The Game: The world's gonna hear the roar of our engines
"The world's gonna hear the roar of our engines" sagt Clint Eastwood in meiner American Pride's Tragical History Tour: His Bobness wirbt für Autos eines niederländischen Konzerns. Oder: Would You Buy A Used Car From This Man?.
Daran musste ich denken, als vorhin wieder einmal einer dieser tiefergelegten, soundmäßig auf Leopard II gepimpten AMG-Mercedes durch meine Straße fuhr. Die Pimp-Strategie der Fortbewegung bei hohem Verkehrsaufkommen in Wohngebieten: Anhalten, aufbrüllen lassen, abwarten, bis etwa 80 Meter freie Strecke vor einem sind, auf denen dann mit qualmenden Reifen und dem Sound eines angreifenden Leopard II beschleunigt werden kann, um die Energie dann in den rotlackierten Bremsbacken hinter den überdimensionierten Alufelgen in irgendeiner Senke verschwinden zu lassen. Wie der Pimp aussieht, der die Karre fährt, mag ich jetzt nicht beschreiben. Man kann sich aber vorstellen, wie der Fahrer des Fahrzeugs B- SL 6555 von vorn aussehen könnte, wenn man - s. o. - den MERCEDES SL 55 AMG 550 PS von hinten sieht, - und wo er doch sein Kennzeichen protzlärmend selbst in die Tube stellt. Drin sitzen könnte also einer wie Bushido.
Anders gesagt: Wenn man sich den Idealtyp des zeitgenössischen Kapitalisten vorstellen will, kommt dabei ein Gangster-Rapper wie Bushido heraus, der die Tugenden, denen wir bei allerlei Gelegenheiten im Stadion und im Museum besten Gewissens selbst huldigen, einfach nur ein bisschen auf die Spitze treibt. Bushido, primus inter pares. Wenn das kein Grund für etwas Unbehagen ist. [ Zum neuen Album "Sonny Black" von Bushido: Warum es nur der bequeme Teil der Wahrheit ist, den erfolgreichsten deutschen Gangster-Rapper als moralisches Problem zu sehen. Von Jens-Christian Rabe - Süddeutsche Zeitung 20. Februar 2014]
Mit fällt dabei immer die Szene aus "The Game" ein, in der Michael Douglas - schon reichlich genervt von dem Spiel - durch die Stadt fährt und dann auch noch von einem Motorradfahrer überfallen wird. Seine Reaktion: Nee, jetzt auch nicht das noch! - oder so ähnlich - Und dann greift er zur Waffe, die auf dem Beifahrersitz liegt, und bläst den einfach weg. - Eine jener gemeinen Szenen, die den Zuschauer so überwaltigen, dass er sich nicht mehr von der Gewalt distanzieren kann und spontan sich mit dem so zum Killer gewordenen Opfer oder Rächer identifiziert.
Es gibt mir zu denken, dass ich mich vorhin einen Augenblick lang in die Rolle Michael Douglas' wünschte ...
Daran musste ich denken, als vorhin wieder einmal einer dieser tiefergelegten, soundmäßig auf Leopard II gepimpten AMG-Mercedes durch meine Straße fuhr. Die Pimp-Strategie der Fortbewegung bei hohem Verkehrsaufkommen in Wohngebieten: Anhalten, aufbrüllen lassen, abwarten, bis etwa 80 Meter freie Strecke vor einem sind, auf denen dann mit qualmenden Reifen und dem Sound eines angreifenden Leopard II beschleunigt werden kann, um die Energie dann in den rotlackierten Bremsbacken hinter den überdimensionierten Alufelgen in irgendeiner Senke verschwinden zu lassen. Wie der Pimp aussieht, der die Karre fährt, mag ich jetzt nicht beschreiben. Man kann sich aber vorstellen, wie der Fahrer des Fahrzeugs B- SL 6555 von vorn aussehen könnte, wenn man - s. o. - den MERCEDES SL 55 AMG 550 PS von hinten sieht, - und wo er doch sein Kennzeichen protzlärmend selbst in die Tube stellt. Drin sitzen könnte also einer wie Bushido.
Anders gesagt: Wenn man sich den Idealtyp des zeitgenössischen Kapitalisten vorstellen will, kommt dabei ein Gangster-Rapper wie Bushido heraus, der die Tugenden, denen wir bei allerlei Gelegenheiten im Stadion und im Museum besten Gewissens selbst huldigen, einfach nur ein bisschen auf die Spitze treibt. Bushido, primus inter pares. Wenn das kein Grund für etwas Unbehagen ist. [ Zum neuen Album "Sonny Black" von Bushido: Warum es nur der bequeme Teil der Wahrheit ist, den erfolgreichsten deutschen Gangster-Rapper als moralisches Problem zu sehen. Von Jens-Christian Rabe - Süddeutsche Zeitung 20. Februar 2014]
Mit fällt dabei immer die Szene aus "The Game" ein, in der Michael Douglas - schon reichlich genervt von dem Spiel - durch die Stadt fährt und dann auch noch von einem Motorradfahrer überfallen wird. Seine Reaktion: Nee, jetzt auch nicht das noch! - oder so ähnlich - Und dann greift er zur Waffe, die auf dem Beifahrersitz liegt, und bläst den einfach weg. - Eine jener gemeinen Szenen, die den Zuschauer so überwaltigen, dass er sich nicht mehr von der Gewalt distanzieren kann und spontan sich mit dem so zum Killer gewordenen Opfer oder Rächer identifiziert.
Es gibt mir zu denken, dass ich mich vorhin einen Augenblick lang in die Rolle Michael Douglas' wünschte ...
gebattmer - 2014/02/21 19:29
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