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Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XXVII) & Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (XIV): Der Tahrir-Platz von Köln - Abrechnung mit den landläufigen Illusionen in der Flüchtlingskrise

    I am a Arab or North African. Hath not a Arab or North African eyes? hath not a Arab or North African hands, organs, dimensions, senses, affections, passions? fed with the same food, hurt with the same weapons, subject to the same diseases, healed by the same means, warmed and cooled by the same winter and summer, as a Christian is? If you prick us, do we not bleed? if you tickle us, do we not laugh? if you poison us, do we not die? and if you wrong us, shall we not revenge? If we are like you in the rest, we will resemble you in that. If an Arab or North African wrong a Christian, what is his humility? Revenge. If a Christian wrong an Arab or North African, what should his sufferance be by Christian example? Why, revenge. The villany you teach me, I will execute, and it shall go hard but I will better the instruction. (Shylocks Monolog aktuell variiert)

Was am Kölner Hauptbahnhof in der Nacht vom 31.12.15 auf den 01.01.16 geschehen ist, wissen wir bis heute nicht genau. Die verlässlichsten Bilder, wenn Bilder denn verlässlich sein können, findet man mE bei RT (‘New dimension of crime’: Crowd of ‘Arab origin’ blamed for mass sexual assaults in Cologne on NYE) - immerhin alles in Anführungszeichen. Und da wird u.a. verlinkt auf Aufnahmen von Markus Böhm, dessen Seite (Top24News Portal) keine der massenhaften Dreckschleudern bei youtube usw. (So wütet der Sex-Mob!) ist, - weshalb ich seine Bilder hier zitiere:


View on YouTube

Relativ sachlich wird der Tathergang auf der Webseite der Kölner Polizei geschildert. Da heißt es ganz ohne ethnische Zuschreibung ...

Doch die mediale Aufarbeitung der Vorfälle geht in eine andere Richtung. Nicht Männergewalt, sondern Ausländerkriminalität steht im Mittelpunkt. "Plötzlich geht es, die Wahrheit auszusprechen", heißt es auf der rechten Webseite PI. Was die rechte Wahrheit ist, wird auch gleich deutlich gemacht. Dass mit den Flüchtlingen mehr Kriminalität ins Land komme und dass angeblich ausländische Straftäter eingedeutscht werden. Auf PI-News Wird nicht zufällig positiv auf die Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer bezug genommen, obwohl dortsonst auch immer gegen Genderpolitik mobilisiert wird. Doch beim Versuch, Gewalt gegen Frauen zu einem Ausländerthema zu machen; sind sich Emma und PI einig. "Das sind die Folgen einer falschen Toleranz", schreibt Alice Schwarzer. (Ist der Sexist immer der Moslem? Wie die patriarchalen Angriffe auf Frauen instrumentalisiert werden - Peter Nowak, tp 06.01.2016)

Dazu haben i.Ü. die Prinzessinnenreporter (Silvester in Köln – einige Anmerkungen) das Notwendige gesagt. Sascha Lobo legt nach (Übergriffe in Köln: Mob und Gegenmob - Als Antwort auf den Kölner Silvestermob ist eine Welle der Empörung im Netz losgebrochen. Dabei schert sich ein Großteil der Öffentlichkeit wenig um sexuelle Gewalt. Außer sie kommt von "nordafrikanisch oder arabisch aussehenden" Männern.)

Abrechnung mit den landläufigen Illusionen in der Flüchtlingskrise (Der Tahrir-Platz von Köln. Tomasz Konicz, tp 05.01.2016)

Es war die "dunkle Seite" der Massenproteste gegen das Mubarak-Regime in Ägypten: Hunderte von Frauen sind während der Proteste und Auseinandersetzungen auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo Opfer von Übergriffen und Vergewaltigungen von Banden junger Männer geworden, berichtete die Zeit im Juli 2013:
    Die Täter, die in Banden organisiert sind, gehen immer nach dem gleichen Muster vor. Sie umringen ihr Opfer, trennen es von seinen männlichen Begleitern, reißen der Frau die Kleider vom Leib und machen sich dann über sie her. Augenzeugen, die einschreiten wollen, werden zusammengeschlagen oder wüst beschimpft.
Aber das wurde hier hingenommen bzw. nicht wahrgenommen und störte nicht das Abfeiern von Tahir als Durchbruch der Demokratie und jetzt ist es hier - was noch nicht bewiesen ist! - am Bahnhof... Fuck me running. Wenn es so sein sollte:
    Diese Vorfälle lassen nun sehr schnell eine Illusion verschwinden, die Illusion von der moralischen Überlegenheit der Opfer von Krieg und Vertreibung. Die Hölle aus Staatszerfall und Bürgerkrieg, der die Flüchtlinge entkommen sind, hat diese selbstverständlich geprägt, sie hat Spuren hinterlassen. Die Flucht aus dieser Anomie in die erodierenden Zentren des krisengeschüttelten kapitalistischen Weltsystems schaffen ohnehin nur die Stärksten: Die jungen Männer und diejenigen, die es sich noch leisten können, dies zu bezahlen.

    Es fliehen traumatisierte - oder brutalisierte - Menschen, die selbstverständlich die Hölle, der sie entkommen sind, nicht einfach hinter sich lassen, sondern in sich mit tragen. Die Krisenideologie des Islamismus wirkt oftmals auch bei all jenen nach, die ihm zum entkommen trachten. Die Flüchtlinge haben ein Recht zur Flucht - nicht weil sie als Opfer bessere Menschen sind, sondern weil sie Menschen sind. Die Erwartung, Flüchtlinge aus den Zerfallsregionen der Peripherie, die es bis in die BRD schaffen, würden sich besonders gut betragen und ein vorbildliches staatsbürgerliches Verhalten an den Tag legen, ist entweder naiv oder rassistisch.

    Angesicht der offensichtlich global auf allen Ebenen eskalierenden Krisendynamik, die eben solche Rackets und Banden hervorbringt, zerfällt auch eine weitere liberale Illusion. Die Illusion des "Wir schaffen es!" Hierunter ist im Kern die Integration der geflüchteten Menschen in die deutsche Arbeitsgesellschaft gemeint, ihre Verwertung in der deutschen Industrie, die Deutschland einen zweiten konjunkturellen Frühling verschaffen solle.
Dass die im Nebel des Merkelianismus auch von Linken genährte Illusion des "Wir schaffen es!" hier gegen die Wand fährt, ist offensichtlich. Diese Gesellschaft ist nicht/kaum integrationsfähig, da sie zunehmend weniger in der Lage ist, ihre eigenen Leute zu integrieren ...
Vgl. Heitmeyer: Desintegrationstheorie – ein Erklärungsansatz. Die ungenügenden Integrationsleistungen einer modernen Gesellschaft
Vgl. auch Desintegration und Unruhezyklen

Ein vorläufiges Fazit: Es kann keiner ernsthaft behaupten, dass das, was als Integration bezeichnet bzw. eingefordert wird, konflikt- und gewaltfrei abgehen kann. Die Frage ist doch, wie eine Gesellschaft mit den auch gewaltförmigen Erscheinungsformen der unvermeidbaren Konflikte umgeht ...
Die aktuellen Wortkotzeauswürfe in den asoazialen Medien lassen nichts Gutes erhoffen ...
Die Schwundstufe von Demokratie und Politik, die wir gegenwärtig erleben, auch nicht ...


Update

- Drei Vorschläge, wie man über Köln reden kann; Yassin Musharbash (ZEIT-Blog 8. Januar 2016)

- Die Folgen von Köln für die Bürgerrechte. By John F. Nebel / Metronaut 09 Jan 2016

- Silvesternacht: Immer mehr Strafanzeigen - nicht nur in Köln; Florian Rötzer, tp 10.01.2016
    Geht es um eine neue, mit den Flüchtlingen einhergehende Dimension der (sexuellen) Gewalt oder um mehr Aufmerksamkeit, die von Köln ausgelöst wurde? Genau das ist zZ die Frage!
      ... Die Bild-Zeitung schiebt immer kräftig mit und heizt mit der Überschrift "Sex-Mobs in ganz Europa" die Stimmung auf, als würde nun ganz Europa plötzlich und erstmalig von sexbessesenen Gewalttätern heimgesucht, die mit der Flüchtlingswelle aus den muslimischen Ländern eingewandert sind. Ganz Europa besteht aus dabei aus Österreich, Schweden und Finnland. Der Focus brachte einen Titel mit einer nackten Frau, auf deren Körper die schwarzen Spuren von Händen zu sehen sind, die sie angelangt haben sollen. Plumper kann man Rassismus bzw. das Schüren von Rassismus kaum machen...
      Man muss allerdings der Bild-Zeitung, so sehr sie auch Emotionen schürt, zugestehen, dass sie auch andere Informationen wie diese veröffentlicht: "Laut Statistik des Bundeskriminalamts ist die Zahl der polizeilich erfassten Vergewaltigungen und schweren sexuellen Nötigungen mit etwa 8000 pro Jahr seit 15 Jahren etwa gleich hoch. Die Täter sind vor allem Verwandte und Bekannte. Drei von zehn Tatverdächtigen bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung sind laut BKA nicht deutsch. Unter ihnen stellen türkische Staatsangehörige mit 24,9 Prozent die größte Gruppe. 11,4 Prozent der ausländischen Tatverdächtigen sind Asylbewerber."

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (XIII): Frank Sinatra über Integration: The House I Live In - Irgendwo auf der Welt

Ein Beitrag des großen Frank Sinatra zur aktuellen Integrationsdebatte (wenn man das, was hier läuft, denn so nennen möchte):

"The House I Live In" was a 1945 short film written by Albert Maltz and made by producer Frank Ross and actor Frank Sinatra, words by Lewis Allan to oppose anti-Semitism and prejudice at the end of World War II.
The Song was written by Abel Meeropol. (Archäologie CCXLXIII : Abel Meeropol "Strange Fruit". Geschichte eines Liedes)



Diese Seite des Francis Albert Sinatra kannte ich bisher nicht! Toll: So habe ich ihn noch nie gesehen ...
    What is America to me?
    A name, a map, or a flag I see?
    A certain word, "democracy"?
    What is America to me?

    The house I live in, a plot of earth, a street
    The grocer and the butcher, and the people that I meet
    The children in the playground, the faces that I see
    All races and religions, that's America to me

    The place I work in, the worker by my side
    The little town or city where my people lived and died
    The "howdy" and the handshake, the air of feeling free
    And the right to speak my mind out, that's America to me

    The things I see about me, the big things and the small
    The little corner newsstand and the house a mile tall
    The wedding in the churchyard, the laughter and the tears
    The dream that's been a-growin' for a hundred and fifty years

    The town I live in, the street, the house, the room
    The pavement of the city, or a garden all in bloom
    The church, the school, the clubhouse, the millions lights I see
    But especially the people
    That's America to me
Für Abel Meeropol war dieses Amerika eine konkrete Utopie, für uns ist es wohl leider nur noch gut gemachte Propaganda.
Wie man stilvoll einen Staatssender abschaltet (II): No More Pomp and Circumstance

Auch in der deutschen populären Musik kann man diese konkrete Utopie finden:


View on YouTube
Comedian Harmonists 1997 Edited Version

+ Lilian Harvey - Irgendwo auf der Welt
+ Die Prinzen & Udo Lindenberg - Irgendwo auf der Welt
+ Nina Hagen - Irgendwo auf der Welt & Happiness (Key Club)

"Irgendwo auf der Welt" (1932) is one of the most popular songs by the German 1920s and 1930s sextet, the Comedian Harmonists. The music is by Werner Richard Heymann, the lyrics by Robert Gilbert. It voices a sentimental longing for a yet undiscovered place where peace of mind and true happiness can be found.

Nehmen wir mal an, das war nicht nur für deutsche Staatsbürger gemeint ....

Strictly No Elephants

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via THE WORLD IS ONLY ONE

Der diesjährige Strictly-No-Elephants-Preis geht an:

Sultan von Brunei warnt vor Weihnachtsfeiern - Einwohnern der Ölmonarchie, die ungenehmigt Bäume schmücken, droht Gefängnis (Peter Mühlbauer, tp 23.12.2015)
In Brunei ist das "Anbieten der Botschaft Christi" (das Alexander Kissler den Kirchen für Zuwanderer in Deutschland empfiehlt) nämlich strengstens verboten. Das gilt nicht nur für das Missionieren von Moslems - auch Iban-Ureinwohner, die an den Kopfjägergott Singalang Burong glauben, oder buddhistische Han dürfen nicht mit christlichen Glaubensbezeugungen konfrontiert werden. Dazu zensieren die Behörden regelmäßig Zeitschriften, in denen Bilder mit Kruzifixen oder anderen christlichen Symbolen abgedruckt sind. Gottesdienste und Geistliche werden überwacht.

Was die Warnung vor dem Schmücken von Bäumen und dem Anbieten der Botschaft Christi angeht, könnte man ja glatt mit dem Sultan sympathisieren. Der Mann ist ja auch microaggressionsentiv voll auf der Höhe der Bewegung - "Trigger Warnings": Neue Sprach-Tabus in den USA
Die Studenten der Columbia University in New York wollen seit einiger Zeit vor Ovids "Metamorphosen" gewarnt werden: Die Geschichten von den "liebestollen" Göttern und ihren "Nachstellungen" laufen in der Regel auf den Tatbestand der sexuellen Nötigung hinaus. Wer sich dem nicht aussetzen möchte, soll die Möglichkeit haben, den Raum zu verlassen, bevor das Buch behandelt wird.
(Sprachtabus an US-Unis - Man wird ja wohl noch... Peter Richter, SZ 4. September 2015)

Man sollte Leute, die an den Kopfjägergott Singalang Burong glauben, wirklich nicht mit anderen Kopfjäger-Wahnvorstellungen, wie zB der des kommenden US-Prasidenten, konfrontieren (Donald Trump on Immigration)!

https://i.kinja-img.com/gawker-media/image/upload/s--aZyltJOY--/c_scale,fl_progressive,q_80,w_800/sbs5euxulidjjercwfaq.gif
(via the fevered imagination of Exilestreet)

Aber vgl. auch Clown Genius (Scott Adams' Blog, Posted August 13th, 2015)

Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XXVI): Lasst keinen General in euch aufkommen! - U.S. Cold War Nuclear Target Lists


Noch einmal zu der Frage :
Wie viel Verrohung ist eigentlich schon in alltägliches Denken eingesicktert, dass wir nicht verrückt werden ob der dominierenden Unmenschlichkeitslogik, wenn die handlungsleitenden Logiken, denen wir folgen sollen, sich als genauso archaisch borniert und moralisch ebenso minderwertig erweisen wie die des akutellen Feindes? (GBlog 2014/10/16)
Ich wehre mich dagegen, in ein militärstrategisches Denken hineingezwungen zu werden, mir Gedanken zu machen, wie man ISIS militärisch besiegen könnte. (GBlog 2015/12/20)

Die handlungsleitenden Logiken des MIC, denen wir - heute wie damals - folgen sollen, sind herauszupräparieren aus den
U.S. Cold War Nuclear Target Lists - Declassified for First Time
Washington, D.C., December 22, 2015 - The SAC [Strategic Air Command] Atomic Weapons Requirements Study for 1959, produced in June 1956 and published today for the first time by the National Security Archive www.nsarchive.org, provides the most comprehensive and detailed list of nuclear targets and target systems that has ever been declassified. As far as can be told, no comparable document has ever been declassified for any period of Cold War history...
According to 1956 Plan, H-Bombs were to be Used Against Priority “Air Power” Targets in the Soviet Union, China, and Eastern Europe
Major Cities in Soviet Bloc, Including East Berlin, Were High Priorities in “Systematic Destruction” for Atomic Bombings
Plans to Target People (“Population”) Violated International Legal Norms
SAC Wanted a 60 Megaton Bomb, Equivalent to over 4,000 Hiroshima Atomic Weapons ...


Ein Jahrzehnt nach den Atombombenabwürfen auf Japan arbeitete das von Air Force General Curtis LeMay aufgebaute Strategic Air Command an einem umfassenden Vernichtungsschlag gegen die Sowjets. LeMay, der die Atombombenabwürfe auf Japan kommandierte, hatte seit Ende der 1940er Jahre dafür plädiert, Russland in einen Parkplatz zu verwandeln. Eine nunmehr von der George Washington Universität veröffentlichte Air Force-Studie von 1956 für die für 1959 projektierte Erstschlagskapazität erweist sich selbst nach militärischen Maßstäben als zynisch.
Das Ausmaß der eingesetzten Mittel überstieg selbst die scheinbaren Übertreibungen in Stanley Kubricks "Dr. Strangelove" bei weitem. So waren allein für Moskau 179, für Leningrad 145 Atombomben mit Kenngrößen zwischen 1,7 und 9 Megatonnen TNT vorgesehen (zum Vergleich: Die Bomben von Hiroshima und Nagasaki hatten eine Sprengkraft von 0,013 und 0,02 Megatonnen TNT). Die Explosionen sollten in geringer Höhe erfolgen, um maximale Zerstörung und Verteilung des radioaktiven Materials zu erzielen....

(Atombomben auf Ost-Berlin - Markus Kompa, tp 23.12.2015)



Soweit erstmal zu westlichen Werten und aufgeklärtem Denken.
For more information please reread.

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (XII): "Obergrenze" - der Belastbarkeit unserer Werte ?

"Problematisch", "höchst zweifelhaft" - das sind zwei charakteristische Begriffe in einem Gutachten zur heiß umstrittenen Flüchtlinge-Obergrenze. Pikanterweise stammt die Studie vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags - und liegt dem ARD-Hauptstadtstudio exklusiv vor. (tagesschau.de, 20.12.2015)

Hier: Das Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags: Obergrenzen für Asylsuchende und Bürgerkriegsflüchtlinge im Lichte des EU-Rechts

Na gut, das ist kein Urteil des BVerfG, aber man kann doch wohl die Frage stellen: Wie wird mit (potentiellen) Verfassungsfeinden umgegangen, die sich eindeutig als solche zu erkennen geben?!
Wie dieser hier. Auch wenn "Obergrenze" jetzt "Kontingent" heißt und damit auch SPD-Fraktionschef Oppermann im stinkenden Boot ist ...
Fuck me running! Wenn das Beschwören der Werte zur Impulsgeste wird und die Normen in Frage gestellt werden, weil sie vermeintlich dem Geschmack von Teilen des Publikums nicht mehr entsprechen, dann haben wir ein Problem.

GBlog: Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau
GBlog: Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan

Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XXV): ISIS is a revolution ? »... die Konturen der kommenden Geschichte und Weltgesellschaft sind noch unklar. Wir leben auf der Schwelle und sind auf der Suche nach einer Zukunft. Wir leben in einer Zeit ohne Zukunft. Und wir fragen uns irritiert, was eine Gegenwart ohne Zukünfte ist.«

The villany you teach me, I will execute, and it shall go hard but I will better the instruction.

Scott Atran (director of research in anthropology at the CNRS, École Normale Supérieure, and a senior research fellow at the University of Oxford) vertritt die These, dass man ISIS nicht beikommt (weder gedanklich noch militärisch), wenn man die Spezifik von dessen Gewalt nicht erfasst: All world-altering revolutions are born in danger and death, brotherhood and joy. How can this one be stopped?
    What accounts for the failure of ‘The War on Terror’ and associated efforts to counter the spread of violent extremism? The failure starts with reacting in anger and revenge, engendering more savagery without stopping to grasp the revolutionary character of radical Arab Sunni revivalism. This revival is a dynamic, countercultural movement of world-historic proportions spearheaded by ISIS, (the Islamic State of Iraq and Syria, also known as ISIL, or the Islamic State of Iraq and the Levant). In less than two years, it has created a dominion over hundreds of thousands of square kilometres and millions of people. And it possesses the largest and most diverse volunteer fighting force since the Second World War.

    What the United Nations community regards as senseless acts of horrific violence are to ISIS’s acolytes part of an exalted campaign of purification through sacrificial killing and self-immolation: Know that Paradise lies under the shade of swords, says a hadith, or saying of the Prophet; this one comes from the Sahih al-Bukhari, a collection of the Prophet’s sayings considered second only to the Qu’ran in authenticity and is now a motto of ISIS fighters.

    This is the purposeful plan of violence that Abu Bakr al-Baghdadi, the Islamic State’s self-anointed Caliph, outlined in his call for ‘volcanoes of jihad’: to create a globe-spanning jihadi archipelago that will eventually unite to destroy the present world and create a new-old world of universal justice and peace under the Prophet’s banner. A key tactic in this strategy is to inspire sympathisers abroad to violence: do what you can, with whatever you have, wherever you are, whenever possible...
Atrans zentrale These zur Erklärung des Erfolgs des IS und der Erfolglosigkeit resp. Kontraproduktivität der bisherigen counter strikes bezieht sich auf die Kampfbereitschaft und die Fähigkeit, konkurrierende Bewegungen auszuschalten (mit interessanten historischen Bezügen: What ultimately killed off the anarchist movement as a geopolitical force were the Bolshevists, who knew much better how to manage a shared political ambition through military and territorial management...).
Im Hinblick auf die Kampfbereitschaft der Kämpfer findet sich eine interessante Passage, in der es um Parallelen zwischen deutschem Faschismus und IS-Klerikalfaschismus geht:
    In fact, there is a deeper connection between the Nazi movement and the Islamic State, an association that I noted some time ago. George Orwell, in his review of Mein Kampf in 1940, described the essence of the problem:
      Hitler knows… that human beings don’t only want comfort, safety, short working-hours, hygiene … and, in general, common sense; they also, at least intermittently, want struggle and self-sacrifice… Whereas Socialism, and even capitalism in a more grudging way, have said to people ‘I offer you a good time,’ Hitler has said to them ‘I offer you struggle, danger and death,’ and as a result a whole nation flings itself at his feet.

    Man for man, the German army outfought all allied armies by any measure. In classical military doctrine, about a 30 per cent loss in a fighting unit usually leads to entropy so, when that degree of destruction is confirmed, the victorious army moves on to the next task... But German units often suffered in excess of 50 per cent loss and held fast, fought bravely and sometimes knowingly to the death in defence of a devoutly believed cause, however horrible it might seem.

    Post-war social-psychological studies reveal that the German soldier believed in what he was doing, and fought for a cause as much as for comrades, whereas there is little evidence that the Allies fought for democracy or communism, despite Hollywood and Soviet propaganda. The German armies were destroyed only by the massive superiority of US firepower and by the massive manpower of more than 20 million Russians given over to slaughter. Perhaps it will come to something like that with the Islamic State. But, for now, the means arrayed against this dynamic revolutionary movement look feeble, and what the US government grandly dubs the ‘global ISIL coalition’ of 65 nations seems a very tenuous, if not fatuous, thing (with several of its members ever-ready to stick knives into one another’s back).

    Of course, ‘wars are won in the material world,’ a truism that Berger duly notes in The Atlantic, but a spiritual commitment to cause and comrades conveys great advantage, all things being equal. As 14th century Arab historian Ibn Khaldun first noted, comparing Muslim dynasties in North Africa with similar military might, long-term differences in success ‘have their origin in religion… group feeling (asabiyah) [wherein] individual desires come together in agreement [and] mutual cooperation and support flourish.’
    In remarks last year, the US President Barack Obama endorsed the judgment of his Director of National Intelligence: ‘We underestimated the Viet Cong… we underestimated ISIL and overestimated the fighting capability of the Iraqi army… It boils down to predicting the will to fight, which is an imponderable.’
    Our research suggests quite the opposite: predicting who is willing to fight and who isn’t, and why, is quite ponderable and amenable to scientific study
    ....
Lesebefehl!!

Zwei Aspekte finde ich besonders bedenkenswert:

1. Orwells Annahme, der Mensch wolle Kampf und Selbst-Opfer - und seine Schlussfolgerungen -, halte ich für schwachsinnig. Sie lässt sich aber in Atrans Argumentation durch eine andere ersetzen, die seinen Gedankengang noch überzeugender macht: Die Annahme nämlich, dass mit dem Implodieren der sozialistischen Staaten das Ende der Geschichte erreicht sei, die Menschen sich im Hier und Jetzt der kapitalistischen Weltordnung (aka Demokratie und Marktwirtschaft) einzurichten hätten und keine konkrete Utopie einer Veränderung (außer der des Wachstums) mehr bräuchten, die sich mE als furchtbarer Irrtum erwiesen hat: Verkürzt gesagt: Gibt es kein Denkangebot einer gesellschaftlichen Alternative mehr, die die herrschenden Zustände in Richtung auf mehr Gerechtigkeit der Verteilung des Mangels und des Reichtums und ein Einlösen der Versprechungen der Aufklärung - mit einigermaßen aussichtsreicher Perspektive und also Anreiz, sich zu beteiligen an dem Kampf dafür - als veränderbar und machbar denkt, fehlt Gesellschaften ein zentrales Integrationsmoment. Das der Idee ihrer eigenen Transzendierung in eine andere Gesellschaft. In der Not einer fehlenden konkreten Utopie wird auf archaische Muster alter Hirtenreligionen und auf ein zutiefst menschliches Verhaltensmuster zurückgegriffen: As history and empirical studies show, what matters in revolutionary success is commitment to cause and comrades.
Maybe. Wenn cause nicht mehr ist als The villany you teach me, I will execute, and it shall go hard but I will better the instruction. haben wir ein Problem.
    Update: Roberto J. De Lapuente zitiert (heute, 22.12., as sinistram) den argentinischen Autor Martín Caparrós:
    »... die Konturen der kommenden Geschichte und Weltgesellschaft sind noch unklar. Wir leben auf der Schwelle und sind auf der Suche nach einer Zukunft. Wir leben in einer Zeit ohne Zukunft. Und wir fragen uns irritiert, was eine Gegenwart ohne Zukünfte ist.«
    Und er fügt hinzu: Schon dieses Jahr hat eine Dynamik angenommen, die uns Sorgen bereitet hat. Wir befinden uns in einer Eskalationsspirale. Die Positionen und Fronten verhärten sich. Es gleitet ab. Gibt Rückfälle in die Archaik vergangener Generationen, Anti-Aufklärung, Verschwörung als Leitansatz neuer politischer Bewegungen und Hate Speech als Einstieg in politisches Interesse. Kurzum, die Zukunft ist ungewisser denn je. Das sehe ich auch so. [Vielleicht können ein wenig zur Klärung beitragen die jüngsten Veröffentlichungen des Audioarchivs kritischer Theorie & Praxis zum Narzissmus als Sozialcharakter der Gegenwart!?]
2. German units often suffered in excess of 50 per cent loss and held fast, fought bravely and sometimes knowingly to the death in defence of a devoutly believed cause, however horrible it might seem
Ich wehre mich dagegen, in ein militärstrategisches Denken hineingezwungen zu werden, mir Gedanken zu machen, wie man ISIS besiegen könnte. Aber zumindest wäre bei der Beurteilung politisch-militärischer Lösungsvorschläge zu berücksichtigen, inwieweit sie solche Erkenntnisse berücksichtigen. Wenn sie das nicht tun, sind sie für den Arsch, aus dem sie kommen ... MaW: Amid the bullets, bombs and bluster, we are not only failing to stop the spread of radical Islam, but our efforts often appear to contribute to it.
https://www.oldbookillustrations.com/wp-content/uploads/2015/06/riding-vultures.jpg
Riding upon Vultures - Gustave Doré, Illustration zu Münchhausen. Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande. - Gottfried August Bürger Diese und noch viel mehr interessante Illustrationen bei Old Book Illustrations via Burk's Blog


Vgl auch: Real Virtuality. Eine neue Ära der islamistischen Propaganda - Marcus Stiglegger, tp 20.12.2015


For more information please reread.
Und vgl. GBlog: Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (XI): Ursula's Strange Connections

Die Bundesverteidigungsministerin hat zeitweise einen jungen Flüchtling privat aufgenommen. Familie von der Leyen hatte den Syrer beim Reitsport kennengelernt...
Seit Frühjahr 2015 absolviert der Flüchtling eine Ausbildung als Pilot an einer Flugschule...
(SPIEGELOnline, heute 11.30)

Das ist jetzt gemein, aber ich erinnerte mich beim Lesen der Meldung an den hier: محمد عطا السيد

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (X): Der Doppelstaat (Ernst Fraenkel: The Dual State. A Contribution to the Theory of Dictatorship (1941)

Frank Rieger stellt in der Süddeutschen Zeitung von gestern die richtige Frage:
Waren, Daten, Geld - alles fließt ungehindert um die Welt, nur Menschen nicht. Aber wollen wir wirklich, dass Mauern und Stacheldraht in Zukunft "typisch deutsch" sind?
    Werden Menschenrechte und Ethik außer Acht gelassen, ließen sich Hightech-Grenzbefestigungen bauen, gegen die die deutsch-deutsche Mauer wie ein Vorgartenzaun wirkt. Einer der Marktführer ist der EADS-Airbus-Konzern, der gerade die Zaun- und Grabenanlage an der saudisch-irakischen Grenze mit Radars, Kameratürmen, Bewegungssensoren und Lagezentren hochgerüstet hat.

    Solche Menschen-Aussperrriegel, bewacht von Drohnen, durch Nordafrikas Küstenregionen oder auch quer durch Mitteleuropa zu legen, darauf sind die modernen Festungsbaumeister des europäischen Gemeinschaftsunternehmens bestens vorbereitet. Es gibt sicher auch genügend deutsche Techniker und Ingenieure, die solche Aufträge ausführen würden.

    Doch kein Grenzzaun hält, wenn Gruppen von Tausenden Flüchtlingen auf einmal den konzertierten Durchbruch versuchen. Die eigentliche Funktion der technischen Befestigung eines Strichs auf der Landkarte ist es daher, Fluchtwillige so sehr in ihrer Bewegung zu verlangsamen, dass ausreichend viele Soldaten mit Maschinengewehren und Schießbefehl zum Ort des Grenzdurchbruchsversuchs gelangen können, bevor er Erfolg hat.

    Die Frage, die wir als Gesellschaft beantworten müssen, ist deshalb: Wollen wir das wirklich? Sollen künftig wieder Mauern und Stacheldraht mit schwer bewaffneten Grenzsoldaten "typisch deutsch" sein?
Grenzen? Wie altmodisch! 15. Dezember 2015
Niemand hat die Absicht, die Grenze zu schließen (ND 15.12.2015)

Ich habe den Eindruck, das sich im medial weiter inszenierten Nebel des Merkelianismus - ich wiederhole Seeßlens vorzügliche Definition:
    Merkelianismus ... besteht aus einfachen Grundzutaten: Erzeugung eines Nebels von Harmonie, egal wie erkauft, gelogen, geträumt. Darunter: Stärkung der staatlichen Gewalt, Polizei, Überwachung, Militär, Geheimdienst. Darunter: Abbau des Staates als fürsorgendes und beschützendes Instrument der Gemeinschaft, Übereignung des Geschehens an die großen Spieler des Marktes. Darunter (und da schließt sich der Kreis): Erzeugung eines neuen Wir-Gefühls, in dem die Politik des Neoliberalismus als Schicksal angesehen wird, dem gegenüber nur familiäre Wärme und gleichzeitig Härte helfen kann.
- eine Entwicklung vollzieht, die der nicht unähnlich ist, die Ernst Fraenkel 1941 in seiner Studie Der Doppelstaat - The Dual State. A Contribution to the Theory of Dictatorship analysiert hat:
Sehr verkürzt: Fraenkel unterscheidet in seiner Arbeit den Normenstaat, dessen Handeln sich an Gesetzen orientiere, vom Maßnahmenstaat, der sich an politischen Zweckmäßigkeitsüberlegungen ausrichte.

In den jüngsten Beschlüssen des Bundestages zur Aushebelung des Asylrechts und den akutellen Vorstößen auf EU-Ebene zur neuen Abschottungsarchitektur - auf Kosten von Menschenrechten (welch merkwürdige Verkehrung übrigens innerhalb von zwei bis drei Wochen: Von der Debatte um Flucht und Asyl zur Abschottung: EU will Staaten notfalls zu Grenzschutz zwingen (SPON 15.12.2015) kann man den Maßnahmenstaat - PREROGATIVE STATE am Werke sehen.
The prerogative state grew like a cancer.
Der Doppelstaat. Die Ehe von Kapitalismus und NS-Diktatur. Von Helmut Ridder, ZEIT 12. Juni 1970

Meine Empfehlung: Fraenkel lesen!!
https://img.zeitgeschichte-digital.de/CIP/preview/image/ZZF_online_images/1284

Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XXIV): Syria = Ultimate Pipelineistan War (feat. Neo-Ottomanism in action and The NATO master plan for northern Syria) ... it’s a gas, gas, gas

Pepe Escobar (Strategic Culture Foundation, 07.12.2015) ist geübt in geopolitischen Analysen:
Syria is an energy war. With the heart of the matter featuring a vicious geopolitical competition between two proposed gas pipelines, it is the ultimate Pipelinestan war, the term I coined long ago for the 21st century imperial energy battlefields...
... the clash between two competing gas pipelines, Qatar-Saudi Arabia-Jordan-Syria-Turkey, or Iran-Iraq-Syria, at the heart of the Syrian tragedy.
Ich halte das nicht für eine VT, sondern für eine solide geopolitische Analyse, die präzise die Interessen und Strategien der Akteure benennt. Sehr gut deutlich wird das in seiner Analyse des türkischen Einmarschs in den Irak. (Wohl eindeutig boots on the ground. Hier liest man nicht so viel darüber, eher etwas über den forcierten EU-Beitritt!):
    Crippled in Syria, Turkey goes for a ‘Sunnistan’ in Iraq
    Turkey’s “incursion” into Iraq is a cold, calculated move. And once again, the name of the game is – what else? – Divide and Rule.
    Turkey sent to Iraqi Kurdistan – which is part of the state of Iraq - no less than a 400-strong battalion supported by 25 M-60A3 tanks. Now the Turkish boots on the ground at Bashiqa camp, northeast of Mosul, have reportedly reached a total of around 600.
    The short breakdown: this is not a “training camp”- as Ankara is spinning. It’s a full-blown, perhaps permanent, military base.
    The dodgy deal was struck between the ultra-corrupt Kurdistan Regional Government (KRG) and then-Turkish Foreign Minister Feridun Sinirlioglu in Erbil last month.
    Torrents of Turkish spin swear this is only about “training” Peshmergas to fight ISIS/ISIL/Daesh.
    Absolute nonsense. The crucial fact is that Ankara is terrified of the “4+1” alliance fighting Islamic State, which unites Iran, Iraqi Shiites and the Syrian Arab Army (SAA), as well as Hezbollah, with Russia.
    In Syria, Ankara is virtually paralyzed, after the “stab in the back” downing of the Su-24; the Russian revelations of complicity between Turkey’s first family and stolen Syrian oil (Bilal Erdogan, a.k.a. Erdogan ‘Mini Me’, denies everything); and the Russian Air Force relentless pounding of Turkey’s fifth column Turkmen. Not to mention the deployment of S-400s and even a third-generation submarine complete with Kalibr cruise missiles.
    So Ankara now switches the attention to Iraq with a “counter-alliance”, made up of Turkey; the KRG (which – illegally – sells oil to Turkey); and Sunnis in northern Iraq under the supposed leadership of the sprawling Nuceyfi tribe in Mosul.
    This is textbook neo-Ottomanism in action. We should never forget that for the AKP in power in Ankara, northern Syria and northern Iraq are nothing but former Ottoman Empire provinces, an eastward extension of Turkey’s Hatay province. ‘Sultan’ Erdogan’s (unstated) wet dream is to annex the whole lot.
    Meanwhile, Daesh still controls Mosul. But Iraqi Sunnis – as well as the Iraqi Army - are slowly setting up an offensive.
    So what Ankara wants with this military base close to Mosul is to be part of the game, coupled with two “invisible” agendas; protect their fifth-column Turkmen, wherever they are, and having more boots on the ground to fight – what else – PKK Kurds taking refuge in Iraqi Kurdistan.
    ‘Sultan’ Erdogan’s whole rationale is that Baghdad does not rule northern Iraq anymore (he’s got a point). But the problem, for Ankara, is that the real powers in the region may turn out to be Shiites and the PKK (that’s far-fetched; but that’s Erdogan thinking.)
    ‘Sultan’ Erdogan has extremely close business deals with the KRG’s ‘Mobster-in-Chief’, Massoud Barzani – as in the oil exporting deal which, illegally, bypasses Baghdad. Barzani, predictably, has no problems with Turkish military designs; after all “his” oil is paid for by the Turks.
    As for the clincher, follow geopolitical ace Mick Jagger: it’s a gas, gas, gas.
(RT 9 Dec, 2015)

Interessant auch diese akutelle Einschätzung zum deutschen Kriegseintritt (das diesen im Rahmen der NATO-Strategie, wie Escobar sie herausarbeitet noch einmal in anderem Licht erscheinen lässt!):
    Meanwhile, the Humint component is being boosted; more Western boots on the ground, Germans included, branded as mere “advisers” – which, if deployed to the battlefield, may inevitably clash with the SAA. To mold public opinion, the humanitarian bombing faction of German neoliberalcons is already spinning the tale that Assad is the real enemy, not ISISI/SIL/Daesh. Finally, the Germans have made it clear they won’t work alongside Russia and the SAA, but responding to Centcom in Florida and the CDO HQ in Kuwait.
    The NATO master plan for northern Syria in the next few weeks and months essentially features US, UK and Turkey fighter jets, with the French still in the balance (are we de facto collaborating with the Russians, or is it just posture?) This is being sold to global public opinion as a “coalition” effort – with Russia barely mentioned.
    The master plan, under the cover of bombing the fake “Caliphate” lair in Raqqa, would ideally open the way to a de facto, Erdogan-concocted “safe zone” across the Jarablus corridor, which in reality is a no-fly zone able to harbor a gaggle of “moderate rebels”, a.k.a. hardcore Salafi-jihadis of the al-Nusra kind.
    In parallel, expect a torrent of Turkish spin centered on “protecting” the Turkmen minority in northern Syria, actually Turkey’s fifth column, heavily infiltrated by Islamo-fascists of the Grey Wolves kind. It started with Ankara accusing Moscow of “ethnic cleansing”. Erdogan will go no holds barred appealing even for R2P (“responsibility to protect” NATO liberation, Libyan-style.)
(NATO’s got a brand new (Syrian) bag, RT 14 Dec, 2015)


GBlog: Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan

Krieg, Werte und Glühwein: Ein Brief aus Frankreich

Ein Brief der (von mir sehr geschätzten) in Frankreich lebenden Schriftstellerin Birgit Vanderbeke an den Sozialwissenschaftler Götz Eisenberg, - mit deren Erlaubnis abgedruckt beim Spiegelfechter. Sehr lesenswert!! Als Leseprobe hier das PS:
    Was die westlichen Werte betrifft, gibt es in den letzten Wochen eine interessante Entwicklung in Deutschland. Während nämlich jegliche Demonstrationen – auch z.B. anlässlich der Klimakonferenz in Paris – in Frankreich strikt untersagt sind, wird beim Nachbarn geradezu dazu aufgerufen. Allerorten werden die Bürger mit Nachdruck zu Mut und zur Bekundung ihrer Lebensfreude ermuntert, die sie möglichst durch den massenhaften Besuch von Weihnachtsmärkten und den Genuss von Glühwein auf denselben manifestieren sollen. So kann’s kommen. Noch bis vor kurzem galt Glühwein eigentlich eher als anrüchig, ein zusammengepanschtes Alkohol-Mischgetränk mit hohem Zuckeranteil und auch sonst bedenkliches Zeug zum Kopfschmerzenkriegen, aber inzwischen kann man keine politische Redesendung mehr einschalten, ohne dass einem mindestens einer der Teilnehmer eilig erklären, er jedenfalls würde sich den Genuss dieses Getränks keinesfalls versagen, weil die Weihnachtsmarkt- und Glühweinversagung genau das sei, was der islamistische Feind im Schilde führe: unsere christliche Kultur zerstören! Uns das Trinken von Glühwein auf Weihnachtsmärkten austreiben! So weit wollen wir es bei aller Furcht und Besorgnis nicht kommen lassen, da leisten wir Widerstand! Darauf noch einen Glühwein!

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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