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Immer aktuell: José Saramago - Die Reise des Elefanten

Kfz1 Zu den aktuellen Machtspielen fiel mir vorhin eine faszinierende Stelle aus einem faszinierenden Roman ein: In "Die Reise der Elefanten" erzählt der portugisische Liternaturnobelpreisträger José Saramago die abenteuerliche Reise eines Dickhäuters von Lissabon nach Wien.... Salomon ist der Name des vier Tonnen schweren und drei Meter großen Helden dieser heiter satirischen Don Quijoterie. Vor gut zwei Jahren ist der Elefant mit seinem Mahut Subhro aus Indien nach Lissabon gekommen. Als verspätetes Hochzeitsgeschenk des portugiesischen Königs Johann des Dritten an Vetter Erzherzog Maximilian und seine Gattin Maria soll er im Jahr 1551 nach Wien reisen. So die Idee der königlichen Gemahlin Katharina von Kastilien. Die Übergabe Salomons wird im spanischen Herrschaftssitz Valladolid erfolgen. Wie der Elefant von da über die Alpen kommen mag, soll Sorge des Vetters sein. Für den Transport nach Valladolid wird im Auftrag des portugiesischen Königs eine stattliche Eskorte zusammengestellt....
Im Verlauf der Reise wird Salomon jedenfalls zum Objekt unterschiedlichster Projektionen, Spekulationen und Kalküle. Als Hochzeitsgeschenk des portugiesischen Königs an den spanischen Herrscher wird er zum politischen Instrument. In Castelo Rodrigo an der Grenze zu Spanien dient er als Vorwand militärischer Machtspiele zwischen portugiesischer Eskorte und einer Delegation des österreichischen Heeres....
[DLF Büchermarkt / Archiv / Beitrag vom 28.07.2010]
Hier (klick oben) ein Auszug, der in Saramagos einzigartiger Art zu erzählen erkennen lässt, wie Gewalt im Kopf entstehen und wie sie eskalieren kann! Lesebefehl!!
Bilderwelten - Weltbilder: Wenn es keine Metzgermeister mehr gibt, könnten Kriegselefanten helfen ...

Bei dieser Gelegenheit:
+ José Saramago: Kain Der liebe Gott muss dringend in Therapie [FAZ 15.08.2011]
... Wie Saramago selbst einmal äußerte, richtet das Buch sich nicht gegen Gott, sondern gegen die Menschheit, die ihn erfunden hat. Ob Christen, Juden oder Muslime: sie alle legten ihrem Glauben dasselbe anthropomorph-patriarchalische Scheusal zugrunde. Wer im Alter von fast neunzig Jahren, im Angesicht des nahenden Todes, dem Bankrott Gottes und seiner Heilsversprechen mit einer ähnlich unverschämten Gelassenheit entgegenblickt, hat zweifellos das epikureische Ideal der Ataraxie erreicht. Aus dieser angstlosen Ruhe heraus setzt Saramago bei den Wurzeln der abendländischen Überlieferung an und versucht, sie spielerisch zu dekonstruieren - um aufzudecken, dass die Seligkeit, die der monotheistische Gott verheißt, eigentlich die Hölle ist. Erst recht die Opfer, die sie kosten soll. „Die Geschichte ist zu Ende, mehr gibt es nicht zu erzählen“....

+ Meine Lieblingsromane von José Saramago: Der Doppelgänger und Das Zentrum
+ Dieter Wunderlich zu: José Saramago: Die Stadt der Blinden (unglaublich, verstörend, eine Herausforderung wie Edgar Hilsenraths Nacht)
+ Der Trailer zur kongenialen Verfilmung durch Fernando Meirelles.


GBlog 2014/04/29

Haben Sie auch so Angst vor Stalinismus?

Empfehlenswert: Hagen Rether über Ängste und Entlastungsdebatten:
Hagen Rether: LIEBE - Update 2016 | 3satfestival 2016


Ebenfalls empfehlenswert: Max Uthoff & Claus von Wagner: EU Demokratiedefizit | Die Anstalt 6.09.2016

Und unbedingt auch: Rainald Grebe: Das Elfenbeinkonzert | 3satfestival 2016

Jetzt tut es gleich weh, Faber! - Hanebuth was back in Hannover

https://media-cdn.sueddeutsche.de/image/sz.1.3198179/680x382?v=1476083172000

Toller Tatort mit einem großartigen Jörg Hartmann!
+ Investigativer Journalismus à la SPIEGEL: "Tatort"-Faktencheck - Leben Rockerbosse wirklich so prunkvoll? (10.10.2016)
... immerhin mit Verweis auf die Herren H. und vF. aus H.:


https://youtu.be/BuPLDgMxswY

Frank Hanebuth kehrte erstmalig nach 3jähriger Zwangsabwesendheit nach Deutschland zurück und erfuhr einen herzlichen Empfang am Flughafen Hannover und nach sich anschliessender eskortierter Fahrt mit der Hummer- Limousine vor der Sansibar am Steintor, wo er dann mit hunderten Gästen in seinen Geburtstag hineinfeierte. Alle Fotos vom Geburtstag hier.
Die Frank Hanebuth Doku 11.9.2016 unkommentiert. Eine www.unicutt.tv 2016 Poduktion

Siehe unten: Rainald Grebe - Yin und Yang, wo ist der Zusammenhang?

GBlog: Paradise Castle ... und Party für die Lumpenbourgeoisie
Die GBlogSuche nach »Hannover connection« hat 16 Resultate geliefert.

Revisited: Archäologie (CCXXXVIII): Ermittlungen gegen die Deutsche Bank

Es fällt auf, dass auch in den aktuell sehr kritischen Artikeln zum Niedergang der Deutschen Bank - wie zB Deutsche Bank - Game over! Ein Institut vor dem Untergang (Matthias Weik und Marc Friedrich, Telepolis 07.10.2016) - nicht von der Vorgeschichte dieses Ladens die Rede ist. Es sei daher an einen älteren Beitrag (2012/12/20) erinnert:
    OFFICE MILITARY GOVERNMENT FOR GERMANY; UNITED STATES
    FINANCE DIVISION - FINANCIAL INVESTIGATION SECTION
    O.M.G.U.S.


    Militärregierung der Vereinigten Staaten für Deutschland
    Finanzabteilung - Sektion für finanzielle Nachforschungen

    Ermittlungen gegen die Deutsche Bank
    1946/1947

    Empfehlungen

    Es wird empfohlen, daß:

    1. die Deutsche Bank liquidiert wird,

    2. die verantwortlichen Mitarbeiter der Deutschen Bank angeklagt und als Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden,

    3, die leitenden Mitarbeiter der Deutschen Bank von der Übernahme wichtiger oder verantwortlicher Positionen im wirtschaftlichen und politischen Leben Deutschlands ausgeschlossen werden.


    _____________________________________________________________

    omgusDas Glasnost-Archiv dokumentiert hier Auszüge aus dem OMGUS-Bericht (Kapitel I, Kapitel II, Kapitel III, Kapitel IX), die hinreichend deutlich werden lassen, welche Rolle die Deutsche Bank im NS-System spielte, so dass die Sondergruppe innerhalb der Finanz­Abteilung der Militärregierung zu eben dieser Emfehlung kam.
    Wenn Sie das interessiert und Sie forschen wollen: die OMGUS-Akten finden Sie hier nicht mehr!
    Die Auszüge (und Anmerkungen) sind entnommen aus:
    Ermittlungen gegen die Deutsche Bank - 1946/1949 -, herausgegeben von Hans Magnus Enzensberger, verlegt bei Franz Greno, Nördlingen 1985.
    Nicht mehr verlegt in diesem Lande, aber antiquarisch immer noch zu haben. Auch nicht mehr!




    Genauer hat sich damit - und mit der Nachgechichte - auseinandergesetzt:
    Eberhard Czichon: Deutsche Bank – Macht – Politik. Faschismus, Krieg und Bundesrepublik. PapyRossa Verlag, Köln 2001
    Eine aufschlussreiche Rezension finden Sie hier.

    Sahra Wagenknecht: Kriminelle Vereinigung. Ermittlungen gegen Deutsche Bank
    Die Bank und die Macht: Hermann Josef Abs, die Deutsche Bank und die Politik

OMGUS-Zusammenfassung

Die Untersuchung der Deutschen Bank hat ergeben, daß sie eine ungewöhnliche Konzentration wirtschaftlicher Macht darstellte und an der Durchführung der verbrecherischen Politik des Naziregimes auf wirtschaftlichem Gebiet teilgenommen hat.(1)

Die Deutsche Bank war die größte aller deutschen Geschäftsbanken und schwang sich während des Krieges zur größten Bank des europäischen Kontinents auf. Sie besaß 1942 etwa 21 % der Gesamteinlagen und 18,5% des Gesamtvermögens aller 653 Geschäftsbanken des Großdeutschen Reiches. Außerdem errichtete und unterhielt sie ein umfangreiches Netz von Zweigstellen und Filialen nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch in den annektierten und besetzten Ländern sowie in den europäischen Satellitenstaaten. Auf dem Gipfel ihrer Macht unterhielt sie im Jahre 1942 etwa 490 Zweigstellen und Depositenkassen, etwa ein Drittel mehr als ihr schärfster Konkurrent, die Dresdner Bank.

Zur Deutschen Bank oder auch zu den anderen Berliner Großbanken gibt es in den Vereinigten Staaten kein Gegenstück. Sie stellte eine Universalbank dar, in ihrer Tätigkeit eine Kombination von kaufmännischem Bankgeschäft und Investitionsgeschäft, und kontrollierte und beeinflußte die Industrie in einem im modernen amerikanischen Bankwesen unbekannten Ausmaß.(2) Sie führte etwa 30% aller Aktienübertragungen der großen deutschen Aktiengesellschaften durch. Sie war die anerkannte Führerin bei der Auflage riesiger Aktien­ und Obligationsemissionen für die deutsche Industrie, und infolge ihrer Position auf dem Wertpapiermarkt wurde sie zur dominierenden Kraft an den führenden Effektenbörsen. Aufgrund des eigentümlichen deutschen Systems des Depotstimmrechtes kontrollierte sie in Unternehmen der Schlüsselindustrien große Aktienpakete und verfügte über ein entsprechendes Stimmrecht, obwohl ihr nur eine Minderheit der Aktien gehörte. Von den auf den Jahreshauptversammlungen eines einzigen Jahres vertretenen Anteilen übte sie bei der AEG für 28%, bei IG­Farben für 38%, bei der DEMAG für 49% und bei den Mannesmann­Röhrenwerken für 53% der Aktien das Stimmrecht aus.

Am greifbarsten ist die Einflußnahme der Deutschen Bank auf Deutschlands Industrie und die von ihr ausgeübte Kontrolle in dem ausgedehnten System von Überkreuzverflechtungen in den Aufsichtsräten. Die führenden Repräsentanten der Bank ­ die Mitglieder des Vorstandes, der Vorsitzende des Aufsichtsrates und die 14 Generalbevollmächtigten traten in die Aufsichtsräte von 379 Industrieunternehmen ein. Allein ihre 11 Vorstandsmitglieder hatten 76 Ämter als Aufsichtsratsvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende in anderen Aktiengesellschaften inne.

Die Anwendung der verschiedenen Mittel, die der Bank für die Kontrolle der Industrie zur Verfügung standen, zeigte sich darin, daß einige Industrieunternehmen de facto von ihr beherrscht wurden. An erster Stelle sind hier zu nennen die Mannesmannröhren­Werke, Deutschlands führender Röhren­ und Blechhersteller, Daimler­Benz, der zweitgrößte Automobilhersteller des Landes, und die Bayerischen Motoren­Werke, die zusammen mit Daimler­Benz während des Krieges für die Luftwaffe etwa zwei Drittel aller Flugzeugmotoren herstellten. In dieser Beziehung spielte die Deutsche Bank eine Rolle, die weit über ihre Stellung als größte deutsche Geschäftsbank hinausging.

Mit ihren Beiträgen zum Wiederaufrüstungsprogramm wies die Deutsche Bank den anderen deutschen Geschäftsbanken den Weg. Sie versorgte das Reich mit riesigen Fonds für Wiederaufrüstungszwecke.(3) So investierte sie im Vorkriegsjahr 1938 bereits ungefähr 35% ihres Gesamtvermögens in Reichspapieren. Sie übernahm alleine oder gemeinsam mit einem Partner die Federführung in praktisch allen größeren Kreditkonsortien, durch welche die Finanzierung des gesamten Wiederaufrüstungsprogramms ermöglicht wurde. Sie lenkte die von ihr direkt kontrollierten Industriezweige in die Produktionsrichtungen, die von der Regierung und der Partei gewünscht wurden.

Die Deutsche Bank spielte eine führende Rolle unter den Geschäftsbanken bei der Ausbeutung der wirtschaftlichen Reserven der annektierten, okkupierten und zu Satelliten gemachten Länder Europas. Seit dem »Anschluß« im Jahre 1938 ging sie mit großer Aggressivität daran, ihr Bankimperium über die alten Grenzen Deutschlands hinaus auszudehnen. Sie übernahm die Kontrolle über den Creditanstalt­Bankverein Wien, die größte Geschäftsbank in Österreich, die mehr als 40 inländische Zweigstellen hatte. Sie übernahm die Kontrolle über die Böhmische Union­Bank der Tschechoslowakei und bezog etwa 23 Zweigstellen dieser Bank in ihr eigenes Zweigstellennetz ein. Sie gelangte nach dem Fall von Frankreich und Belgien in den Besitz eines Großteils der von der Société Générale de Belgique, einer der größten Holdinggesellschaften Europas, im Bank­ und Industriewesen des Balkans gehaltenen Anteile, und gewann dadurch für sich eine beherrschende Position im Bankwesen der Balkanländer.(4) Die Auslandserwerbungen der Deutschen Bank wurden so umfangreich, daß sich die Zahl ihrer Zweigstellen und Filialen außerhalb Deutschlands von 1938 bis 1941 versechsfachte.

Auch diente die Deutsche Bank der deutschen Regierung mehr als einmal als institutionelle Speerspitze bei der wirtschaftlichen Durchdringung der annektierten, okkupierten und völlig abhängig gemachten Länder Europas. Die Kontinentale Öl AG, die im März 1941 von Göring gegründet wurde, um ein deutsches Ölmonopol in Europa zu schaffen, erwarb den Kern ihres ersten Aktienbesitzes ­die Mehrheitskontrolle über die beiden größten rumänischen Ölgesellschaften ­ von der Deutschen Bank, die vorher, nach dem deutschen Sieg im Westen, diese Anteile von den ehemaligen französischen und belgischen Inhabern übernommen hatte.(5)

Die Deutsche Bank nahm an zahlreichen »Arisierungstransaktionen« in Deutschland sowie in den annektierten, okkupierten und zu Satelliten gemachten Ländern Europas teil und profitierte davon erheblich. Sie übernahm im Jahre 1938 ohne Gegenleistung die gesamte Praxis und Kundschaft des sehr prominenten, »nichtarischen« Bankhauses Mendelssohn & Co. Berlin und gründete im gleichen Jahr ein neues Bankhaus, um das Geschäft der großen privaten, »nichtarischen« Essener Simon­Hirschland­Bank zu übernehmen.(6) Sie gewährte ihren Kunden in großem Umfang Kredite, um sie bei dem Erwerb und der Finanzierung nichtarischen Geschäftseigentums zu unterstützen. Sie beschaffte auch neue »Käufer« für Besitztümer dieser Art und wurde Konkurrentin der Dresdner Bank, deren Aggressivität auf diesem Gebiet im Wettrennen um Provisionen und Profite aus den mit der »Arisierung« verbundenen Transaktionen in Deutschland sprichwörtlich wurde.(7)

Das große Expansionsprogramm der Deutschen Bank wurde während der zwölf Jahre des Naziregimes in erheblichem Umfang durch die Gestaltung enger Beziehungen zu den Ministerien der Regierung und zur Partei sowie zu den angeschlossenen Organisationen verwirklicht. Emil von Stauß, das führende Vorstandsmitglied in den Jahren zwischen 1920 und 1933, hatte Hitler schon frühzeitig unterstützt und unterhielt auch weiterhin eine enge Beziehung zu ihm. Von Stauß stand auch mit Goebbels und Göring auf vertrautem Fuße und wurde im Jahre 1934 zum Vizepräsidenten des Nazi­Reichstages ernannt.(8) Drei zuverlässige Parteigenossen wurden während des Naziregimes eingeladen, dem Vorstand beizutreten ­ der SA­Oberführer Ritter von Halt, Mitglied des berüchtigten Keppler­Kreises, Heinrich Hunke, Gauwirtschaftsberater von Berlin, und Robert Frowein, dessen Ernennung die persönliche Billigung von Minister Funk fand.(9)

In den Aufsichtsrat der Deutschen Bank kamen immer mehr überzeugte Parteigenossen und gleichgesinnte Mitläufer. Genau ein Drittel der Mitglieder trug in Anerkennung der Rolle, die sie bei der Erfüllung der Anforderungen der Kriegswirtschaft spielten, den Titel eines Wehrwirtschaftsführers. Die Mehrheit des Leitungskomitees des Aufsichtsrates, des Arbeitsausschusses, waren ausgesprochene Parteigenossen. Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Albert Pietzsch, war alter Parteiaktivist, Wirtschaftsberater von Rudolf Heß und Präsident der Reichswirtschaftskammer.(10) Zu den anderen einflußreichen Mitgliedern des Aufsichtsrates zählten Philipp Reemtsma, einer von Görings Hauptgeldgebern, Wilhelm Zangen und Rudolf Stahl, Präsident bzw. Vizepräsident der mächtigen Reichsgruppe Industrie in der Reichswirtschaftskammer, und Otto Fitzner, Gauwirtschaftsberater von Niederschlesien.(11)

Die Deutsche Bank steuerte während des Naziregimes auch große Summen für eine Vielzahl von politischen Fonds bei. Seit 1939 überwies die Bank während eines Zeitraumes von etwa 6 Jahren jährlich eine Summe von 75 000 Reichsmark an einen speziellen Fonds zum persönlichen Gebrauch Heinrich Himmlers.(12) Die Bank leistete über einen noch längeren Zeitraum einen jährlichen Beitrag von rund 300 000 Reichsmark zugunsten der Adolf­Hitler­Spende, die zur Verwendung durch die Partei und die ihr angeschlossenen Organisationen bestimmt war.(13) Die Deutsche Bank benutzte ihre gewaltige Macht in der deutschen Wirtschaft, um bei der Durchführung der verbrecherischen Politik des Naziregimes auf wirtschaftlichem Gebiet mitzuwirken. Die Verantwortung dafür liegt bei den Mitgliedern des Vorstandes, die solche Handlungen leiteten, bei den Mitgliedern des Aufsichtsrates, die ihre Zustimmung gaben, und bei den leitenden Mitarbeitern und Angestellten, die sie ausführten.


Der SPIEGEL 08.02.1999

HOLOCAUST: Die Augen fest zugemacht
Neue Aktenfunde belegen: Die Deutsche Bank gab Kredite für den Auschwitz-Bau, sie finanzierte auch Projekte der SS - und die damaligen Verantwortlichen wußten Bescheid.


Zugabe und Überleitung:
Die deutschen Banken Deutsche Bank, Dresdner Bank und Commerzbank hatten über Jahrzehnte Milliarden in das rassistische Apartheidregime in Südafrika investiert. Am 11. November 2002 haben schwarze Opfer der Apartheid diese Banken vor einem amerikanischen Gericht verklagt und Entschädigungszahlungen gefordert. Nach jahrelangem juristischem Tauziehen wurde am 8. April 2009 in New York das Verfahren wiedereröffnet und bis jetzt ist es zu keiner richterlichen Entscheidung gekommen.
Südafrika: Apartheidopfer verklagen die deutschen Banken, 2. Juni 2010| Von Joe Dramiga

Reread: Das Kreuz mit der Burka - Es ist verständlich, dass die christliche Kultur für ihre Zeichen mehr Toleranz aufbringt als für die der Nachbarn. Dennoch sollte klar sein, dass ihre Symbole nicht harmloser sind...

Ein Beitrag von 2010/05/20
    Ein unbedingt lesenswerter Artikel von Andrea Roedig im Freitag:

    Auszüge:
    Mal so gefragt: Wenn Jesus Burka tragen würde, dürfte er dann noch am Kreuz in Klassen- und Amtszimmern hängen? Vor einigen Wochen hatte die laxe, aber durchaus verfassungskonforme Äußerung der frisch gebackenen niedersächsischen Sozialministerin Aygül Özkan, Kreuze gehörten nicht in staatliche Schulen, eine kurze Erregung ausgelöst...

    Ein paar Tage später machte die Nachricht Schlagzeilen, dass Belgien Burka und Nikab im öffentlichen Raum verbieten wolle; jetzt zieht Frankreich nach. Begeisterungsstürme lösen diese Gesetzesinitiativen nicht aus, wohl aber Verständnis. Immerhin ist das viel beschworene „mobile Gefängnis“, das in dieser Radikalität vom Koran nicht gefordert wird, weniger Ausdruck einer religiösen Pflicht als vielmehr horribles Instrument patriarchaler Gewalt. Frauen seien darin zu Insekten degradiert, so beschrieb es einmal die Journalistin Carolin Emcke, als sie unfreiwillig in eine Burka schlüpfen musste und sofort begann, sich vor sich selbst zu ekeln. Die Burka wirkt auf westliches Empfinden wie eine kafkaeske Verwandlung.

    kuaspr004Ganz so harmlos ist der morbide Charme des Christenkreuzes allerdings auch nicht. Was heißt es eigentlich, dass eine Kultur ein Folterinstrument zu ihrem Wahrzeichen erhebt? Aus distanzierter Perspektive muss der exhibitionistische Leidensfetischismus der westlich-christlichen Bildtradition ebenso befremdlich wirken wie die absurden Verhüllungsgebote mancher islamischer Staaten. Wenn man sich nicht so sehr daran gewöhnt hätte, könnte man die in manchen Landstrichen überzählig herumhängenden Kruzifix-Leichname, vor Schmerz entstellt und mit bluttriefend gemalten Wunden, durchaus als Erregung öffentlichen Ärgernisses einstufen...

    Das Kreuz, mit oder ohne Jesus, ist ein raffiniertes Symbol, es zeigt den Tod und bedeutet gleichzeitig seine Überwindung. Das Folterwerkzeug soll Zeichen der Hoffnung sein, weil ja der Gekreuzigte auferstanden ist. Aber das ist schwierig, denn fraglich ist, ob Bilder wirklich das Gegenteil von dem ausdrücken können, was sie zeigen. Jedenfalls kippt die feine Dialektik von Tod und Leben bedenklich in Richtung einer Überpräsenz dunkler Leidensmale, und in einer Gesellschaft, die an das Leben nach dem Tod nicht mehr glaubt, wird von all den Kreuzen als Zeichen der Erlösung wohl nur noch ein Friedhof übrig bleiben.

    Es ist verständlich, dass die christliche Kultur für ihre Zeichen mehr Toleranz aufbringt als für die der Nachbarn. Dennoch sollte klar sein, dass ihre Symbole nicht harmloser sind...


    Siehe auch: Weiblicher Körper - Scham heute
    und: Metamorphosis I

#UN4RefugeesMigrants

Die 193 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen haben sich auf einen besseren Schutz und mehr Hilfe für Flüchtlinge geeinigt. Auf dem ersten großen UN-Flüchtlingsgipfel verabschiedeten die Delegierten am Montag in New York per Akklamation die sogenannte New Yorker Erklärung. Damit reagiert die Weltgemeinschaft auf die größte globale Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg: Mehr als 65 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht.




View on YouTube - Hoşgelirsin – Cem Karaca
Alle via MiGAZIN

Der verwilderte Leviathan (XXXVI) und das globale Lagerregime

Tomasz Konicz: Outsourcing der Barbarei
Telepolis, 20.09.2016
Wie die überflüssige Menschheit, die der Kapitalismus produziert, zum Verschwinden gebracht werden soll


Die GBlogSuche nach »Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan« hat 38 Resultate geliefert.

Was ist eigentlich aus den Exterritorialen Lagern der EU in den Pufferstaaten Libyen (??) und der Ukraine (!?) geworden?
Archäologie: Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ... (XXVI) : Fatale Allianz - Zur Kooperation der Europäischen Union mit Libyen bei der Flucht- und Migrationsverhinderung

Und immer mal wieder:

Splitter: -Parteien (XIX): Wahlen in Zeiten der Postdemokratie: Die Hauptstadt

Früher hat De Lapuente immer das Wahlergebnis hinter dem Wahlergebnis ausgerechnet. Immer sehr erhellend. Ich fürchte, er hat das aufgegeben, weil das jahrelange Rechnen nichts gebracht hat. Ich finde es weiterhin hilfreich zu wissen, was die Stimmanteile tatsächlich hergeben, wenn man sie auf die Gesamtzahl der Wahlberechtigten bezieht. Für Berlin hat u.a. das die Berliner Morgenpost auf der sehr interessanten Berlinwahlkarte 2016 erledigt (--> Wahlanalyse aktivieren --> Ehrliche Wahlkarte).



In 578 der 653 Wahlkieze sind die Nichtwähler mit 34,3 Prozent erneut stärkste Kraft geworden – wenn man sie als eine Partei betrachtet. In nur 75 Wahlkiezen konnte sich eine einzelne Partei gegen die Wahlverweigerer behaupten.
Der berlinweite Wahlsieger SPD ist eigentlich nur von 14 Prozent aller Berliner Wahlberechtigten gekürt worden – gefolgt von der CDU mit 10,7 Prozent, der Linken (10,6 Prozent) und den Grünen (9,7 Prozent). Die AfD wäre nach dieser Rechnung mit 9,3 Prozent auch im Parlament.


Eine sog. rot-rot-grüne Regierung wäre somit von 34,3% der Wahlberechtigten gewählt, die sog. bürgerlichen Parteien von ca. 23%.


Anmerkung von Burks:

„Die Arbeitslosigkeit liegt in Treptow-Köpenick bei 7,5 Prozent und somit deutlich unter dem Berliner Durchschnitt, das Nettoeinkommen der Haushalte übertrifft den Hauptstadt-Durchschnitt.“ Dort wurden die Salonfaschisten am stärksten. Nicht hier bei mir und meinen Nachbarn.

Wenn ein Millionenheer von Flüchtenden ... (XXXIII) : Ausgangssperre für Flüchtlinge in Bautzen - Sieg der Rassisten

Die Polizei in Bautzen lobt sich für die Wiederherstellung der Ruhe in der Stadt. Tatsächlich hat sie den Rechtsextremen das Feld überlassen, indem sie die Flüchtlinge in ihre Unterkünfte sperrt.
Ein Kommentar von Maik Baumgärtner, SPON 16.09.2016

+ Peter Nowak: Nationalbefreite Zone Bautzener Kornmarkt, Telepolis, 17.09.

Georg Schramm: Bayerischer Kabarettpreis 2016


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Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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