Post-factum Investigations: Selbstgespräche - oder: Wie eine Meinung in einem Kopf entsteht
Am Ende des Jahres blickt Kulturjournalist Konstantin Pfau mit drei außergewöhnlichen Menschen zurück auf die vergangenen Monate. Wer steht hinter dem Sensationserfolg eines deutschen Filmstars in der arabischen Welt? Welche bisher unbekannten Motive machten den heutigen britischen Außenminister Boris Johnson zum Brexit-Befürworter? Und weshalb verlässt ein deutscher Botschafter nach nur achtmonatiger Amtszeit die Türkei? Zu diesen und weiteren wichtigen Fragen dieses Jahres bittet Konstantin Pfau drei Gäste zum Einzelgespräch an seinen Tisch. (Frankfurter Rundschau » Kultur » TV-Kritik 29.12.16)
Gr0ßartig!!! Ansehbefehl!! - Das ist nicht Comedy, das ist eine geniale Analyse des status praesens der medialen Meinungsproduktion - von Olli Dittrich mit bewunderswerten künstlerischen Mitteln:
Zu der in diesem Zusammenhang sich aufdrängenden Frage - die eigentlich lauten müsste : Wie entsteht eine Meinung in einem Kopf? - gibt es einen sehr alten, aber doch immer noch lesenswerten Versuch, die Frage zu beantworten (auch wenn es damals noch kein Internet gab):
E. A. Rauter
Wie eine Meinung in einem Kopf entsteht . Oder das Herstellen von Untertanen - 1971 !!! -
Immer noch lesenswert: Text hier: https://tadema.de/thesen/e_a_rauter.pdf
War nicht ganz doof:
Noch älter: Hans Magnus Enzensberger
Einzelheiten I - Bewußtseins-Industrie von 1964
... als E. feststellte, der gesellschaftliche Auftrag der Bewusstseins-Industrie sei „heute überall derselbe: die existierenden Herrschaftsverhältnisse, gleich welcher Art sie sind, zu verewigen. (…) Materielle Ausbeutung muss hinter der immateriellen Deckung suchen und die Zustimmung der Beherrschten mit neuen Mitteln erwirken. (…) Gepfändet wird nicht bloß Arbeitskraft, sondern die Fähigkeit, zu urteilen und sich zu entscheiden.“
Das verdient die Note "Erstaunlich" (mit der bekanntlich Arnold Hau sein Abitur bestand), dass man schon 1960 wissen konnte, was gerade eben als große Entdeckung gefeiert wird: Dass es so etwas wie Propaganda, Manipulation, Mindfuck - aktuell aka FakeNews - gibt. Es gab auch mal einen interessanten Ansatz von Ideologiekritik: Ideologie wurde da verstanden als falsches Bewusstsein ...
Schon länger gibt es leider kein falsches Bewusstsein mehr:
Vorher: Wenn Zucker draufsteht, muß auch Zucker drinsein. Nachher: Steht Zucker drauf und Salz ist drin, müssen wir umdenken. Forthin ist Zucker das, was man in die Suppe streut. (Wolfgang Pohrt)
Zum Problem sprach Jens Wernicke kürzlich mit dem Politikwissenschaftler und Propagandaforscher Jörg Becker. (Nachdenkseiten)
Naja, es ist halt Krieg da draußen:
Gr0ßartig!!! Ansehbefehl!! - Das ist nicht Comedy, das ist eine geniale Analyse des status praesens der medialen Meinungsproduktion - von Olli Dittrich mit bewunderswerten künstlerischen Mitteln:
Zu der in diesem Zusammenhang sich aufdrängenden Frage - die eigentlich lauten müsste : Wie entsteht eine Meinung in einem Kopf? - gibt es einen sehr alten, aber doch immer noch lesenswerten Versuch, die Frage zu beantworten (auch wenn es damals noch kein Internet gab):
E. A. Rauter
Wie eine Meinung in einem Kopf entsteht . Oder das Herstellen von Untertanen - 1971 !!! -
Immer noch lesenswert: Text hier: https://tadema.de/thesen/e_a_rauter.pdf
War nicht ganz doof:
Noch älter: Hans Magnus Enzensberger
Einzelheiten I - Bewußtseins-Industrie von 1964
... als E. feststellte, der gesellschaftliche Auftrag der Bewusstseins-Industrie sei „heute überall derselbe: die existierenden Herrschaftsverhältnisse, gleich welcher Art sie sind, zu verewigen. (…) Materielle Ausbeutung muss hinter der immateriellen Deckung suchen und die Zustimmung der Beherrschten mit neuen Mitteln erwirken. (…) Gepfändet wird nicht bloß Arbeitskraft, sondern die Fähigkeit, zu urteilen und sich zu entscheiden.“
Das verdient die Note "Erstaunlich" (mit der bekanntlich Arnold Hau sein Abitur bestand), dass man schon 1960 wissen konnte, was gerade eben als große Entdeckung gefeiert wird: Dass es so etwas wie Propaganda, Manipulation, Mindfuck - aktuell aka FakeNews - gibt. Es gab auch mal einen interessanten Ansatz von Ideologiekritik: Ideologie wurde da verstanden als falsches Bewusstsein ...
Schon länger gibt es leider kein falsches Bewusstsein mehr:
Vorher: Wenn Zucker draufsteht, muß auch Zucker drinsein. Nachher: Steht Zucker drauf und Salz ist drin, müssen wir umdenken. Forthin ist Zucker das, was man in die Suppe streut. (Wolfgang Pohrt)
Zum Problem sprach Jens Wernicke kürzlich mit dem Politikwissenschaftler und Propagandaforscher Jörg Becker. (Nachdenkseiten)
Naja, es ist halt Krieg da draußen:
gebattmer - 2017/01/01 17:49
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