„Das dialektische Bild ist ein aufblitzendes. So, als ein im Jetzt der Erkennbarkeit aufblitzendes Bild, ist das Gewesene festzuhalten. Die Rettung, die dergestalt – und nur dergestalt – vollzogen wird, läßt immer nur an dem, im nächsten Augenblick schon unrettbar verlorenen [sich] vollziehen.“
(Walter Benjamin, Passagenwerk via AISTHESIS)
Was immer Rettung uns heute bedeuten mag: Augen-Blicke, aufblitzende Bilder ...
Die wunderbaren Momente beim Wandern auf der Villanderer Alm stellen sich ein, wenn der Blick Einzelnes auf der Alm wahrnimmt und gleichzeitig das Ganze der Dolomiten auf der anderen Seite des Tals erfassen will ...
Meine Übung, alle Dinge, wie sie sind, zu sehen und abzulesen, meine Treue, das Auge licht sein zu lassen, meine völlige Entäußerung von aller Prätention kommen mir einmal wieder recht zustatten und machen mich im stillen höchst glücklich. Alle Tage ein neuer merkwürdiger Gegenstand, täglich frische, große, seltsame Bilder und ein Ganzes, das man sich lange denkt und träumt, nie mit der Einbildungskraft erreicht.
Und was ist das jetzt?
Wo bitte unterscheidet sich die westliche "Set The World On Fire"-Bratze der Sonstwas-Metal-Szene von den grotesken archaisch-modernistischen Bildwelten der ISIS? Offenbar ist der Schoß, aus dem das kriecht, näher bei uns, als wir uns das vorstellen mögen.
(Oder habe ich da irgendwas übersehen? Ironie?)
Gitarrengott Slash ist zurück!
Slash (49) is back – mit einem neuen Album und neuen Mega-Riffs: Am Freitag erscheint „World On Fire“. BILD hat es bereits jetzt.
Die Botschaft des Gitarrengotts??
Bei Bild ist die Scheiße gut aufgehoben: Wenn Sie sich das ansehen wollen - bitte! Aber ich warne Sie: Das ist in vieler Hinsicht ekelhafter als ein IS-Video! Also nur zu Studienzwecken ....
Die Amerikaner haben die Mudschaheddin benutzt - wie Klopapier -und hinterher weggeschmissen.
Ist aber kein Klopapier, Rumsfeld; - es sind Menschen und die kommmen jetzt zurück an genau den Arsch, an dem sie abgewischt worden sind.
Vielleicht lässt sich das tatsächlich erstmal so zusammenfassen:
The Badass Jihadis in Black kommen jetzt zurück an genau den Arsch, an dem sie abgewischt worden sind.
Für sein jüngstes Projekt hat sich Daniel Hope auf eine lange Reise begeben. Seine Spurensuche nach Musikern, die in den 30er-Jahren aus Nazi-Deutschland in die USA flohen, führte ihn dabei unter anderem auch in die großen Filmstudios an der Westküste. Denn einige von ihnen, wie beispielsweise Erich Wolfgang Korngold, fanden als Komponisten in Hollywood eine neue Heimat.
Korngold und seine Exilkollegen hätten die amerikanische Filmmusik damals grundlegend verändert, sagt Hope im Deutschlandradio Kultur. Sie erschufen einen eigenständigen, von den Erfahrungen der Emigration geprägten Hollywood-Sound, den es heute so nicht mehr gibt.
Der Kanadierin Al Spx wird oft nachgesagt, unter ihrem Künstlernamen "Cold Specks" ein neues Musikgenre erfunden zu haben: eine Mischung aus Soul und dunklem Doom Metal... Al Spx' Songs überraschen – sie singt eine Melodie, lässt sie harmlos dahin plätschern, um dann plötzlich Mitten im Song stehen zu bleiben und einen völlig neuen Weg einzuschlagen. (Ina Plodroch DLF)
Auf Cold Specks' erstem Album findet sich ein Song namens Hector, der rather doomy klingt und in dessen Official Video die hochschwangere Braut (Al Spx) einen kopflosen Bräutigam hinter sich herschleppt und auch rather doomy dreinschaut. Der Text gibt wenig her zur Erklärung dieser Bebilderung.
Man könnte die Bilder versuchen zu lesen als mythisch überhöhte, aber nicht unberührende Erzählung von der Grausamkeit des Krieges, vom gnadenlos platten, testosterongesättigten Männlichkeitskult und vom Leid der Frau ... wenn man davon ausgeht, dass sie ihm nicht selbst die Birne abgehauen hat, - was im Doom-oder Death-Metal-Bereich ja immerhin nicht auszuschließen wäre: Hektor, der Held und Heerführer Trojas im zehnjährigen Trojanischen Krieg, der sterbend darum bittet, dass seine Leiche der Stadt zurückgegeben wird - doch Achilleus durchbohrt ihm die Fersen und schleift den Leichnam zwölf Tage um das Grab seines Freundes, - kehrt erst als Toter zurück, nachdem Thetis, allerdings beauftragt von Zeus, interveniert.
Der Hektor der Ilias ist der Schützling Apolls und wird nicht nur als tüchtiger Kämpfer dargestellt, sondern auch als Sohn, Bruder, liebevoller Ehemann und Vater. Große Teile seiner Beschreibung sind dem Abschied von seiner Frau Andromache und dem Sohn Astyanax gewidmet. Er, wie die anderen Helden auch, wird als Günstling verschiedener Götter dargestellt, die über Sieg und Niederlage, Leben und Tod entschieden haben, noch bevor die eigentliche Tat getan ist.
Im Verlauf der Schlachten der Ilias gelingt es den Trojanern, die Achäer bis zu ihren Schiffen zurückzudrängen, die Hektor und den anderen trojanischen Helden nichts entgegensetzen können, solange der grollende Achilleus sich weigert, an der Schlacht teilzunehmen. Das Tor zu den Befestigungen zertrümmert Hektor selbst mit einem einzigen Steinwurf. In der bedrohlichen Situation legt Patroklos, der Vetter des Achilleus, mit dem Einverständnis dessen Rüstung an und führt an seiner Stelle die Myrmidonen, die Gefolgsleute des Achilleus, in die Schlacht. Es gelingt, die Trojaner zurückzuschlagen. Patroklos selbst wird aber von Hektor erschlagen. Hektor war im Glauben Achilleus getötet zu haben. Achilleus greift daraufhin erneut in das Geschehen ein und treibt die Trojaner zurück in die Stadt. Hektor bleibt als Einziger vor den Mauern, um sich ihm zu stellen. Dreimal wird er von Achilleus um die Mauern Trojas gejagt, bis er sich durch eine List Athenes stellt und getötet wird. Sterbend bittet Hektor darum, dass seine Leiche der Stadt zurückgegeben wird, doch Achilleus durchbohrt ihm die Fersen und schleift den Leichnam zwölf Tage um das Grab seines Freundes. Um dem ein Ende zu setzen, beauftragt Zeus Thetis, Achilleus' Mutter, ihren Sohn zur Vernunft zu bringen. Dieser lässt sich von König Priamos – der sich als Bittsteller nächtens ins Lager der Griechen schleicht – endlich zum Mitleid bewegen und überlässt ihm den Leichnam.
Will sagen: Die Rede von den guten und den bösen Kriegführenden ist dummes Zeug und z.B. Fleischhauers gefährlich dumme Rede vom Bösen, das in den Badass Jihadis in Black zur Erscheinung komme ( S.P.O.N. - Der Schwarze Kanal: Margot Käßmann und das Böse), dient einzig zur Rechtfertigung eines Krieges des Westens, den sie uns als "gerechten" verkaufen wollen und der genauso widerlich und verkommen war und sein wird wie alle Kriege seit dem um Troja ... und die Schlächtereien der IS.
Insofern sei eine genauere Betrachtung von Cold Specks' Hector denn doch empfohlen und es ist - Katharsis - nicht abwegig, dass Al Spx einen Enthaupteten zeigt. Ihr Musikgenre, eine Mischung aus Soul und dunklem Doom Metal ist offenbar der Soundtrack zum letzten Stand des War On Terror und zur Schlacht von Harmagedon.
Aber auch in diesem Narrativ kann uns doch keiner erzählen, es gebe einen "sauberen" Krieg und die anderen führten einen inhumanen.
Wollen wir die Bilder einmal vergleichen? ( - und ich verzichte jetzt auf ältere Aufnahmen):
There's danger on the edge of town
Ride the king's highway, baby
Weird scenes inside the gold mine
Ride the highway west, baby
The Doors, The End
The killer awoke before dawn. He put his American desert boots on. He took a knife from the ancient gallery. And he walked on down the hall - bathed in desert sunlight.
The killer spoke with a British accent (London's East End?) Father (Saud), I want to kill you. Mother (Langley?) I want to...
yeeeaaahh, c'mon!
Then the sartorially composed Man in Black beheaded American photojournalist James Foley.
This is not the end, beautiful friend. It's just a new beginning in the never-ending Global War on Terror. Now starring Papa Saud's brand new bag - The Caliph and his goons. This is the way Shock and Awe morphs into "Assad must go" morphs into Islamic State of Iraq and Syria, morphs into The Caliph's Black Britannia goon responding to "humanitarian" bombing. I'm my own baby now. Watch me work. Bring it on...
[goon = angeheuerter Schläger]
My own baby now: Goyas ¡Fiero monstruo! - das stolze Monster - frisst die Opfer und bringt als Kotzgeburt the sartorially composed Man in Black zur Welt, who beheaded American photojournalist James Foley. Und das stolze Monster erinnert an Behemoth: (Hebräisch בהמות Bəhēmôth, Behemot, B'hemot: „Tiere“, „Ungeheuer“; Arabisch بهيموث Bahīmūth oder بهموت Bahamūt) ist der Name eines Ungeheuers aus dem Alten Testament. Nach Hiob 40,19 wurde Behemoth – wie auch sein Gegenstück Leviathan – „als erstes der Werke Gottes“ geschaffen. Dieser habe ihm auch „sein Schwert“ gegeben. Aus diesen biblischen Traditionen schöpfen die Apokryphen das Motiv Behemoths als männliches Fabelwesen, das gemeinsam mit seinem weiblichen Gegenstück Leviathan von Gott zur Züchtigung der Menschen gesandt wird (1. Hen 59,7ff.). Während Letzterer sich auf dem Grund des Meeres wälzt, beherrscht Behemoth die Wüste. In dem Talmud-Traktat Baba Bathra indes kommt es nach der Schlacht von Harmagedon am Ende der Zeiten zu einem Kampf Behemoths mit seinem Gegenstück Leviathan, der seinen Widersacher mit seinen Hörnern aufzuspießen sucht, während Leviathan nach dem Landungeheuer mit seinen Flossen schlägt. Schließlich wird der Herr beide mit seinem mächtigen Schwert erschlagen und das Fleisch der beiden Ungeheuer gemeinsam mit dem des Vogels Ziz den Rechtschaffenen zur Speise geben. (Quelle: Wikipedia: Behemoth)
I had a dream last night
I was piloting a plane
And all the passengers were drunk and insane
I crash landed in a Louisiana swamp
Shot up a horde of zombies
But I come out on top
What's it all about?
Guess it just reflects my mood
Sitting in the dirt
Feeling kind of hurt
All I hear is doom and gloom
All is darkness in my room
And through the light your face I see
Baby take a chance
Baby won't you dance with me
Lost all the treasure in an overseas war
It just goes to show you don't get what you pay for
Battle to the rich and you worry about the poor
Put my feet up on the couch
And lock all the doors
Whats that funky noise?
It's the tightening of the screws
Sitting in the dirt
Feeling kind of hurt
All I hear is doom and gloom
But when those drums go boom boom boom
And through the night your face I see
The Rolling Stones, Doom And Gloom
Hoffentlich ist es nicht das Angesicht eines HErrn, der aussieht wie Ronald Reagan, das Jagger da sieht:
"I have talked here, and then I wrote people, because some theologians quite some time ago were telling me, calling attention to the fact that theologians have been studying the ancient prophecies -- What would portend the coming of Armageddon? -- and have said that never, in the time between the prophecies up until now has there ever been a time in which so many of the prophecies are coming together. There have been times in the past when people thought the end of the world was coming, and so forth, but never anything like this."
--President Reagan revealing a disturbing view about the "coming of Armageddon," December 6, 1983
Es gab aber auch eine andere Stimme: Eisenhower's farewell address was the final public speech of Dwight D. Eisenhower as President of the United States, delivered in a television broadcast on January 17, 1961. Perhaps best known for advocating that the nation guard against the potential influence of the military–industrial complex:
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Wenn Sie meinen Assoziationen bisher folgen konnten, könnte Sie auch dies noch interessieren:
Es finden sich viele Photographien von Walter Hollnagel im Netz; - immer geht es um Eisenbahnen, was nicht verwundert, weil er ein deutscher Fotograf im Dienste der Deutschen Reichsbahn war:
Nur auf wenigen der u. a. im Bildarchiv der Eisenbahnstiftung dokumentierten Photographien sind Zeitbezüge erkennbar, - und wenn, dann geraten die den Kommentatoren des Archivs zum zeitgenössischen Schmuck oder gar Festgewand:
Zeitgenössischer Schmuck anlässlich des Staatsbesuchs des ungarischen Reichsverwesers Miklós Horty am Hamburger Hauptbahnhof. (24.08.1938)
Der Bahnhof Hamburg-Dammtor im zeitgenössischen Festgewand anlässlich des Staatsbesuchs des ungarischen Reichsverwesers und Regenten Miklós Horty. (vgl. auch Berlin 1936 in Farbe)
... Die Abordnung als Bildberichter ins Reichsverkehrsministerium stellt eine bemerkenswerte Etappe in Hollnagels beruflichen Werdegang dar. Er gehörte damit zu dem kleinen Kreis der Direktionsfotografen, die den Kriegsalltag des Eisenbahnbetriebs auch im besetzten Ausland dokumentierten. Wie alle Berichterstatter hatte er eine klare Order: Für Propagandazwecke sollte der Auslandseinsatz der Reichsbahn ausschließlich positiv dargestellt werden, die Schattenseiten des Krieges waren auszublenden. In Hollnagels Nachlass finden sich keine Aufnahmen von Lazarettzügen, Verwundeten oder Toten, vielmehr konzentrierte er sich, neben seinem offiziellen Auftrag, auf Motive, die sich mit Land und Leuten beschäftigten..., weiß Wikipedia und so sehen die Photos denn auch aus.
Bis zur Weiterfahrt des Nachschubtransports vertreiben sich diese Eisenbahner beim Karten kloppen die Zeit. Der Einsatz an der Ostfront bedeutete auch, sich in Müßigang zu üben, waren doch die über weite Entfernungen führenden Zugfahrten allzu häufig mit endlos langen Wartezeiten in Unterwegs- und Kreuzungsbahnhöfen verbunden. Er brauchte oft Tage, bis die Züge an ihr Ziel gelangten. (1943)
Sommer in der Ukraine
Eine pr. P 8 befördert zusammen mit einer pr. G 8.1 einen Sonderzug, besteht aus einem Speisewagen aus der Serie WR 901 ff (ex Nummernreihe 2000 bis 2400 der CIWL) durch den russischen Sommer bei Nikolajew (Ukraine). (08.1943)
Die in der südlichen Ukraine gelegene Stadt Kriwoj Rog war Zentrum des ukrainischen Eisenerzbergbaus. Vor der fotogenen Kulisse eines Regensbogens holt 55 2609 einen gemischten Güterzug im Bahnhof Kriwoj Rog ab. (07.1943)
Neben Eisenerz aus Kriwoj Rog und Maganerz aus Nikopol gehörte die Kohle aus dem Donezbecken zu den begehrten Bodenschätzen der Ukraine, deren Ausbeutung nach der deutschen Besetzung vorrangig betrieben wurde, denn Kohle war der alles entscheidende Energieträger. Ob zur Versorgung der Truppen, der Eisenbahn, der Kraftwerke oder anderweitiger Bedarfsträger - ohne Kohle hätte man die Kriegsmaschinerie in diesem Ausmaß nicht in Gang halten können. (1943)
Dumm gelaufen
Im Brückenbaubüro der RVD Dnjepropetrowsk schaut ein blau uniformierter Reichsbahner der am Zeichenbrett stehenden Ukrainerin über die Schulter. (1943)
Einweihung der Dnjeprbrücke bei Saporoshje unter Teilnahme allerlei Naziprominenz. Die Freude über die neue Brücke hielt jedoch nur wenige Monate, da sie bereits im Herbst 1943 angesichts der vorrückenden russischen Front von den Deutschen wieder gesprengt wurde. (07.1943)
Blick auf den völlig zerstörten Bahnhof Charkow. Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt ein sehr wichtiges strategisches Ziel, und zwar nicht nur wegen seiner zentralen Verkehrsanbindungen, sondern auch wegen der dort vorhandenen Rüstungsindustrie. Dort wurden z.B. die Panzer T-34 erfunden, entwickelt und produziert. Im Oktober 1941 wurde die viertgrößte Stadt der Sowjetunion von deutschen Truppen erobert, im Mai 1942 scheiterte ein sowjetischer Rückeroberungsversuch (Schlacht bei Charkow). Die Rückeroberung gelang erst im Februar 1943, doch schon im März 1943 fiel die Stadt nach schweren Gefechten wieder an die Deutschen. Dabei wurden große Teile der Stadt durch die Kämpfe zerstört. Erst nach der Schlacht bei Kursk wurde die Stadt am 23. August 1943 endgültig von der Roten Armee zurückerobert
Nach der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad Anfang 1943 drohte der gesamten südlichen deutschen Ostfront der Zusammenbruch. Dabei gelang es der Roten Armee auch, Charkow im Februar 1943 vorübergehend zu befreien. Im März wurde die Stadt durch die Deutsche Wehrmacht zurückzuerobert. Walter Hollnagel nutze die kurze Zwischenzeit bis zur endgültigen Einnahme durch die Rote Armee am 23. August 1943, um dieses Bild des völlig zerstörten Charkower Hauptbahnhofs zu machen, von dem nur noch die Außenfassade übrig ist. Immerhin macht der Platz vor dem Bahnhof einen aufgeräumten Eindruck und man hat es geschafft, ein neues Schild am Bahnhof festzumachen. (05.1943)
Das ist prima, dass die Wehrmacht auch nach Stalingrad dafür sorgt, dass der Bahnhofsvorplatz aufgeräumt wird und dass noch neue Schilder angebracht werden; - dann kann man sich auch besser zurechtfinden und weiter deportieren:
Im Bahnhof Dolinskaja treffen sich ukrainische Zwangsarbeiter, die unter militärischer Bewachung in gedeckten Güterwagen die lange Reise nach Deutschland antreten müssen. Innerhalb der Sowjetunion stellte die Ukraine den größten Anteil von Zwangsarbeitern. (08.1943)
Lauren Bacall and 'The Look' ~ “I used to tremble from nerves so badly that the only way I could hold my head steady was to lower my chin practically to my chest and look up at Bogie. That was the beginning of The Look. It became my trademark.”
Es gab eine Zeit, und es muss mehr als hundert Jahre her sein, da durfte im Film geraucht werden. Geraucht wurde in Hinterzimmern, geraucht wurde selbstverständlich auch zwischen zwei Gängen im Restaurant und geraucht wurde im Bett, wenn die Rolle Nachdenklichkeit oder melancholisches Innehalten verlangte. Sogar die Frauen rauchten, wenn sie sich trauten: Bette Davis, Katharine Hepburn, Veronica Lake.
Dann kam Betty.
Betty Joan Perske war ein Scheidungskind. Mit Hilfe von Verwandten konnte ihre Mutter sie auf die Schauspielschule geben und sie auf eine Karriere als Model vorbereiten. Im März 1943, mit achtzehn, erschien sie auf dem Titel von Harper's Bazaar: eine schlanke Frau mit einer Fülle roten Haars vor einer Tür, hinter der - es war Krieg - Blut fürs Rote Kreuz gespendet wurde. Die Frau des Regisseurs Howard Hawks sah sie und empfahl sie ihrem Mann, der Betty gleich nach Hollywood kommen ließ und in der Absicht verpflichtete, sein Mannequin aus ihr zu machen....
Lauren Bacall wurde ein Kunstprodukt der echten Art, also eine Männerphantasie. Selbstverständlich durfte nichts darauf hindeuten, dass sie jüdischer Herkunft war, deshalb bekam Betty einen Namen, der klang wie ein neues Parfum: Lauren. Ihre Frisur war eine Weiterentwicklung von Veronica Lakes bereits postertauglichen Peek-a-Boo-Bangs. Die Stimme war schon tief, aber Hawks war sie nicht tief genug. Zwei Schachteln Zigaretten ließ er sie jeden Tag rauchen...
... Betty Bacall kommt rein, lehnt im Türrahmen und fragt: "Got a match?" Diesem Frontalangriff widersteht kein Mann, auch Bogey nicht. Sie erklärt sich nicht bloß bereit, ihm zu helfen, er brauche ihr nur zu pfeifen. Die Szene passierte den Production Code nur, weil sie scheinbar nichts Schlimmeres enthielt als eine Gebrauchsanweisung für dieses Pfeifen: "Just put your lips together and blow." Sie regierte mit einem Blick - ein wunderbarer Nachruf von Willi Winkler (in der Süddeutschen von heute)
...Als echte New Yorkerin war Lauren Bacall lebenslang Demokratin, also nach amerikanischen Begriffen liberal. Als in Hollywood Schwarze Listen aufkamen und das FBI und der von J. Edgar Hoover gefütterte Untersuchungsausschuss jeden Schneideraum mit Moskaus Agenten besetzt wähnten, flog sie mit ihrem Mann zusammen nach Washington, um gegen die Kommunistenhatz zu demonstrieren...
Bacall ohne Bogart geht nicht, aber sie war ein Star, ein Star neben, mit und noch lange nach Bogart, der letzte Star vielleicht, den sich Hollywood gegönnt hat. Lauren Bacall konnte übrigens nicht nur rauchen wie sonst keine, sondern auch unglaublich dreckig lachen. Am Dienstag ist Lauren Bacall mit 89 Jahren in New York gestorben. Bye, Betty.
Sehr gespannt ...
Director's Statement from Terry Gilliam
When I made Brazil in 1984, I was trying to paint a picture of the world I thought we were living in then. The Zero Theorem is a glimpse of the world I think we are living in now.
Studio Manasse, which flourished in the 1930s in Vienna, captured morethan just portrait photography bursting with erotic charge; it immortalized the fluid state of beauty and the “new woman”: confident in her own sexuality as she struggled to redefine her position in the modern world. Each picture offers a conflict of concepts, as provocative poses are presented in such traditional roles that the cynicism intended renders them humorously absurd . Adorjan and Olga Wlassics, a husband-and-wife team, founded Studio Manasse in the early 1920s.... (Studio Manasse)
Irgend wann einmal kam mir der Gedanke, dass Altern, weil es ja laufend bzw. zumindest anlässlich von Bruchstellen im Leben (oder trivial: runden Geburtstagen) eine Infragestellung dessen bedeutet, was man bis dato für seine Biografie gehalten hat, Not-wendige Ent-Täuschungen mit sich bringt (bzw. verlangt?).
Notwendig ist offenbar etwas, ein Impuls (ein Ereignis, ein Gedanke, ein Augen-Blick) und die Reflexion, die dadurch ausgelöst wird, um Not zu wenden und weitere Not abzuwenden. Die Voraussetzung für ein Wenden der Not wäre - produktive - Ent-Täuschung.
Wir kehren damit zur ursprünglichen Bedeutung der Enttäuschung zurück:
Das zugrundeliegende Verb enttäuschen wurde im 19. Jahrhundert als erfolgreiches Ersatzwort für die aus der französischen Sprache entlehnten Fremdwörter „detrompieren“ (détromper) und „desabusieren“ (désabuser) gebildet. Es hatte zunächst die positive Bedeutung „aus einer Täuschung herausreißen“ ...
Das fiel mir wieder ein, als ich John Banvilles "Im Lichte der Vergangenheit" (Ancient Light) zu lesen begann (siehe links unten GBlog&read). Nun habe ich die Lektüre beendet und diese Lektüre - genauer gesagt ihre Beendigung - hat mich zutiefst verstört. Nicht dass ich enttäuscht wäre (im landläufigen Sinne des Wortes), aber ent-täuscht bin ich auch nicht.
Eine Leseprobe gibt es hier bei Kiepenheuer & Witsch!
Unbedingt zu empfehlen! Banville findet Worte, die Sie so noch nicht gelesen/gehört haben - ein Sensualist, gerade wenn es um Körperlichkeit geht - so in der Schilderung der Begegnungen des 15jähigen mit der wunderbaren Mrs. Gray:
... the most striking thing about the book is the language, schreibt Joan Acocella im New Yorker (s. o.) Line after line is stuffed with poetic effects—alliteration, assonance, repetition, cadence. Here is Banville on spring: “Remember what April was like when we were young, that sense of liquid rushing and the wind taking blue scoops out of the air and the birds beside themselves in the budding trees?” On sex: “She granted me full freedom of her body, that opulent pleasure garden where I sipped and sucked, dazed as a bumble-bee in full-blown summer.... This rosy cincture encircling her middle stirred me deeply, suggestive as it was of tender punishment, exquisite suffering . . . and I would lie with my cheek resting on her midriff and trace the crimpled line of it with a slow fingertip, my breath stirring the shiny dark hairs at the base of her belly and in my ear the pings and plonks of her innards at their ceaseless work of transubstantiation. The skin was always hotter along that uneven, narrow track left by the elastic, where the blood crowded protectively to the surface.” -
Ich zitiere das hier lieber mal im Original, kann Ihnen aber versichern, dass die Übersetzung von Christa Schuenke kongenial ist.
Was also lässt mich so verstört zurück? Die Rezensionen gehen darauf nicht ein (wohl auch weil sie nicht verraten dürfen, wie die Geschichte ausgeht - und sie geht ja nicht aus ...) : Es gibt Momente bei der Lektüre, die einem den Boden unter den Füßen wegziehen (- und da sehe ich nicht den Illusionsraum gestört wie Ursula März in der ZEIT):
Da ist einmal die Stelle, wo sich herausstellt, das die Erinnerungskonstruktion des Ich-Erzählers in einem Punkt völlig falsch ist und damit zusammenbricht; dann die:
"Unter meinem Handgelenk spürte ich ihre Rippen und fühlte ihr Herz schlagen" [so der Ich-Erzähler bei Dawn Devonport]. "Stell dir vor, ich bin deine Tochter", sagte sie. "Tu einfach so, als ob ich sie bin."
- so verstörend wie die letzte Szene, in der der Ich-Erzähler von den Nächten berichtet, in denen er nicht schlafen konnte ... etwas, das sich offenbar bei seiner Tochter wiederholt hat ...
Diese Spuren, die Blanville legt, nicht zusammenfügen zu können lässt mich verstört zurück ...
Muss ich meine Theorie der Not-wendigen Ent-Täuschungen nochmal überdenken?
Vielleicht hilft dies sehr schöne Video zu Wilco's sehr schönem Song "Wishful Thinking"!?
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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