Das Happiness Institut Is A Warm Gun - Coca Cola und das Schulfach "Glück". Oder: Es gibt kein richtiges Leben in Flaschen.
Herr Rau, der den (für Lehrer/innen) lesenswerten Blog "Lehrerzimmer" betreibt, macht kürzlich darauf aufmerksam, dass die Firma Coca-Cola GmbH Lehrer per Mail auf ihr "Lebensfreude-Projekt" hinweist: "Ich unterrichte Glück" und offenbar dafür wirbt, ähnlichen Irrsinn zu veranstalten.
Im ersten Beitrag dazu wird eine Kollegin aus Göttingen, die auch noch ihren Namen dafür hergibt, benutzt, um Kontakt herzustellen zum Guru der Bewegung:
Der Herr der glücklichen Schüler: Ernst Fritz-Schubert, Heidelberger Oberstudiendirektor und Initiator des Schulfachs "Glück" (3. Stunde Glück: Lebensfreude kann man lernen), bei dem/oder durch den vermittelt - da ist der Text etwas schwammig - sie in ihrer Freizeit eine einjährige Zusatzausbildung absolvierte mit dem Ziel, die Lebensfreude, Lebenskompetenz und Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schüler zu fördern.
Das ist ja nichts Schlimmes, wiewohl man sich fragen könnte, was es aussagt über das öffentliche Bildungswesen, wenn man dazu eine Zusatzausbildung braucht, die zudem noch privat gebucht werden muss: Ernst Fritz-Schubert, Pädagoge und Initiator des Schulfachs "Glück“ ist Mitglied im Expertenbeirat des Happiness Instituts, und das ist - wer hätte das gedacht - Coca Cola!
Das Fach Glück wird mittlerweile an mehr als 100 Schulen und Kindergärten in Deutschland und Österreich angeboten. Gerade als Wahlfach in der Oberstufe erfährt es großen Zulauf.
Das kann ich mir vorstellen, zumal aktuelle Befunde bestätigen, dass in keiner anderen Industrienation die Kluft zwischen den äußeren Lebensumständen und der Lebenszufriedenheit so groß ist wie in Deutschland (UNICEF-Studie zu Kindern in Industrieländern - tagesschau.de). Und ich kann mir auch vorstellen, dass Lehrerinnen und Lehrer das wahrnehmen, darunter leiden und etwas ändern möchten.
Was ich nicht verstehen kann: Dass man auf die Idee kommt, das Glücksbedürfnis durch Outsourcing oder PPP mit Hilfe von Coca Cola, König Pilsener, Bertelsmann oder mit wesssen Hilfe auch immer befriedigen zu lassen. Fuck me running ...
Bildung, die auch das Empfinden von Glück, im Sinne von gewonnenem Weltaufschluss (Holzkamp), ermöglichen könnte, müsste in der Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Glück Einsichten ermöglichen wie diese:
"Yeh, - couldn't be happier"
Im ersten Beitrag dazu wird eine Kollegin aus Göttingen, die auch noch ihren Namen dafür hergibt, benutzt, um Kontakt herzustellen zum Guru der Bewegung:
Der Herr der glücklichen Schüler: Ernst Fritz-Schubert, Heidelberger Oberstudiendirektor und Initiator des Schulfachs "Glück" (3. Stunde Glück: Lebensfreude kann man lernen), bei dem/oder durch den vermittelt - da ist der Text etwas schwammig - sie in ihrer Freizeit eine einjährige Zusatzausbildung absolvierte mit dem Ziel, die Lebensfreude, Lebenskompetenz und Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schüler zu fördern.
Das ist ja nichts Schlimmes, wiewohl man sich fragen könnte, was es aussagt über das öffentliche Bildungswesen, wenn man dazu eine Zusatzausbildung braucht, die zudem noch privat gebucht werden muss: Ernst Fritz-Schubert, Pädagoge und Initiator des Schulfachs "Glück“ ist Mitglied im Expertenbeirat des Happiness Instituts, und das ist - wer hätte das gedacht - Coca Cola!
- Das Happiness Institut ist eine Initiative von Coca-Cola Deutschland. Coca-Cola steht seit 125 Jahren für Lebensfreude. Mit aktuellen Studien, spannenden Fakten und alltagsnahen Geschichten beschreibt das Happiness Institut gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Praxis das Phänomen Lebensfreude. Weitere Informationen zum Happiness Institut.
Das Fach Glück wird mittlerweile an mehr als 100 Schulen und Kindergärten in Deutschland und Österreich angeboten. Gerade als Wahlfach in der Oberstufe erfährt es großen Zulauf.
Das kann ich mir vorstellen, zumal aktuelle Befunde bestätigen, dass in keiner anderen Industrienation die Kluft zwischen den äußeren Lebensumständen und der Lebenszufriedenheit so groß ist wie in Deutschland (UNICEF-Studie zu Kindern in Industrieländern - tagesschau.de). Und ich kann mir auch vorstellen, dass Lehrerinnen und Lehrer das wahrnehmen, darunter leiden und etwas ändern möchten.
Was ich nicht verstehen kann: Dass man auf die Idee kommt, das Glücksbedürfnis durch Outsourcing oder PPP mit Hilfe von Coca Cola, König Pilsener, Bertelsmann oder mit wesssen Hilfe auch immer befriedigen zu lassen. Fuck me running ...
„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ Theodor W. Adorno: Minima Moralia
[In einem anderen Blog, den ich gerne besuche - Bersarins AISTHESIS -, finden Sie akutell Einige Aspekte zur Kritischen Theorie Adornos]Bildung, die auch das Empfinden von Glück, im Sinne von gewonnenem Weltaufschluss (Holzkamp), ermöglichen könnte, müsste in der Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Glück Einsichten ermöglichen wie diese:
- PAUL 1968: "The idea of 'Happiness Is A Warm Gun' is from an advert in an American paper. It said, Happiness is a warm gun, and it was 'Get ready for the long hot summer with a rifle,' you know, 'Come and buy them now!' It was an advert in a gun magazine. And it was so sick, you know, the idea of 'Come and buy your killing weapons,' and 'Come and get it.' But it's just such a great line, 'Happiness Is A Warm Gun' that John sort of took that and used that as a chorus. And the rest of the words... I think they're great words, you know. It's a poem. And he finishes off, 'Happiness Is A Warm Gun, yes it is.' It's just good poetry." (songfacts)
"Yeh, - couldn't be happier"
gebattmer - 2013/11/06 20:20
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