Der große Vorteil der Vinylschallplatte gegenüber der CD oder gar der vollends flüchtig gewordenen MP3-Datei war es, dass Kunstschaffende oder auch nur Designer einfach mehr Platz hatten, der musikalischen Ware eine mehr oder weniger passende Hülle zu verpassen: The size of the typical cardboard LP sleeve cover is 12.375 inches square. Man kann im Netz viele schöne Hüllen betrachten, z.B. hier oder hier : The Album Cover Art Gallery.
Wegen ihres besonderen Erinnerungswerts (nicht aufgrund ihrer ästhetischen Qualität) seien hier drei Cover von Samplern der späten 60er ausgewählt, deren Erinnerungsauthorität darauf beruht, dass sie für Neunmarkachtzig (statt 19 Mark für eine LP) Lust machten auf etwas, das die Marketingstrategen von CBS und Elektra "Underground" nannten ...
Die Schallplatten in den cardboard LP sleeves sahen so aus:
Taken directly from the Fill Your Head With Rock double album, hence the quality - A lovesong about an apple and an orange written by AI Stewart: Said the apple to the orange: "Oh I wanted you to come Close to me and kiss me to the core Then you might know me like no other orange Has ever done before"
Dazu noch das wahrscheinlich beste Cover eines Rock-Albums (aber darüber kann man streiten):
So you think you're having good times
With the boy that you just met
Kicking sand from beach to beach
Your clothes all soaking wet
But if you look around and see
A shadow on the run
Don't be too upset because it's just a paper sun
Ahh Paper Sun, Ahh Paper Sun
In the room where you've been sleeping
All your clothes all thrown about
Cigarettes burn window sills
Your meter's all run out
But then again it's nothing
You just split when day is done
Hitching lifts to nowhere, hung up on the paper sun
Standing in the cool of my room
Fresh cut flowers give me sweet perfume
Too much sun will burn!
When you're feeling tired and lonely
You see people going home
You can't make the train fare
Or the six pence for the phone
And icicles you're crying
From your cheek have just begun
Don't be sad, good times are had
Beneath the paper sun
Daylight breaks while you sleep on the sand
A seagull is stealing the ring from your hand
The boy who had given you so much fun
Has left you so cold in the paper sun
Traffic - Live BBC Session 1967:
Sollten Urheberrechte verletzt werden, bitte ich um Mitteilung, um den Track sofort zu löschen!
BILD – Knapp zwei Drittel der Deutschen sehen in Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ein Vorbild für die Politiker in Deutschland. Das ergab eine Umfrage im Auftrag der ARD-Sendung „Hart aber fair”.
Da sollen sich größere Teile der Befragten so geäußert haben, dass Adel Führungsqualität vermuten lasse, was insofern erstaunlich ist, als in dieser Woche doch gerade im Zusammenhang mit der Klarstellung, dass das Amt eine verbrecherische Organisation war, auch deutlich wurde, dass der seinerzeit dort tätige Adel nicht nur an der industriellen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Europas, sondern auch gern an der Konstruktion der Gründungs-(und weiterer)mythen der BRD mitgearbeitet hat. Volker Zastrow nennt in der FAS von heute u.a. Richard von Weizsäcker, Marion (Gräfin) Dönhoff und Hartmut von Hentig.... Vgl.: Die schwarzen Neztwerke.
Nun weiß ich eigentlich überhaupt nicht, was Adel ist, aber zu zu Guttenberg bzw. zum Adel fällt mir immer ein:
Johann Gambolputty de von Ausfern-Schplenden-Schlitter-Crasscrenbon-Fried-Digger-Dingle-Dangle-Dongle-Dungle-Burstein-von-Knacker-Thrasher-Apple-banger-Horowitz- Ticolensic-Grander-Knotty-Spelltinkle-Grandlich-Grumblemeyer-Spelterwasser- Kurstlich-Himbleeisen-Bahnwagen-Gutenabend-Bitte-Ein-Nürnburger-Bratwustle- Gerspurten-Mitz-Weimache-Luber-Hundsfut-Gumberaber-Shönedanker-Kalbsfleisch-Mittler-Aucher von Hautkopft of Ulm
Oder bereits etwas früher der SPIEGEL (3/1961) zum Thema:
Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, 39, CSU-Bundestagsabgeordneter, oberfränkischer Weinbauer, ließ Bundeskanzler Adenauer sechs Flaschen Spitzenweine aus verschiedenen Jahrgängen zwischen 1893 und 1959 zukommen: Seine, Guttenbergs, Weine seien doch wohl besser als der vor kurzem vom Kanzler gepriesene Dollendorfer aus Rhöndorfs Nachbarschaft .
Kostproben: ... “Bildung” war für das deutsche Bürgertum meistens nicht viel mehr als ein Mythos; man hatte Bildung und konnte trotzdem grundblöd und moralisch unter aller Kanone sein. Aber der Mythos funktionierte, als Ritus und Zeremonie vor allem. Glauben wir also immer weniger an die Riten und Zeremonien der Demokratie und zweifeln noch mehr an den sozialen und moralischen Regeln, so muss noch mehr der Mythos her.
Jeder Held im Mythos ist zugleich die Wiederkehr und der Erlöser, das Alte und das mehr oder weniger rebellisch Neue, Jesus, Ödipus, Lady Gaga. Wir haben uns an den “Helden light” gewöhnt: Freiherr von und zu Guttenberg ist so ein Held light, derzeit. Seine Botschaft lautet: Haar-Gel...
Es war aber nicht so, dass Haar-Gel etwa “seriös” geworden wäre, ganz im Gegenteil: Über das Haar-Gel eignete sich die Bürgerkultur des Neoliberalismus einen sozialen und sexuellen Anspruch der “Halbwelt” an. Gegeltes Haar hieß nichts anderes als die Fantasie, das “Böse” zugleich bewahrt und kontrolliert zu haben. Und Haar-Gel sagte: Eure Armut kotzt mich an. Haar-Gel war die mythische Erzählung vom verbürgerlichten Gangstertum, von der Erlaubnis zur Gier, vom Einverständnis mit der “wahren Natur” des Kapitalismus. Und natürlich bedeutete es auch die – abgesehen von Neonaziglatzen – radikalste Abkehr von den “natürlichen” Mähnen der Hippies...
... Der Gazprom-Gerd und der Turnschuh-Fischer, der Onkel Bräsig – und wie hieß der noch einmal, der mit seiner Gräfin im Schwimmbad? Das waren Leute, die sind von unten gekommen, und dann haben sie einen Mordsspaß gehabt mit den feinen Anzügen und den Düsenflugzeugen und Kaviar zum Frühstück und alles, aber so ist das heute nicht mehr. Die waren so stolz darauf, wie sie nach oben gekommen sind, dass sie uns da unten wie das Letzte behandelt haben. Und wie ihnen das Spaß gemacht hat, das Regieren und das Verantwortung-Tragen. Die Angela, die hat keinen Spaß beim Regieren, das darf die gar nicht, schon wegen ihrer Religion. Auch keine Verantwortung tragen. Das ist jetzt alles wissenschaftlich und religiös. Der Roland, also gut, der lässt wahrscheinlich einen Kaviar nicht stehen, aber der hat es auch nicht nötig, den täten sie überall nehmen, wo es um ein Geld geht. Der könnte seinen Kaviar auch mit dem Geld aus der Wirtschaft bezahlen. Der Gutti sowieso.
Wir brauchen feinere Leute, weil: Wir sind uns selber nicht mehr fein genug. Da kann man nichts machen. Manchmal wundere ich mich über mich selber. Meine Mutter hätte mich schön verhauen, wenn ich das gesagt hätte, was heute alle sagen. Und wie wir immer so herumlaufen. (Also, ich bin ja gegen Kopftücher, wegen der Demokratie und dem Christentum, obwohl meine Oma, die ist ja auch nie ohne Kopftuch aus dem Haus gegangen. Manchmal beneide ich die Türken richtig, ehrlich wahr, weil es ist zwar das Falsche, aber die können wenigstens noch wissen, was sich gehört.)
Also das mit dem Volk, das regiert, das ist ein Schmarrn. Aber das darf man natürlich nicht laut sagen. Deswegen sage ich so: Politiker müssen was besseres sein. Irgendwie. Und genau das ist die Kunst in der Politik: Auf die richtige Art was besseres sein. Ich weiß gar nicht, ob man so was lernen kann, wenn man nicht protestantisch ist, wie die Angela, oder ein Designer-Baby wie der zu Guttenberg. Gutti, wie wir sagen.
ein 2004 begonnenes, realfiktives dokuprojekt. die bilder beschreiben eine wirklichkeit eines sich zunehmend totalitär verdichtenden konsumismus.
»In einer Zeit, da uns der Kontrast zwischen Stadt und Land abhanden zu kommen scheint, sich die Umgebungen hinsichtlich Homogenisierungs- oder Programmierungs-Grad, hinsichtlich Kontrolle und Ordnung nicht mehr voneinander unterscheiden lassen, stellt sich die Frage, wie sich eine politische Grundhaltung mangels erworbener Wahrnehmungsfähigkeiten überhaupt noch ausbilden soll. Diese, durch die Medien eng intendierte und auf den Punkt fokussierte kultivierte Landschaft beschränkt die Interpretation und das Denken auf ein Minimum, damit ja kein abschweifender Gedanke von der Intention, man könnte auch sagen vom Konsum, entsteht. Es gibt die Natur nicht mehr *, die uns den Abstand ermöglicht, aus dem wir unsere kulturelle Leistung erkennen und kritisieren können. Für diesen Abstand sind wir nun selbst zuständig.«
* ... Vielleicht ist es möglich, von drei „großen Kränkungen“ der Natur (und damit von den Kränkungen des Menschen selber) sprechen. Die erste Kränkung der Aneignung: Blut, Elend und Ausbeutung im Kampf um den Besitz des Landes – und wir brauchen keine Immobilienkrise, um zu verstehen, dass sich Blut, Elend und Ausbeutung noch im Kampf um das Einfamilienhäuschen in Suburbia fortsetzen, das neben dem nicht minder demokratisch-destruktiven Automobil Freiheit und Ideal des Kleinbürgers, womöglich seinen Lebenssinn bildet und dabei in tragikomischer Verquickung Natur „fressen“ muss.
Der Kränkung der Aneignung folgt die zweite Kränkung von Ausbeutung und Zerstörung (auch um diese zu erkennen benötigen wir nicht wirklich noch eine Ölkatastrophe). So wird die Umweltkatastrophe viel mehr als eine strukturell unvermeidliche Katastrophe im Kampf des Kapitals gegen die Natur: Sie ist symbolische Politik. Sie vernichtet Natur in aller Regel dort, wo sie noch entweder „unberührt“ oder im „Allgemeinbesitz“ war. Durch jede neuerliche Umweltkatastrophe steigt der Wert jener Natur-Reservate, die sich die Gewinner angeeignet haben, und es sinkt der Wert allgemeiner Natur als Gegenpol zum Konsum- und Mediendasein.
Und schließlich liegt die dritte Kränkung der Natur (wie wir sie mit Marx in einer Dialektik mit dem Menschen sehen) in der Lektüre selbst, die sich längst nicht mehr mit klassisch-mechanischer Anschauung begnügt, der Freude der Entdeckung sogleich den Profit anhängt. Die Wissenschaft betreibt nun eine eingreifende Lektüre; es genügt nicht, die DNA zu „entschlüsseln“, nicht einmal bei Prävention und „Heilung“ bleibt man stehen. Es gilt als ausgemacht: Frankensteins Erben werden nicht ruhen, bis sie Leben erschaffen haben, entweder in der Form einer zweiten Schöpfung aus der Retorte oder in der Form einer Parallelschöpfung aus Mischwesen von Organ und Maschine, Virtuellem und „Realen“ etc...
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
Haftungsausschluss
The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful.
If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.