Testlauf für den Weltkrieg
Noch am heutigen 80. Jahrestag der Zerstörung der spanischen Stadt Guernica durch den Bombenterror der deutschen Legion Condor hält die Beihilfe der Bundeswehr für das ehrende Gedenken an Condor-Kampfpiloten an. Condor-Flieger hatten Guernica am 26. April 1937 vollständig in Schutt und Asche gelegt, um dem Faschisten Francisco Franco im Spanischen Bürgerkrieg zum Sieg zu verhelfen. Das Massaker, das mindestens 300, laut manchen Schätzungen sogar mehr als 1.000 Menschen das Leben kostete, diente zugleich als Testlauf und gelungenes Vorbild für spätere deutsche Luftangriffe auf Polen, die Niederlande, Jugoslawien und die Sowjetunion. Zur Erinnerung an den im NS-Reich populären Condor-Kampfpiloten Werner Mölders kann eine „Mölders-Vereinigung“ bis heute Gedenkveranstaltungen auf der Luftwaffenbasis Neuburg an der Donau durchführen. Auch erlaubt es ihr die Bundeswehr, in ihrer Neuburger Kaserne die Zeitschrift „Der Mölderianer“ zu erstellen, die – unter Mitwirkung aktiver Soldaten – Mölders‘ Angedenken ehrt. Deutsche Stellen kümmern sich darüber hinaus immer noch um spanische NS-Kollaborateure: Angehörige der División Azul, die in der Wehrmacht gegen die Sowjetunion kämpften, beziehen Versorgungsleistungen des deutschen Staates; sie beliefen sich in den vergangenen Jahren auf Millionensummen.
Quelle: German Foreign Policy
Walter van Rossum (Rubikon, 7. April) über die Berichterstattung im heute-journal vom 5. April über „Giftgas in Syrien“:
Erstaunlich ... , dass Marietta Slomka gleich im ersten Satz ihrer Moderation von einem „mutmaßlichen Giftgasangriff“ spricht. Was sie aber nicht daran hindert, im selben Satz bereits einen Täter zu präsentieren, der – man ahnt warum - die Aufklärung verhindert: Russland selbstverständlich. Später im Bericht hören wir mit deutlicher Missbilligung, dass Russland eine Sanktion und Resolution gegen Syrien blockiert hat. Was einerseits angesichts eines bloß „mutmaßlichen“ Giftgaseinsatzes einigermaßen stringent erscheint, andererseits hat das mit der Verhinderung von Aufklärung nichts zu tun, sondern ermöglicht allenfalls überhaupt erst Aufklärung. „Mutmaßlich“ heißt es, später: „nichts ist bewiesen“ und „wir wissen nicht, was wirklich passiert ist“ – doch entschlossen präsentiert uns das ZDF Frame für Frame die Bösen. Die Leidenschaft der Guten – journalistisch gesehen Frame für Frame pure Desinformation...
Wenige Ansätze zu sorgfältiger Analyse:
- Karin Leukefeld in junge Welt: Was geschah in Idlib? Syrien-Konferenz in Brüssel von vermeintlichem Giftgasangriff überschattet. Westen verurteilt Regierung – ohne Beweise
Frankreich ging unterdessen sogar noch einen Schritt weiter: Außenminister Jean-Marc Ayrault kündigte an, die Regierung des Landes werde in den kommenden Tagen Beweise vorlegen, die nicht nur den Einsatz von Chemiewaffen untermauern, sondern auch den aus Sicht des Westens Schuldigen hinter dem Angriff. Westliche Staaten - allen voran die USA - machen den syrischen Machthaber Bashar al-Assad für die Attacke verantwortlich.
Résultats présidentielle 2017 (Le Monde)
[Anmerkung: Gehen Sie mal mit dem Zeiger auf die Gegenden, in denen Sie am liebsten Urlaub gemacht haben ... Es bleibt eigentlich nur noch die Dordogne!]
Here’s the body count in the latest geopolitical earthquake afflicting the West: The Socialist Party in France is dead. The traditional Right is comatose. What used to be the Extreme Left is alive, and still kicking.
Yet what’s supposed to be the shock of the new is not exactly a shock. The more things veer towards change (we can believe in), the more they stay the same. Enter the new normal: the recycled “system” – as in Emmanuel Macron — versus “the people” — as in the National Front’s Marine Le Pen, battling for the French presidency on May 7.
Although that was the expected outcome, it’s still significant. Le Pen, re-christened “Marine”, reached the second round of voting despite a mediocre campaign. She essentially reassembled — but did not expand — her voting base. I have argued on Asia Times that Macron is nothing but an artificial product, a meticulously packaged hologram designed to sell an illusion.
Only the terminally naïve may believe Macron incarnates change when he’s the candidate of the EU, NATO, the financial markets, the Clinton-Obama machine, the French establishment, assorted business oligarchs and the top six French media groups.
As for the stupidity of the Blairite Left, it’s now in a class by itself...
- Einen noch blöderen Leitartikel zur Wahl in Frankreich als den in meiner LieblingsHAZ von heute kann man wohl nicht finden: Die Linke – ein Totalausfall. Von Andreas Niesmann
Da alle Artikel der HAZ, also des RND, hinter einer paywall stehen (wobei man sich fragt, warum man für etwas bezahlen soll, was man woanders hinterhergeworfen bekommt = Content Leadership), wollte ich gerade copy/paste daraus zitieren, das sehe ich, dass André Tautenhahn im TauBlog das schon erledigt hat, nebst einer großartigen Kritik der der absurden Logik Niesmanns. Danke! Lesebefehl!!
From Inglan to Poland
Every step across di ocean
The ruling class is dem in a mess, oh yes
Di capitalist system are regress
But di Sovjet system nah progress
So wich one of dem yuh think is best
When di two of dem work as a contest
When crisis is di order of di day
When so much people cryin' out for change nowadays
So what about di workin' claas? Comrade Chairman.
What about di workin' claas?
Dem pay the cost, dem carry the cross
An' dem nah go forget dem tanks in Gdansk
Dem nah go forget dem tanks
From the east to the west
To di land I love the bes'
The ruling classes dem is in a mess, oh yes
Crisis is di order of di day
Di workers dem demandin' more pay every day
Di peasants want a lot more say nowadays
Di youth dem rebellin' everywhere, everywhere
Insurrection is the order of the day
Is a lot of people cryin' out for change nowadays
Nah badda blame it 'pon the black working class, Mr. Racist
Blame it 'pon the ruling class
Blame it 'pon your capitalist boss
We pay the costs, we suffer the loss
And we nah go forget new New Craas
We nah go forget New Craas (1984)
In diesem Haus in der Waldsiedlung Wandlitz lebte DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker bis zu seiner Entmachtung ... Boah, welche Pracht, - hätte ich jetz nicht gedacht!
Die Stimmung muss überbordend gewesen sein ... - Wo bleiben denn Kaviar und Schampamskaja?? ... Ob der Alexander Schalck-Golodkowski da schon dabei war, lässt sich wegen der mangelhaften Qualität des verwendeten ORWO-Films nicht feststellen. Immerhin hatte der später auch mal ein Haus am Tegernsee.
Und nun steht Michael Gorbatschows Villa in Rottach-Egern, das „Hubertus Schlösschen“, ... für 7 Millionen zum Verkauf. „Eine Preziose“, sagt der Makler.
Schon nicht unproblematisch in diesen Zeiten auf Blogs/Facebook-Seiten zu verlinken, wo sich das angestaute Anti-Türken-Ressentiment (auch oder gerade ehem. leichtlinks gewirkter Grünfinken) ob des Abstimmungsverhaltens der "Deutsch-Türken" (?) entladen kann. So geschehen bei Burk's Blog (den ich sehr schätze), wenn der unter der Überschrift "Krawatten-Islamisten und Kopftuch-Muslimas" kommentarlos einen Hamed Abdel-Samad | Facebook zitiert:
„Wenn man weiß dass 25% der hier lebenden Türken eigentlich Kurden/Aleviten sind, die so ein Gesetz aus existentiellen Gründen ablehnen und weitere christliche Assyrer und Aramäer, die auch gegen diese Verfassungsänderung sind, dann liegt die Zustimmungsquote für die Einführung der Diktatur bei den muslimischen nichtkurdischen Türken schon bei über 90%. Also sind die Türken in Deutschland gar nicht gespalten, was Erdogan angeht, wie es in der Türkei der Fall ist, sondern stehen geschlossen hinter dem Islamismus, dem Chauvinismus und der Todesstrafe.
Kein Mensch kann mir danach erzählen, dass die Integration nicht gescheitert ist. Propaganda für das „Ja“ in Deutschland haben nicht etwa die benachteiligten oder arbeitslosen Türken gemacht, sondern jene Krawatten-Islamisten, die gute Berufe haben und perfekt Deutsch sprechen. Es waren jene grinsende Kopftuch-Muslimas, die uns verkaufen wollen, dass das Kopftuch ein Zeichen ihrer Emanzipation sei.“
- eine Seite iÜ, auf der sich das Ressentiment massenhaft so entlädt:
Nicht die Städte Berlin, Köln oder Stuttgart haben die demokratischen Bürger in der Türkei verraten, sondern die demokratisch zurückgeblieben, hier in Deutschland lebenden, konservativ-islamisch denkenden und handelnden Türken!
Meinetwegen können diese hier lebenden ,Erdogan-Jasager' alle in die Türkei übersiedeln.
Ich werde keinem und keiner von ihnen nachtrauern.
Dort können sie zukünftig patriarchalisch und mit Kopftuch leben, können Andersdenkende unter Terrorverdacht der Todesstrafe übertragen und können endlich, dem westlichen Leben abgewandt unter ihresgleichen leben.
... man handelt sich dann nämlich selbst Kommentare ein wie diesen:
... Die Türken in Deutschland haben sich also gegen die Demokratie und für das entschieden, was in den Medien und der Politik als Diktatur dargestellt wird. Wahrscheinlich sind die Türken einfach intelligenter als die Deutschen. Sie haben erkannt, dass die Demokratie deutscher Ausprägung wie eine Hure ist, an der sich jeder bedienen kann. Allerdings bezahlt man eine Hure anständigerweise, unsere Demokratie ist jedoch für alle Zugereisten umsonst. Das gefällt nicht mal den Türken...
Eine Wortkotze ohnegleichen, syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern ...
Um mal noch ein bisschen Fakten in die "die ganzen Deutschtürken haben für Erdogans Sultanat gestimmt"-Geschichte zu bringen, zitiert Fefe einen Leserbrief:
Es gibt in Deutschland 1430000 Türken mit Wahlrecht. Davon haben nur 530000 überhaupt gewählt. Von denen haben 63% für Ja gestimmt. Das sind also 333900 Ja-Wähler. Das sind 23% der Wahlberechtigten und noch weniger, wenn man alle Deutschtürken dazurechnet. Die Zahlen kommen von der Rheinischen Post. In 2013 gab es laut Wikipedia 2998000 Deutschtürken. Ziehen wir da mal 25% ab da Kinder nicht wahlberechtigt sind. Auf diese Gesamtheit gerechnet sind es 15% Ja-Stimmen.
Ich denke, dass hier drei Effekte spielen:
- Viele haben keinen türkischen Pass mehr.
- Wer sich an westlichem Demokratieverständniss orientiert fühlt sich nicht zur Türkei zugehörig und geht nicht wählen. Warum sollte auch jemand der primär in Deutschland lebt diktieren wie jemand in der Türkei zu leben hat? Das ist ja anmaßend.
- Erinnerst du dich noch an die Geschichte mit der Terroristenliste? Wenn ich in der Türkei noch Familie hätte und die hin und wieder besuchen wollte, dann hätte ich mich auch nicht zur Wahl getraut...
Keine brillante Analyse, aber bedenkenswert i.S. von contre les terribles simplificateurs!
Die lauteste Stimme zum Referendum, der das Ergebnis iÜ völlig am Arsch vorbeigeht, hören Sie hier.
Die türkische Armee – sie gilt als die zweitgrößte der NATO. Seit Jahrzehnten wird sie auch mit deutschen Waffen hochgerüstet. Unter türkischer Fahne rollen hunderte deutsche Leopard-Panzer. - Und weshalb die ganze Aufregung sich außenpolitisch geostrategisch und ökonomisch bedingt schnell legen wird, während das Ressentiment innenpolitisch gern weiter bedient werden darf ....
Wenn ihr euch noch an die Lüders-bei-Lanz-Geschichte und die "Faktenfinder" dazu erinnert, dann interessiert euch wahrscheinlich, wie es weiterging. Lüders war auch noch bei Anne Will eingeladen, offensichtlich mit dem Ziel eines nachhaltigen Rufmords. Wenn man die Fakten nicht widerlegt, dann greift man eben die Person an! Funktioniert schon immer prächtig, siehe auch Daniele Ganser.
Aber Lüders lässt das nicht auf sich beruhen und macht auch keine bloße "die Medien sind unfair"-Winselnummer, sondern geht inhaltlich in die Offensive.
Q: Can Dündar, ehemals Chefredakteur der türkischen Zeitung Cumhuriyet, der heute im deutschen Exil lebt, bezeichnet Ihre Aussagen über türkische Giftgaslieferungen an syrische Rebellen als „totalen Unsinn.“
A: So stellt es die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ dar. Bei unserem gemeinsamen Treffen am vorigen Donnerstag in seinem Berliner Büro hat Can Dündar Folgendes klargestellt: Er habe die Journalisten darauf hingewiesen, dass er persönlich nicht über Giftgaslieferungen geschrieben habe. In seiner Zeitung „Cumhuriyet“ sind aber sehr wohl Artikel zu diesem Thema erschienen, auch zu der Zeit, als er Chefredakteur war. Nur aus seiner Feder eben „leider nicht“, wie er mir gegenüber erklärte.
Oh ach so ist das? Nicht mal bei der FAZ kann man sich auf ordentliche Zitate verlassen?!
Post-truth politics wäre demnach nicht etwa eine auf Unwahrheiten basierende Politik (als hätte es vordem eine auf Wahrheiten basierende gegeben), sondern vielmehr ein Projekt zur fundamentalen Umgestaltung der Erzählung von Politik mit zwei Zielen: Die vollständige und reine Marktförmigkeit der Nachricht, und die völkische (statt bürgerliche) und nationalistische (statt demokratische) Umformung der Adressaten. Der völkische Klumpen will selbst zur wahren Nachricht werden. Diese fatale und elitäre Wahrheit (von Vernunft und Moral) mag da leicht geopfert werden; sie war ja ohnehin nicht mehr viel wert. Ob die Nachricht zuerst ihre vollständige Marktförmigkeit oder ihre vollständige Faschisierung erlebt, mag noch dahingestellt sein. In einer Welt, in der eine große Zahl erwachsener Menschen damit beschäftigt sind, in ihrer materiellen Umwelt virtuelle Monsterlein zu jagen, muss in jedem Fall der Begriff der Wirklichkeit anders gesehen werden als in der analogen Moderne. Eine Theorie der Nachricht für diese Zeit täte wahrlich not.
Wir haben es heute in den europäischen Gesellschaften, aber auch beispielsweise in Trumps Amerika, mit einer neuen Art von Kluft zu tun: mit einer Kluft zwischen denen, die sich dazugehörig fühlen, den Insidern in der Gesellschaft, und denen, die sich ausgegrenzt fühlen, die nicht von der Öffnung des globalisierten Wirtschaftsmarktes profitieren, die ihre Arbeitsplätze verschwinden sehen und die wir ebenso unter den Kindern von Einwanderern wiederfinden wie unter den Arbeitern französischer, deutscher oder niederländischer Herkunft. Viele fühlen sich von der Globalisierung enteignet. Die einen suchen Halt in der Verschärfung der religiösen Identität, die anderen in der Verschärfung der nationalistischen Identität. Das ist exakt das, was die Urheber des Dschihad der dritten Generation beabsichtigen. Mit den Attentaten wollen sie gewalttätige Reaktionen der europäischen Gesellschaften, Pogrome in den Moscheen und Angriffe hervorrufen. Sie wünschen sich, auf diese Weise eine Kristallisierung in der muslimischen Bevölkerung, Aufstände in den Arbeitervororten und Kriege in den Enklaven zu erreichen, die in einen Bürgerkrieg münden. Dies ist die Zielsetzung des Buches von Abu Mussab al-Suri. Leider sehen wir anhand der vergangenen zehn Jahre – das Buch erschien 2005 und ist bis heute präsent –, dass dschihadistische Attentate in ebendieser Perspektive verübt worden sind. Für Dschihadisten ist es offensichtlich sehr gut, dass die extreme Rechte zulegt. Das nährt den besagten Bruch.*
Woher rührt die Faszination von Einwanderern der zweiten oder dritten Generation für den Islamismus?
Wahrscheinlich rührt die Faszination für den Islamismus vom Misserfolg des Gesellschaftsentwurfs der Dekolonisierung sowohl im Maghreb als auch im Mittleren Osten. Außerdem erlaubte das Verschwinden von industriellen Arbeitsplätzen vielen jungen Menschen – vielleicht in Frankreich noch mehr als in Deutschland – nicht mehr, einen Modus zu finden, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Sie fanden sich in der Arbeitslosigkeit wieder, welche die Konstruktion einer rückwärtsgewandten Identität begünstigte. Anstatt eine mit den europäischen Gesellschaften verschmelzende Identität anzustreben, wendet sich ihre Identität einem manchmal mythisierten Erbe zu. Der Unterschied zwischen dieser Generation und der älteren Einwanderergeneration ist gut erkennbar. Letztere hatte bessere Arbeitsbedingungen, ihre Integration wurde besser bewältigt.
Ferner verfügt der heutige Islamismus über sehr wichtige Partner. Viel Geld kommt aus den Ölstaaten. Der Islamismus hat eine Dimension der Revolte gegen die westlichen Gesellschaften. Er liefert ein Vokabular, Modi der Mobilisierung und schafft Individuen, die sich nicht mehr mit ihren Gesellschaften identifizieren... Eine der großen politischen Herausforderungen für unsere Gesellschaft ist, dass unsere Politiker – die im April und Mai in Frankreich und im September in Deutschland gewählt werden – fähig sein werden, diesen Identitätsbruch zu analysieren und zu überwinden. Es ist an ihnen, einen Gesellschaftsentwurf vorzuschlagen, mit dem wir über diesen Bruch hinwegkommen.
Meine These: Das Abschalten der Führer per Drone oder Navy Seals oder a bunch of sexy, badass patriots Civilian Warriors bringt gar nichts.
* Vgl. Abu Musab al-Suris Theorie der 'leaderless resistance':
'he proposes that the next stage of jihad will be characterized by terrorism created by individuals or small autonomous groups (what he terms 'leaderless resistance') which will wear down the enemy and prepare the ground for the far more ambitious aim of waging war on 'open fronts' ... 'without confrontation in the field and seizing control of the land, we cannot establish a state, which is the strategic goal of the resistance.'
+ As Umar Abd al-Hakim, Al Suri published a 900 page treatise in May 1991, entitled 'The Islamic jihadi revolution in Syria’ (al-tajrubah al-suriyyah).
Al Suri has been the main advocate of so-called "leaderless jihad," which urges Muslims to establish their own cells without linking up with al Qaeda's global network, in order to escape detection. Al Suri advocated that jihadists use the Internet and other methods to gather their information to conduct attacks.
(Syrian Opposition and Al Qaeda’s Abu Musab Al Suri. By Alexander Athos, Modern Diplomacy Aug 27, 2013)
It's not Trump's victory that portends fascism—it is the bending of Trump by the hands of the poisonously greedy Brothers Koch that brings the fascist corporatist state one day closer.
And that is nothing to celebrate.
Nebenbei:Erik Prince, the founder of Blackwater, a private security contractor, which is now called Academi. A bunch of sexy, badass patriots Civilian Warriors: The Inside Story of Blackwater and the Unsung Heroes of the War on Terror, by Erik Prince. (Reviewed by Pepe Escobar):
Erik Prince's "My Way" ... is the inside story of how Blackwater turned into "something resembling its own branch of the military" and "the ultimate tool in the war on terror". In the manner of Audi extolling the merits of Vorsprung Durch Technik, Prince hails it as a "proud tale of performance excellence and driven entrepreneurialism" - , with the obligatory pious references to a "life's mission" to "serve God, family and the United States" .... (!). Im Übrigen:
Additionally, as reported by The Intercept, Prince became the subject of a Department of Justice investigation earlier this year for money laundering and attempting to sell mercenary services in Libya, a violation of U.S. defense export regulations. Moreover, Prince has funded several anti-LGBTQ ballot measures over the years and wants to criminalize abortion, according the The Intercept.Prince, an avowed Mike Pence supporter, is an enemy to LGBTQ and women's rights ... (Bustle: Who Is Erik Prince?) Und zu Eriks Rolle im Wahlkampf:
On Wednesday’s Breitbart News Daily with SiriusXM host Alex Marlow, former Navy SEAL and Blackwater CEO Erik Prince talked about how Hillary Clinton’s leaked emails “truly indicates that everything is for sale for the Democrats, that it really is pay-to-play – and if you don’t pay them, they crush you.”
So (ManagerMagazin von heute) vermeldet der hiesige Qualitätsjournalismus - freilich nicht ganz zutreffend (VW-Anteile hat der nicht!) - den jetzt offenbar vollzogenen "Deal" (the realDonald), ohne - wenigstens in einem eingeschobenen Kasten - mal die Frage zu stellen und zu beantworten - woher der "Patriarch" eigentlich die Anteile im Wert von über einer Milliarde Euro eigentlich hat.
Bisher hielt Piëch 14,7 Prozent an der Holding, die wiederum die Mehrheit der Stimmrechte am Autobauer VW hält. Nur noch ein geringer Anteil dieses Aktienpakets bleibt ihm künftig.
Überraschend soll er aber vorerst im Aufsichtsrat der Porsche SE bleiben. Der 79-Jährige sitzt schon seit 1981 in dem Kontrollgremium von Porsche, damals firmierte das Unternehmen noch in der Rechtsform Porsche KG. Auf der Hauptversammlung der Firma Ende Mai in Stuttgart soll er in seinem Amt bestätigt werden.
Die Porsche SE ist seit 2007 eine reine Beteiligungsfirma ohne Autoproduktion. Bei dem einflussreichen Unternehmen haben die Familien Porsche und Piëch das Sagen. Dadurch können sie auch Volkswagen steuern - die Porsche SE hält die Mehrheit der Stimmrechte an Europas größtem Autobauer.
Begonnen hat es doch wohl so (wikipedia):
1949 übergab die britische Militärregierung das Unternehmen in die Treuhandschaft des Landes Niedersachsen; verbunden mit der Auflage, die Eigentümerrechte gemeinsam mit dem Bund auszuüben und den anderen Bundesländern sowie den Gewerkschaften großen Einfluss einzuräumen. Das Unternehmen wurde von da an als Volkswagenwerk G.m.b.H. geführt.
Bzw. so:
Der Deutsche Bundestag beschloss am 17. März 1960, das in staatlicher Hand befindliche Unternehmen überwiegend zu privatisieren. Die Volkswagenwerk G.m.b.H. wurde in der Folge am 22. August 1960 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, teilprivatisiert und hieß nunmehr „Volkswagenwerk Aktiengesellschaft“. 60 Prozent des VW-Stammkapitals wurden in Form von sogenannten Volksaktien im Gesamtnennwert von 360 Millionen DM an Privatpersonen ausgegeben mit einem Erlös von umgerechnet circa 500 Millionen Euro. Je 20 Prozent der Anteile behielten die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen. Mit dem Verkaufserlös und den Gewinnansprüchen aus den verbliebenen 40 Prozent Aktien der öffentlichen Hand wurde nach langjährigem Tauziehen zwischen Bund und Niedersachsen 1961 zur Förderung der Wissenschaft die Stiftung Volkswagenwerk als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hannover gegründet. Eine Besonderheit dabei ist das sogenannte VW-Gesetz vom 21. Juli 1960, das nicht nur die Privatisierung regelt, sondern auch trotz Minderheitenposition der öffentlichen Hand deren entscheidenden Einfluss weiter sichern soll. Es besagt, dass kein Anteilseigner mehr als 20 Prozent an Stimmrechten ausüben darf. Damit werden feindliche Übernahmen oder Sperrminoritäten verhindert.
s.u. Krenn: Modell Deutschland
Zur Geschichte der Raubprivatisierung des VEB Volkswagen- Oder: Wie von den Volksaktien im Gesamtnennwert von 360 Mio. DM (= 60 Prozent des VW-Stammkapitals) 1 Mrd. Euro (= 14,7 Prozent von 52 Prozent von 1.21B EUR bei Piech landete
Der Abgang von Ferdinand Piëch aus dem Aufsichtsrat von Volkswagen ließ die Automobilindustrie erbeben. Die Beschäftigten hielten den Atem an – „Gott sei Dank nicht die Bänder“, so ein Aktionär – und öffentlich bedankten sich VW-Chef Winterkorn und der kommissarische AR-Vorsitzende Berthold Huber bei dem „genialen Techniker“ (Winterkorn), bei dem „großartigen Unternehmer, Ingenieur und Visionär“ der – so Winterkorn – die Automobilindustrie der zurückliegenden fünf Jahrzehnte geprägt hätte. Das sind übrigens die gleichen Zuschreibungen, die seinem Großvater Ferdinand Porsche (SS-Oberführer und Kriegsverbrecher) gemacht wurden – allerdings von Adolf Hitler, der den Titel „genialer Konstrukteur“ bei der Grundsteinlegung des Volkswagenwerkes am 26. Mai 1938 vor 70.000 begeisterten Claqueuren in die Welt setzte. Seither geistert mit Porsche das Attribut „genialer Konstrukteur“ durch die Welt und wird von interessierter Seite immer wieder befeuert.
Porsches Schwiegersohn Anton Piëch, dem fanatischen Nazi und Vater von Ferdinand Piëch, wurde diese zweifelhafte Ehre nicht zu Teil – schließlich war er als Jurist nur der „Geschäftsführer“ des Rüstungsbetriebes „Volkswagenwerk“, dessen Kasse mit 10 Millionen Reichsmark er bei seiner Flucht aus Wolfsburg im Frühjahr 1945 raubte und sicher nach Österreich brachte – eine der Quellen des Reichtums des Familienclans.
Am 10. April 1945 befreiten die Soldaten der US-Army die Überlebenden der 20.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus den Klauen von Porsche, Piëch und der SS: Zwangsarbeit als weitere Quelle des Reichtums des Clan. Das Volkswagenwerk war „herrenlos“, da die Nazi-Organisation DAF (Deutsche Arbeitsfront), die bisher über das Werk als „Eigentümer“ verfügte, als verbrecherische Organisation aufgelöst war. Finanziert wurden Entwicklung des Fahrzeuges und Bau der Fabrik durch eben diese Nazi-Organisation mit dem den freien Gewerkschaften geraubten Vermögen – der wesentlichen Reichtums-Quelle des Clan.
Im Oktober 1949, kurz nach der Gründung des westdeutschen Teilstaates, übergaben die Briten das Werk „treuhänderisch“ der Bundesregierung. Der vormalige Wehrwirtschaftsführer Heinrich Nordhoff war bereits zum Generaldirektor bestellt (gelegentlich wurde über Werkfunk noch das „Horst-Wessel-Lied“ gespielt). Der kalte Krieg war so weit fortgeschritten, dass an eine Rückgabe an die Gewerkschaften nicht zu denken war. Volkswagen blieb ein „volkseigener Betrieb“ unter Aufsicht des Landes Niedersachsen. Auch die Verbindungen zwischen Volkswagen und Porsche blieben vielfältig – von Lizenzgebühren an Porsche über viele Entwicklungsleistungen und exklusive Vertriebsrechte profitierte der Familienclan mit den beiden Strängen Porsche (Sohn Ferdinand „Ferry“) und Piëch (Tochter Louise, verheiratete Piëch) mit ihrer kleinen Sportwagenfabrik in Stuttgart. Gefestigt wurde die Partnerschaft 1959 durch die Verheiratung der Nordhoff-Tochter Elisabeth mit Porsche-Enkel Ernst Piëch.
Die restaurativen Kräfte in der Bundesrepublik Deutschland drängten immer auf eine Privatisierung dieses „Fremdkörpers“ in der „freien Marktwirtschaft“. 1960 war es soweit, VW wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 60% der Aktien wurden verkauft, je 20% blieben beim Bund und beim Land Niedersachsen. Verbunden war diese Umwandlung mit der Neu-Inszenierung der Volks- und Betriebsgemeinschaftsideologie der Nazis, indem „Volksaktien“ bzw. „Belegschaftsaktien“ ausgegeben wurden. Zugleich mussten an Gewerkschaft und Belegschaft Zugeständnisse gemacht werden: Die Geburtsstunde des VW-Gesetzes. Dieses gewährt dem Betriebsrat und der Gewerkschaft Mitbestimmungsrechte über das Mitbestimmungsgesetz und das Aktiengesetz hinaus. Gegen den Widerstand der Gewerkschaft wurde 1988 die zweite Teilprivatisierung unter Helmut Kohl gestartet, die Bundesregierung veräußerte ihre Anteile an Volkswagen. Es folgten Angriffe der EU-Kommission – das VW-Gesetz behindere den „freien Kapitalverkehr“; in seiner Substanz konnte das Gesetz jedoch erhalten bleiben.
Notwendiger Einschub - schwer aktuell -: Durch Emissionsvorgaben der EU (CO2-Richtlinie) sind alle Automobilfirmen gezwungen, ihre Flottenverbräuche zu reduzieren. Insbesondere für Hersteller von Oberklasse-Fahrzeugen ist das eine schwierige Aufgabe, die durch Produkterweiterung in die unteren Segmente gelöst wird. Für die Sportwagenschmiede Porsche, im Eigentum des Familien-Clan, war das keine Option. Porsche musste, um zu überleben, einen Partner finden, mit dem ein Modellmix zu dem maximal zulässigen CO2-Verbrauch führt.
Der strategische Plan, um künftig noch mehr Profit zu realisieren, war eine Vertiefung der Kooperation Porsche und Volkswagen – selbstverständlich unter dem Kommando von Porsche. Porsche-Geschäftsführer Wiedekind wurde beauftragt, die Übernahme des VW-Konzerns in die Wege zu leiten – und ging – so der Verdacht – mit krimineller Energie (Marktmanipulation) daran, die Vorgabe des Familien-Clans zu erfüllen. Als klar wurde, dass der David Porsche den Goliath Volkswagen nicht stemmen kann, stand Porsche mit 11 Milliarden Euro Schulden unmittelbar vor dem Absturz. Nun wurde der Spieß zweimal gedreht: Erst „kaufte“ Volkswagen die Automobilfertigung von Porsche und entschuldete damit den Laden. Die von Wiedekind gekauften Volkswagen-Aktien waren bei der inzwischen neu gegründeten Porsche Holding SE gelandet und verblieben dort. Nun gehört die Automobilfertigung von Porsche zum VW-Konzern, die Hälfte von Volkswagen gehört aber dem Familien-Clan von Porsche und Piëch – weiterer Großaktionär ist das Emirat Katar ...
DER SPIEGEL 9/1992:
Wie eine Hinrichtung - Kompromiß im Machtkampf um die VW-Spitze: Die beiden Kontrahenten sollen den Konzern gemeinsam führen
Unterschiedlicher können Menschen kaum sein. Der eine schwärmt von einem Auto mit 20 Zylindern, drei Turboladern und mehr als 1000 PS: "Das hat noch keiner gemacht."
Der andere findet es schrecklich, daß neue Autos "immer schneller und schwerer" werden, und könnte gar "mit einem Tempolimit leben".
Demnächst werden die beiden gegensätzlichen Typen eng zusammenarbeiten müssen. Audi-Chef Ferdinand Piech, 54, der PS-Begeisterte, und VW-Vorstand Daniel Goeudevert, 50, der Umwelt-Besorgte, sollen die Führung des VW-Konzerns übernehmen.
Aufsichtsratschef Klaus Liesen will noch vor der nächsten Hauptversammlung am 2. Juli das Gerangel um die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Carl Hahn, 65, beenden. Lange Zeit galt der Franzose Goeudevert als klarer Favorit. Zuletzt aber setzte sich Audi-Manager Piech durch, der kaum ein Mittel scheute, um an den begehrten Posten zu kommen...
Anhaltend aktuell; die Lektüre hilft dabei, wenigstens im Denken nicht unter unseren Möglichkeiten zu bleiben:
... die Massen zu ihrem Ausdruck (beileibe nicht zu ihrem Recht) kommen zu lassen - welch vortreffliche Deutung des Trumpismus, - aber wohl auch des Merkelianismus!
Ein Versuch: Nun muss man zugestehen, dass wir da weiter gekommen sind: Rechtspopulismus, Trumpismus und Merkelianismus versuchen - auf unterschiedliche Weise - die proletarisierten Massen (durch lähmende Ausgrenzung bzw. durch Scheinintegration) zu sedieren und die von Abstieg bedrohten sog. Mittelschichten zu organisieren, ohne die Eigentumsverhältnisse anzutasten, von denen letzetere ja gerade meinen, dass sie ihnen nützten. Sie sehen ihr Heil darin, die Massen zu ihrem Ausdruck (beileibe nicht zu ihrem Recht) kommen zu lassen. […] Diese neuen Herrschaftformen laufen - wie der Faschismus - folgerecht auf eine Ästhetisierung des politischen Lebens hinaus.
Als Walter Benjamin am 25. September 1940 an der französisch-spanischen Grenze eintraf, hatten er und seine Gefährten einen etwa 15 km langen Fußmarsch von Banyuls-sur-mer über die Berge hinter sich. Benjamin wollte nach Lissabon, um von dort per Schiff in die USA zu gelangen. Der heute weltberühmte Philosoph und Essayist, der damals nur einem kleinen Kreis von Intellektuellen bekannt war, lebte seit 1933 in Frankreich. Als staatenloser jüdischer Deutscher auf der Flucht vor den deutschen Besatzern hatte er es geschafft, die Unterstützung einer amerikanischen Dienststelle in Marseille zu bekommen. So konnte er der spanischen Polizei einen provisorischen amerikanischen Pass samt spanischem Transitvisum zeigen.
Doch die dem Franco-Regime unterstehende Polizei verweigerte Benjamin die Einreise, weil sein Pass kein französisches Ausreisevisum enthielt... Am anderen Morgen, dem 26. September 1940, wurde Benjamin in seinem Hotelzimmer tot aufgefunden...
„Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten. Dem Gedächtnis der Namenlosen ist die historische Konstruktion geweiht.“ (aus Benjamins ‚Über den Begriff der Geschichte‘).
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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