisten dieser separatistischen Auseinandersetzungen greift: Die ökonomisch abgeschlagenen Regionen werden von den avancierten Regionen als "Schmarotzer" wahrgenommen, die in der Krise zu einer unzumutbaren Belastung würden. Diese Sichtweise - die in einer allgemeinen Tendenz zur Exklusion der Krisenverlierer aufgeht - gewinnt in Katalonien, Flandern, Bayern und Norditalien an Boden...

    Der Identitätswahn, der den Aufstieg der Neuen Rechten begleitet, verweist letztendlich auf eine unverarbeitete Zukunftsangst in weiten Bevölkerungsteilen, die sich hierdurch in eine imaginierte heile Vergangenheit flüchten wollen. Mit der forcierten Rückbesinnung auf nationale oder ethnische Identitäten, die ohnehin einen krisenbedingten Wandel erfahren, wird letztendlich ein Festhalten am Gegebenen intendiert, an den sozialen Strukturen, die eben diese Identitäten ausformen.

    Die eigene Identität - die ja ohnehin ein Produkt der sich wandelnden Sozialisation ist - wird als eine unveränderliche, rassisch oder kulturell bedingte Eigenschaft des Subjekts imaginiert. Sie erscheint als ein Anker, als ein Orientierungspunkt in einer von chaotischen Umbrüchen verheerten Welt. Die Identität erscheint in der Krise somit als etwas, das kein Umbruch, das kein sozialer Wandel dem Subjekt nehmen kann.

    Und gerade dies ist die größte Lüge des europäischen Neonationalismus, wie ein Blick auf die Wandlungen allein der deutschen Identität offenbart. Obwohl die Neue Rechte zurück in die Vergangenheit will, leistet sie somit objektiv der drohenden krisenbedingten Barbarisierung Vorschub.

Science-Fiction-Filme erzählen nie von der Zukunft, sondern immer von ihrer Gegenwart

Georg Seeßlen über "Blade Runner 2049"
Porträt eines selbstmörderischen Rebellen

Der neue "Blade Runner" hat großen Schauwert. Vor allem fragt er jedoch, ob es gegen einen Diktatur und Religion gewordenen Kapitalismus noch wirksame Auflehnung gibt.

Autoritärer Kapitalismus - Desintegration - Merkelianismus und die autoritär-nationalradikale Revolte

Wichtig: Weil Heitmeyer seit langem darauf hinweist, dass Integration kein Flüchtlingsproblem ist!!

Was der Kapitalismus mit dem Wahlerfolg der AfD zu tun hat - und warum ihre Anhänger einen "autoritären Nationalradikalismus" vertreten. Ein Gespräch mit dem Soziologen Wilhelm Heitmeyer.
(Interview von Markus C. Schulte von Drach in der Süddeutschen vom 4. Oktober 2017)
Wilhelm Heitmeyer, 72, war bis 2013 Direktor des Institus für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld. Seit den 80er Jahren untersuchte er Rechtsextremismus, von 2002 bis 2012 lief seine Langzeitstudie zur "gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit". --> Heitmeyer bei GBlog!
    ... Ich habe bereits 2001 vor einer Entwicklung gewarnt, deren Gewinner ein rabiater Rechtspopulismus sein würde. Unsere These war damals: Mit Hilfe der Globalisierung breitet sich ein autoritärer Kapitalismus aus, der einen erheblichen Kontrollgewinn über die Gesellschaft erzielt. Zugleich führt er zu einem Verlust der Kontrolle nationalstaatlicher Politik.

    In Teilen der Bevölkerung wird es außerdem so wahrgenommen, dass sie auch selbst Kontrolle verlieren - über die eigene Biografie, und auch über die Politik. Das führt bei ihnen zu einer Demokratie-Entleerung und zu Desintegration. Dadurch wächst die Gefahr, dass diese Menschen ihr Heil bei den Rechten suchen, die ihnen versprechen, ihnen die Kontrolle zurückzugeben.

    Integriert sein bedeutet, dass Menschen Zugang zu den Institutionen der Gesellschaft wie dem Arbeitsmarkt, dem kulturellen und politischen Leben haben, und auch - das ist sehr wichtig - dass sie sich als anerkannt wahrnehmen. Das Wahrgenommenwerden und die Anerkennung sind für viele aber nicht gewährleistet. Das gilt nicht nur für Zugewanderte und Flüchtlinge, sondern auch für Einheimische, vor allem für viele Menschen im Osten. Nach der Wiedervereinigung wurde bei vielen die Leistung eines ganzen Lebens entwertet. Ganze Landstriche sind dort desintegriert.

    Menschen haben das Gefühl, dass sie oder die Gruppe, der sie sich zugehörig fühlen, in der Politik keine Stimme haben, dass sie überhaupt nicht wahrgenommen werden. Und bekanntlich ist der, der nicht wahrgenommen wird, ein Nichts. Das wiederum schwächt den Glauben an die Demokratie. Sie verliert an Bedeutung. Es kommt zu einer Demokratie-Entleerung. Das heißt, der Apparat läuft zwar wie geschmiert, aber die notwendige Substanz des Vertrauens verflüchtigt sich.

    Das geschieht schleichend schon seit langem. Bereits 2002 konnten wir feststellen, dass etwa 20 Prozent der Bevölkerung rechtpopulistisch eingestellt sind. Ein Teil war wahlpolitisch gesehen bei anderen Parteien unterwegs oder ausgeklinkt. Oder sie sind in ihrer Hoffnungslosigkeit und ihrem Unterlegenheitsgefühl in eine wutgetränkte Apathie verfallen. Bei Pegida und der AfD haben dann viele offenbar das Gefühl gehabt, hier gebe es einen Ort, wo sie sich endlich Gehör verschaffen können.
    ...
    Für mich steht die(se) Partei ... für einen neuen Typus eines autoritären Nationalradikalismus. Eben weil es in erster Linie um die autoritäre Wiederherstellung von Kontrolle geht - über das eigene Leben, über die sozialen Verhältnisse, über die Grenzen. Und auch über die herrschende Politik, die sie nach rechts treiben will...
Lesebefehl!!


Zur Ost-West-Differenzierung noch diese Information:

(BIAJ) Nahezu 68 Prozent der AfD-Wähler und -Wählerinnen lebt in Westdeutschland - nach vorläufigen amtlichen Endergebnissen erhielt die AfD bei den Bundestagswahlen am 24. September 2017 in Westdeutschland 3,970 Millionen ihrer insgesamt 5,877 Millionen gültigen Zweitstimmen (67,6 Prozent). Dies wird unter Überschriften wie "Der typische AfD-Wähler - Arbeiter, männlich, ostdeutsch" vergessen bzw. verdrängt. Trotz der i.d.R. weit überdurchschnittichen AfD-Stimmanteile in den ostdeutschen Wahlkreisen (siehe PDF_BIAJ20170930) hätten die ostdeutschen AfD-Stimmen allein nicht zum Einzug in den Deutschen Bundestag gereicht. 4,1 Prozentpunkte des AfD-Wahlergebnisses (12,6 Prozent der gültigen Zweitstimmen) kamen aus Ostdeutschland, 8,5 Prozentpunkte aus Westdeutschland.
[Nachgetragen, nicht uninteressant: Der Osten, die SED und die AfD - blog.wawzyniak.de]

AfD-Waehler_-Nahezu-68-Prozent-lebt-in-Westdeutschland


Im Anschluss an Heitmeyer korrigiere ich meine These von neulich
(Es ist der Merkelianismus selbst, der die faschistoide Revolte hervorbringt) dahingehend, dass ich faschistoide Revolte ersetze durch Heitmeyers Begriff der autoritären nationalradikalen Revolte.
Die These lautet also nun:

      Merkelianismus besteht aus einfachen Grundzutaten: Erzeugung eines Nebels von Harmonie, egal wie erkauft, gelogen, geträumt. Darunter: Stärkung der staatlichen Gewalt, Polizei, Überwachung, Militär, Geheimdienst. Darunter: Abbau des Staates als fürsorgendes und beschützendes Instrument der Gemeinschaft, Übereignung des Geschehens an die großen Spieler des Marktes. Darunter (und da schließt sich der Kreis): Erzeugung eines neuen Wir-Gefühls, in dem die Politik des Neoliberalismus als Schicksal angesehen wird, dem gegenüber nur familiäre Wärme und gleichzeitig Härte helfen kann.

      Seeßlens vorzügliche Definition zuletzt zitiert hier: Fake News 4.0 : Merkel an Trump: "Nichts wird uns aufhalten"

    Es ist der Merkelianismus selbst, der die autoritär-nationalradikale Revolte hervorbringt.

In dieser Fassung wird deutlicher, dass diejenigen, die prollig-pöbelnd (eher Ost) bzw. aus der bürgerlichen Mitte heraus (eher West) AfD-wählend revoltieren, wohl wahrnehmen, dass der Nebel von Harmonie erkauft, gelogen, geträumt ist, dass der Staat als fürsorgendes und beschützendes Instrument der Gemeinschaftabgebaut wird, auch dass es eine Übereignung des Geschehens an die großen Spieler des Marktes gibt, wohl weniger, dass die gewünschte Stärkung der staatlichen Gewalt, Polizei, Überwachung, Militär, Geheimdienst ja längst stattfindet; - so dass sie sich dem neuen Wir-Gefühl, in dem die Politik des Neoliberalismus als Schicksal angesehen wird, verweigern, aber gleichzeitig darauf bestehen, dass dem gegenüber nur familiäre Wärme und gleichzeitig Härte helfen kann = s.o. die autoritäre Wiederherstellung von Kontrolle - im nach dem Muster der politischen Tugendgemeinschaft homogenisierten Nationalstaat. (Der ist aber etwas grundsätzlich Anderes als der heterogene Nationalstaat mit seinem Universalismus der Staatsbürgerschaft (s.o.).

Nicht verschwiegen werden darf, dass es auch ein Problem der (Schwäche der) Linken ist, wenn der Zusammenhang von autoritärem Kapitalismus, Desintegration und gescheitertem Merkelianismus nicht von größeren Teilen der Betroffenen durchschaut wird. Oder müsssen wir davon ausgehen, dass es eine genetische Konstante gibt, dass (zu allen Zeiten mindestens) 20 Prozent der deutschen Bevölkerung rechtspopulistisch-autoritär-faschistoid eingestellt sind? Ich bin da manchmal nicht so sicher. Gibt es so etwas wie einen Nationlacharakter?

https://gutezitate.com/zitate-bilder/zitat-volksfeste-freuen-mich-besonders-sie-sprechen-den-nationalcharakter-aus-der-sich-auf-kinder-und-ludwig-i-von-bayern-209386.jpg

Archäologie (DCXXXII) : "Kalter Bürgerkrieg"

Josef Foschepoth, bis 2013 Professor für Zeitgeschichte in Freiburg und ein profunder Kenner der KPD-Geschichte, hat den von ihm so genannten "Kalten Bürgerkrieg" der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte eindringlich, ungeschminkt und angesichts des komplizierten Themas auch für Nichtjuristen spannend beschrieben. Seine Hauptthese, dass das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht (BVG), das mit einem Verbot der KPD endete, selbst verfassungswidrig war, belegt er mit zahlreichen bislang unveröffentlichten Dokumenten....
Erst im Jahr 1968, nachdem 6900 Kommunisten verurteilt worden waren (zum Vergleich: bis dahin gab es 961 NS-Prozesse), viele ihren Arbeitsplatz oder auch ihre Entschädigungszahlungen für Haftzeiten im "Dritten Reich" verloren hatten, kam die bundesrepublikanische Wende: Für alle bis dahin begangenen politischen Straftaten beschloss der Bundestag eine Amnestie, es wurde ein bis dahin nicht vorhandener zweiter Rechtsweg eingeführt, das Legalitätsprinzip wurde durch das Opportunitätsprinzip ersetzt. Dies bedeutete, leider viel zu spät, das Ende des deutschen Gesinnungsstrafrechts.

(Rezension in der Süddeutschen von Ralf Husemann)

Josef Foschepoth: Verfassungswidrig! Das KPD-Verbot im Kalten Bürgerkrieg. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017. 492 Seiten, 40 Euro. E-Book: 32,99 Euro.

Review:
    Ein schöner Artikel von Jürgen Theiner (Weserkurier, 06.08.2016)
    Opfer der Gesinnungsjustiz
    60 Jahre KPD-Verbot: Zeitzeugen erinnern sich

    Das Verbot der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) jährt sich in diesen Tagen zum sechzigsten Mal. Der Gröpelinger Willi Gerns erlebte den Tag hinter Gittern... Lesebefehl!!

    https://www.weser-kurier.de/cms_media/module_img/4271/2135973_1_dossierdetail_57a4fb290724d.jpg
    Heinrich Hannover (links) und Willi Gerns.

    Um die Jahrtausendwende, als in Berlin eine rot-grüne Regierung unter Gerhard Schröder amtierte, hielt Heinrich Hannover den Zeitpunkt für gekommen, eine Rehabilitierung der Opfer der antikommunistischen Gesinnungsjustiz in die Wege zu leiten. In einem Brief wandte er sich in diesem Sinne an Schröder, der vor seiner politischen Karriere selbst Anwalt war und den Hannover gut zu kennen glaubte.
    „Von Schröder habe ich allerdings keine Antwort bekommen“, bedauert Hannover. „Stattdessen schrieb mir ein Ministerialrat, dass in Westdeutschland immer alles rechtsstaatlich zugegangen sei. Dem habe ich dann zurückgeschrieben, er möge seinem Chef ausrichten, dass er sich schämen soll.“
    Archäologie (DXLI) : 60 Jahre KPD-Verbot

Das war und ist der autoritäre Staat, dem die autoritär-nationalradikale Revolte hündisch sich unterwirft, auf dass der noch autoritärer werde ... gegen die, die nicht Wir sind:

Der Faschist und die Faschistin müssen hassen, und das Objekt ihres Hasses muss das Schwache sein, weil sie die drei wesentlichen Ziele des Menschseins verfehlen mussten: Die Gestaltung des eigenen Lebens als Teil einer Verbesserung der Welt, die Identifikation des anderen nicht nur als Objekt des Begehrens, sondern als das geliebte Andere (durch das ich erst vollständig werde) und schließlich das Erlernen und Abwägen der Sprachen und Kulturen.
Georg Seeßlen - Tanz den Adolf Hitler

Archäologie (DCXXXI) : Cary Grant Digs Leonard Cohen


View on YouTube

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ... (XXX) : Bernard Lavilliers - Croisières Méditerranéennes


View on YouTube

Vgl. auch Anja Reschkes Anmoderation von gestern: Nachzug: Abschreckung statt Willkommenskultur | Panorama | NDR

Die GBlogSuche nach »Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ..« hat 49 Resultate geliefert

Forms & Feelings (XXI) : Die Herbstin

Bild könnte enthalten: Natur

Gefunden bei Peter Glaser (Facebook)
Quelle: https://alliswall.com/funny/leaf-like-lips

... und ihr Freund / ihre Freundin


DSCI0865

Gefunden im Ultental.

Die GBlogSuche nach »Forms and Feelings« hat 20 Resultate geliefert.

Archäologie (DCXXX) : "BLOW-UP" & "SYMPATHY FOR THE DEVIL" - Der Film in 6:20 ... Und der notorische Verdacht aus dem Film Blow Up, dass man eine Leiche findet, wenn man die Bilder nur größer macht ...

Wiedergefunden:


View on YouTube

Archäologie CDLIII: Blow Up - Blowing Up The Photographs

Eine Art Lebensbuch: Uwe Timm - "Ikarien"

Um es vorwegzunehmen: Ich bin noch nicht durch, aber: nach oder noch vor "Rot" sein bester Roman!


View on YouTube

In seinem neuen Roman verbindet Uwe Timm eigene Erinnerungen mit der Geschichte der Eugenik.... Über 30 Jahre, berichtete er Cornelia Zetzsche im Gespräch, habe er an seinem neuen Roman "Ikarien" gearbeitet, eine Art Lebensbuch, in dem er an der Geschichte von Alfred Ploetz, dem Begründer der Rassenhygiene, vom Traum des makellosen Menschen erzählt und von philosophischen Ansätzen zu einer besseren Welt. (BR-radioTexte - Das offene Buch)

"Ikarien": Ulrich Noethen liest Uwe Timm (1/3)
(2/3)
(3/3)

[Ein Erzählen, das in der Sprache versucht, die Biographie der Wörter zu vergegenwärtigen - Uwe Timm (nachträglich) zum 75. Geburtstag]

Ich komme darauf zurück.

Zunächst mit diesem Link:
Der (Alp-)Traum von Reinheit und Gesundheit. Zu Uwe Timms Roman Ikarien.
Götz Eisenberg[ hat das Buch „Ikarien“ von Uwe Timm gelesen, für die NachDenkSeiten besprochen und zugleich ergänzt. Albrecht Müller.
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Eine Art Lebensalbum: Van Morrison, Chris Farlowe, Georgie Fame, Jeff Beck and Paul Jones - "Roll With The Punches"


View on YouTube
Van Morrison and Chris Farlowe perform Transformation live at the Royal Albert Hall for Later… with Jools Holland’s 25th anniversary celebration.

Roll With The Punches is available now.


View on YouTube

Anytime you have the great Van Morrison covering strong material with excellent musicians you know you’re in for treat. Morrison follows 2016’s strong release Keep Me Singing with his 37th studio album, which he self-produced. The album contains ten covers of old blues and soul classics along with five songs written by Morrison. The album was produced by Morrison. Van’s voice is still an incredible instrument, and he brings passion to these blues songs, whether cover or original. Morrison has stated that from a very early age he connected with the blues. A strong group of collaborators join him on the album including Chris Farlowe, Georgie Fame, Jeff Beck (who contributes to seven of the songs), Paul Jones and Jason Rebello.

Unglaublich: All meine ganz Großen auf einem Album!


Van Morrison joined Paul Jones to talk about his new blues album "Roll With The Punches". The pair also discuss the complicated nature of fame, the iconic Last Waltz concert and, as Radio 2 turns 50, take a look back at what Van was 50 doing years ago...
The Blues Show with Paul Jones
Broadcast Monday 25th September, 2017
22 days left to listen
Anhörbefehl!!

to roll with the punches [fig.] [idiom] : Waren hier Wahlen?

Was die sog. Qualitätsmedien veranstalten, seit es seit der Wahl eigentlich nichts zu berichten gibt, ist grotesk. Ich mag das nicht kommentieren.

Von mir nur diese Information:

(BIAJ) Nahezu 68 Prozent der AfD-Wähler und -Wählerinnen lebt in Westdeutschland - nach vorläufigen amtlichen Endergebnissen erhielt die AfD bei den Bundestagswahlen am 24. September 2017 in Westdeutschland 3,970 Millionen ihrer insgesamt 5,877 Millionen gültigen Zweitstimmen (67,6 Prozent). Dies wird unter Überschriften wie "Der typische AfD-Wähler - Arbeiter, männlich, ostdeutsch" vergessen bzw. verdrängt. Trotz der i.d.R. weit überdurchschnittichen AfD-Stimmanteile in den ostdeutschen Wahlkreisen (siehe PDF_BIAJ20170930) hätten die ostdeutschen AfD-Stimmen allein nicht zum Einzug in den Deutschen Bundestag gereicht. 4,1 Prozentpunkte des AfD-Wahlergebnisses (12,6 Prozent der gültigen Zweitstimmen) kamen aus Ostdeutschland, 8,5 Prozentpunkte aus Westdeutschland.

AfD-Waehler_-Nahezu-68-Prozent-lebt-in-Westdeutschland

...



Vorm Wandern hat GBlog noch ein Querfront-Meme versucht!

GBlog hat gewählt ... und geht Wandern

... und erwartet sowas (nothing new under the sun):


View on YouTube

https://www.sagen.at/fotos/data/863/medium/St_Gertraud_Ulten.jpg

# Wirtschaftskompetenz


Deutschland im Jahre 2000 (Tagesspiegel, 27.11.2004):
Christian Lindner ... sitzt seit 2000 für die Liberalen im Düsseldorfer Landtag.
Die Politik hat ihn damals offenbar nicht ausgefüllt: eine von Lindner geführte Firma hat in der Rekordzeit von 18 Monaten fast zwei Millionen Euro aus dem Topf der Kreditanstalt für Wiederaufbau verbrannt; eine zweite Kölner Firma wurde ebenfalls mangels Aufträgen liquidiert. „Da gab es Licht und Schatten“, sagt Lindner, „ohne Risiko geht es nicht“. Jetzt habe er aus Fehlern gelernt und seine Aktivitäten neu verteilt. „Ich konzentriere mich jetzt auf das Mandat, ich mache da eine Portfolio-Bereinigung“, sagt er. Die Geschichte mit der Moomax GmbH hält er für abgeschlossen. Mit seinem Bekannten Hartmut Knüppel hatte er am 29. Mai 2000 – kurz nach seinem Landtagseinzug – die Firma gegründet. 30 000 Euro Stammkapital sollten reichen, um während des Internetbooms reich zu werden. 20 IT-Spezialisten, Psychologen, Texter, Journalisten und Drehbuchautoren wollten anderen Firmen so genannte Avatare verkaufen – kleine Figuren, die Einkäufe im Internet erleichtern.
Nach knapp einem Jahr mussten Lindner und Knüppel gehen – „zur Sicherstellung der Handlungsfähigkeit des Unternehmens“, wie Moomax schrieb. Neuer Besitzer war eine Investmentfirma namens Enjoyventure. Wenig später war Moomax pleite: die KfW hatte laut Enjoyventure 1,2 Millionen verloren, die beteiligte Bank war mit einem sechsstelligen Betrag beteiligt, und gegen sonstige Forderungen von 172 338 Euro standen nur noch Vermögenswerte von 15 339 Euro.



View on YouTube
Warum uns mit Merkels Praktikant die Krise droht
Die FDP bekommt für die angebliche Eitelkeit ihres Spitzenkandidaten viel Spott ab. Wichtiger wäre es, sich ernsthaft mit dem auseinanderzusetzen, was die Partei im Programm hat. Keine guten Aussichten für unsere Zukunft. - Eine SPON-Kolumne von Thomas Fricke


Christian Lindner blickt traurig und desillusioniert von seinen Wahlplakaten. Er lehnt hemdsärmelig wie die billige Kopie von James Dean am Plakatrand. Seine politische Masche baut auf die Inszenierung der antiheldischen Melancholie. Ein anderer Antiheld machts jetzt ohne seinen Doktor. ( 15. September 2017, Roberto J. De Lapuente)

https://fdp-porta.de/FDP/wp-content/uploads/2014/02/1.png

Digitales Geräteturnen
Es ist Zeit, dem reflexhaften Ruf nach der digitalen Schule eine pädagogische Reflexion entgegenzusetzen. Warum? Damit die Schulen nicht zur nächsten Reform verdonnert werden, die dann die heute zu kurzsichtige Politik irgendwann wieder zurücknehmen muss.

Von Susanne Klein (Süddeutsche, 15. September 2017)
Lesebefehl!!

...
https://unimut.stura.uni-heidelberg.de/features/wahlkrampf04/wahl29.jpg

Was ist eigentlich aus Dr. Silvana Koch-Mehrin geworden?
Im November 2014 hat die PR- und Kommunikationsfirma gplus europe Koch-Mehrin als politische Beraterin (Senior Policy Advisor) mit Sitz in Brüssel eingestellt. gplus Kunden sind sehr an TTIP und Handelspolitik interessiert. (Für Hannoveraner_*innen: Da finden Sie auch Rita Pawelski wieder!)

Archäologie (DCXXIX) : „Wenn die Franzosen zurecht stolz auf ihren Kaiser sind, und die Briten auf Nelson und Churchill, haben wir das Recht, stolz zu sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen.“ (Rufe: Bravo! Bravo!)

Da müssten wir wohl den Begriff Leistung nochmal klären!

AfD-Spitzenkandidat Gauland findet, Deutsche sollten stolz sein auf Leistungen in zwei Weltkriegen
Hier findet ihr Gaulands Aussagen im Video.
Gepostet am 14. September 2017
Marcus Engert, BuzzFeed Deutschland


https://www.science-at-home.net/gallery/history/albums/userpics/Erschiessung_von_Partisanen_04.jpg
Barbarossa: Die Legende von der sauberen Wehrmacht
Der Überfall auf die Sowjetunion war von Anfang an ein Vernichtungsfeldzug. Die Aussage, Verbrechen seien nur von der SS begangen worden, war eine Lebenslüge.


Hör'n se auf, Gauland, hör'n se auf! Worauf soll man denn da stolz sein? Die Jungs haben doch alles vergeigt: 30 Millionen Russen gemetzelt, die halbe Sowjetunion geschreddert und dann den Endsieg vergeigt! - Eine Bande von Loosern, die uns die 50er und 60er Jahre mit ihren PTBS verdorben hat.


Als Leningrader Blockade (russisch блокада Ленинграда blokada Leningrada) bezeichnet man die Belagerung Leningrads (heute erneut Sankt Petersburg) durch die deutsche Heeresgruppe Nord, finnische und spanische Truppen (Blaue Division) während des Zweiten Weltkrieges. Sie dauerte vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944.
Schätzungen gehen von etwa 1,1 Millionen zivilen Bewohnern der Stadt aus, die infolge der Blockade ihr Leben verloren. Die meisten dieser Opfer verhungerten. Die Einschließung der Stadt durch die deutschen Truppen mit dem Ziel, die Leningrader Bevölkerung systematisch verhungern zu lassen, war eines der eklatantesten Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht während des Krieges gegen die Sowjetunion...

In der Schlacht von Stalingrad kamen über 700.000 Menschen ums Leben, die meisten davon Soldaten der Roten Armee...

Archäologie (DXVII): Berliner Operation vom 16. April bis zum 8. Mai 1945 - Unwiederbringliche Verluste der sowjetischen Truppen einschließlich der Verluste der 1. und 2. Armee der Polnischen Volksarmee: 316 400 Mann


... belaufen sich die Gesamtverluste der sowjetischen Streitkräfte an Gefallenen sowie an Kriegsgefangenen und Invaliden auf 31,1 Mio.
Daran wird man ja vielleicht nochmal erinnern dürfen, Herr Gauland!


View on YouTube

Look Back in Anger





  • Der Mediensturm. Apokalypse, Weltuntergang, Monster: Kein Superlativ war zu groß für Hurrikan „Irma“. Doch der mediale Ausnahmezustand zeigt: Wir haben ein Problem mit der Wahrnehmung. (Imre Grimm in der HAZ, 12.09.2017)
      ... Wieder hat die Weltpresse ihre Reporter in den Wind gestellt, hat sie in Gummistiefeln und Neoprenanzügen an die Wetterfront geschickt, und da stehen sie vor zerzausten, peitschenden Palmen und warnen gleichzeitig davor, sich in diesem Chaos aufzuhalten. Die Lage: unübersichtlich. Der Erkenntnisgewinn: übersichtlich...
      Tatsächlich hat „Irma“ nicht bloß Schutt und Geröll aufgeworfen, sondern auch viele Fragen. Zum Beispiel die, warum die globale Medienmaschine erst so richtig in Wallung geriet, als es in Florida zu regnen begann – fünf Tage, nachdem „Irma“ in der Karibik schwerste Verwüstungen angerichtet hatte. Es war, als habe es das tödliche Chaos auf Kuba nie gegeben, die Todesopfer, die meterhohe Flut in Havanna. Es war, als seien die Toten und Verletzten in den europäischen Exklaven auf Guadeloupe, Saint Barthélémy und St.-Martin nicht so wichtig. Natürlich: Auf der Landkarte der medialen Wahrnehmung spielt die technische Infrastruktur eine entscheidende Rolle. Ein engmaschiges Netz an Sendern und Kamerateams plus unzensierter Zugang zum Netz fördern die Versorgung mit spektakulären Bewegtbildern.
      Aber das allein erklärt noch nicht, warum ein Sturm in den USA eine größere Medienerregung auslöst als ein Erdbeben in Mexiko mit 90 Toten oder der Taifun „Hato“ in Südchina vor 14 Tagen, bei dem knapp 20 Menschen ums Leben kamen. „Hato“? Erinnert sich jemand? ..
Da habe ich meine Lieblings-HAZ also mal gelobt. - Aber selbst macht sie's genau so, wie Grimm das geißelt. ... Ich weiß nicht, wie der das da aushält. (Klassenpresse)

  • Be the Flower in the Gun: The Story Behind the Historic Photograph "Flower Power" in 1967
    Why was that nice gentle boy putting flowers inside the barrels of M-16 semi automatic weapons?? Flower Power is an historic photograph taken by American photographer Bernie Boston for the now-defunct Washington Star newspaper. It was nominated for the 1967 Pulitzer Prize. Taken on October 21, 1967, during a march to the Pentagon, the iconic photo shows a young, long-haired Vietnam protestor in a turtleneck sweater, placing carnations into the barrel of a rifle of a National Guardsman. (Vintage everyday)

A Whiter Shade Of Pale In Zilliken Valley (Foolda)

Zliliken


View on YouTube

Schade - das großartige Intro haben Gary Brooker und seine Jungs in Foolda weggelassen. Ansonsten ein fantastisches Konzert: Konzertante Rockmusik und eine Stimme, die einen schwer berührt. Das ist keine Oldie-Band, das ist großes OhrenKino!
Toll, dass wir seine Jungs anschließend noch im Havanna getroffen haben. Wenn Sie mal in Fulda sind (was nicht unbedingt nötig ist, wenn nicht gerade Procol Harum oder eine Band dieser Klasse dort auftritt. Die Stadt leidet wahrscheinlich immer noch unter dem Übelfürsten Dyba): empfehlenswert.

Road Movie Project (III): Headmaster's Delight goes Fulda to meet Procol Harum

Palm1

Archäologie (für Hannoveraner II) : Pop Drive Ltd - Pop Drive Song


View on YouTube

Die Band von Peter Sauer alias Peter Petrel Pop Drive Ltd. - "That's Life" / Elite Special SOLP-335 / SUI 1968

Herr G. hat's wiedergefunden. Ich finde diesen Song und die LP immer noch toll!

Infrastrukturapokalypse (III) : Es ist der Merkelianismus selbst, der die faschistoide Revolte hervorbringt

    Merkelianismus besteht aus einfachen Grundzutaten: Erzeugung eines Nebels von Harmonie, egal wie erkauft, gelogen, geträumt. Darunter: Stärkung der staatlichen Gewalt, Polizei, Überwachung, Militär, Geheimdienst. Darunter: Abbau des Staates als fürsorgendes und beschützendes Instrument der Gemeinschaft, Übereignung des Geschehens an die großen Spieler des Marktes. Darunter (und da schließt sich der Kreis): Erzeugung eines neuen Wir-Gefühls, in dem die Politik des Neoliberalismus als Schicksal angesehen wird, dem gegenüber nur familiäre Wärme und gleichzeitig Härte helfen kann.

    Seeßlens vorzügliche Definition zuletzt zitiert hier: Fake News 4.0 : Merkel an Trump: "Nichts wird uns aufhalten"


Pöbler vs. Merkel: "Volksverräterin, hau ab!"

PANORAMA, 07.09.2017 | 6 Min. | Verfügbar bis 05.09.2027 | Quelle: NDR
Es gibt sie fast überall im Wahlkampf von Angela Merkel: lautstarke und unflätige Proteste. Doch die heftigsten Störungen erfährt Merkel in den ostdeutschen Bundesländern.


Kein Wunder: Auch wenn man zunächst geneigt ist, die Menschen zu verachten, die sich hier so bunzdumm, bar jeder Vernunft entladen ...: Ist das nicht genau das, was bei den einfachen Grundzutaten herauskommen muss bei denen, die rausfallen aus dem Wir-Gefühl bzw. denen rausgeholfen wird von Gauland, Weidel u.a. ??? These:

Es ist der Merkelianismus selbst, der die faschistoide Revolte hervorbringt.

Infrastrukturapokalypse (II) : Die Software der Bundestagwahl ist unsicher, Ergebnisse können gefälscht werden (Wo bleiben eigentlich die russischen Hacker?!)

Homemade: Die Bundestagswahl kann manipuliert werden
Die Software der Bundestagwahl ist unsicher, Ergebnisse können gefälscht werden. Das haben Fachleute ZEIT ONLINE demonstriert. Bundeswahlleiter und BSI sind alarmiert.
Von Kai Biermann und Holger Stark, ZEITOnline, 7. September 2017


Software zur Auswertung der Bundestagswahl unsicher und angreifbar, CCC 2017-09-07

Spannend (auch wenn ich vieles nicht verstehe. Man muss sich ja aber auch mal auf Fachleute verlassen können!): Linus Neumann (CCC) erklärt:

View on YouTube

Black Country Communion - "Collide"

Free Download hier.


View on YouTube - https://www.bccommunion.com/

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ... (XXIX) : Flucht und Urlaub - Proportionen (Der Matthäus-Effekt*)

In Spanien könnten in diesem Jahr mehr Flüchtlinge über den Seeweg ankommen als in Griechenland. Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) mitteilte, kamen seit Jahresbeginn bis zum 6. August fast 8200 Flüchtlinge nach Spanien. Dies sei mehr als im gesamten Jahr 2016. In Griechenland kamen demnach im gleichen Zeitraum 11.713 Menschen über das Mittelmeer an.

Als eine Ursache für die ansteigenden Flüchtlingszahlen in Spanien gilt laut IOM die gefährliche Route über die Sahara und Libyen. Viele Menschen aus westafrikanischen Ländern würden daher ausweichen und an der Küste entlang über Marokko versuchen, nach Europa zu gelangen. Dafür würden in der Regel aber kleinere Boote genutzt....
(Die WELT, 11.08.2017)

Mittelmeer_-Migranten-nutzen-zunehmend-Fluechtlingsroute-nach-Spanien-WELT

Am selben Tag wurden zwölf Flüchtlinge auf Jetskis vor der spanischen Enklave Ceuta gesichtet. In Tarifa an der Südküste kamen am Donnerstag zehn Flüchtlinge in einem Boot an.
Die mit weitem Abstand am meisten frequentierte Route bleibt allerdings aktuell die nach Italien: Dort trafen seit Jahresbeginn nach Schätzungen bereits mehr als 96.000 Flüchtlinge ein.


Mal angenommen, die dürftig fundierten Prognosen treffen zu, dann werden bis Jahresende 2017 etwa 15000 Flüchtlinge über die westliche Mittelmeerroute über die Straße von Gibraltar nach Spanien gekommen sein. Die Zahl der dort Ertrunkenen und Vermissten kennen wir (noch) nicht.

Im internationalem Ranking der wettbewerbsfähigsten Tourismusdestinationen des World Economic Forum thront Spanien seit Jahren auf Platz eins. 2016 war es Reiseziel für fast 75 Millionen internationale Urlauber, die Zahl der ausländischen Touristen stieg damit im Vergleich zum Jahr davor laut der Welttourismus-Organisation der UNO um zehn Prozent. Allein im letzten August reisten demnach 10,1 Millionen ausländische Touristen ins Land. Jeder Urlauber gab durchschnittlich 800 Euro während seines Aufenthalts aus, insgesamt ließen die Gäste gut 60 Mrd. Euro in dem Land.
2017 wird ein weiterer massiver Anstieg auf 84 Millionen Touristen für ganz Spanien erwartet.
(DiePresse, 18.08.2017)

Migration (nehmen wir hier mal die biologische Definition: über den normalen Aktionsraum hinausgehende Ortsveränderungen von Organismen) aB Spanien. Wovon also reden wir eigentlich?

15.000 Flüchtlinge (+ 10 + 12)
84 Millionen Touristen
im Jahr 2017

Vgl. auch:
Italien im Würgegriff des Massentourismus (Die Presse, 11.07.2017) - Italien meldet Rückgang von Flüchtlingszahlen (ZEIT, 28. August 2017)**

150.000 Flüchtlinge
56 Millionen Touristen
im Jahr 2017

___________________
* Die Bezeichnung „Matthäus-Effekt“ spielt an auf einen Satz aus dem Matthäusevangelium aus dem Gleichnis von den anvertrauten Talenten:
„Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“

** Im Mittelmeer ertrinken gerade kaum noch Flüchtlinge, weil schlicht kaum noch welche aus Afrika ablegen. Italien hat über ihren Geheimdienst zwei Warlords in Libyen geschmiert, die jetzt die Schlepper plattmachen. Als Gegenleistung bekam das örtliche Unikrankenhaus 11 Tonnen Medikamente und Verbandsmaterial von der italienischen "Entwicklungshilfe". Einer der Warlords hat den Hafen erobert und die Italiener haben ihm dann vier reparierte Schiffe aus Gaddafis Arsenal gegeben, damit betreibt er jetzt die "libysche Küstenwache". (Fefe Wed Sep 6 2017)


View on YouTube

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ... (XIX) : Asyl und Arbeit

Die Iberische Halbinsel und Italien 2017: Zugeschissen von ca. 150 Millionen Touristen. Das Problem sind ca. 150.000 Flüchtlinge.

Unsere Autos werden immer sauberer ...

Oder: ... die Weiterentwicklung von Porsches Kübelwagen für die Wehrmacht zu SUV genannten Klassenkampfpanzern in der Ästhetik eines versuchten Totschlags

https://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/170906-Diesel-03-small.jpg
Warum reden wir eigentlich nur noch vom „Diesel-Skandal“? (NachDenkSeiten)
Interessant in diesem Zusanmenhang: Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Segmenten und Modellreihen im August 2017 (FZ 11) (XLS, 108 KB, Datei (Kraftfahrtbundesamt) und
Neuzulassungen von Pkw in den Jahren 2006 bis 2015 nach ausgewählten Haltergruppen


GBlog: Direkt aus dem Arsch der Automobilindustrie


View on YouTube

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

Archiv

Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
September 2009
August 2009
Juli 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
November 2008
Oktober 2008
September 2008
August 2008
Juli 2008
Juni 2008
Mai 2008
April 2008
März 2008
Februar 2008
Januar 2008
Dezember 2007
November 2007
Oktober 2007
Juli 2007
Juni 2007
Mai 2007
April 2007
März 2007
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
August 2006
Juli 2006
Juni 2006
Mai 2006
April 2006
März 2006
Februar 2006
Januar 2006
Dezember 2005
November 2005
Oktober 2005
September 2005
August 2005
Juli 2005
Juni 2005
Mai 2005
April 2005
März 2005
Februar 2005
Januar 2005

Credits


Aesthetik
Archäologie
Ästhetik des Widerstands
Aus der sozialen Überdruckkammer
Bildung
Futurologie
Kritische Psychologie
Lernen
Literatur unterrichten
Medial
Musik
Musikarchiv
Politik unterrichten
Trash
Unterrichten
Welterklaerung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development