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Re: Archäologie LXXVI: Deutsche Eliten

Einer der meistbesuchten Einträge hier (vermutlich wegen des Planschbildes!) - 2009/11/03 - in dem es um Verflechtungen rund um das Frankfurter Kultur Komittee ging und eben Kristina Gräfin Pilati von Thassul zu Daxberg und Rudolf Scharping. Die haben sich jetzt getrennt. Das bestätigten die beiden dem Magazin Bunte, wie die Süddeutsche Zeitung heute meldet:
"Die Liebe ist einfach gegangen", sagte Kristina Gräfin Pilati der Bunte.

Dass die Liebe einfach mal so geht - und zwar von einem zum andern -, wissen wir von Connie Francis, - aber wer zur Hölle ist der Bunte? Der Hubert Burda, also der Alte von der Furtwängler? Oder der Franz Josef Wagner, der da auch mal Chefredakteur war?
Qualitätsjournalismus.

https://media.giphy.com/media/sChLlESI1nF4c/giphy.gif
via the fevered imagination of Exilestreet

Re: Archäologie L: 27. Januar 1945 - die Rote Armee befreit das KZ Auschwitz / April 1945 - the British 11th Armoured Division's Liberation of Bergen-Belsen Concentration Camp

Immer wieder: Mein Beitrag vom 2009/01/25

ausch-lib1
... und die Hinweise auf

- Den 71. Jahrestag der Befreiung von Oświęcim (Auschwitz) bei trueten.de: Aus dem Anlass zeigen wir den Dokumentarfilm "The Liberation of Auschwitz", gedreht von Alexander Vorontsov.

- Die zwei Gesichter von Auschwitz - Die wiederentdeckten Fotoalben

- "Ich fahre nach Auschwitz"
In der ARD-Reportage "Ich fahre nach Auschwitz" begleitet Autorin Gesine Enwaldt mehrere junge Menschen in das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz. Wie verändert sie der Besuch? - Heute Abend bei 3SAT; in der Mediathek der ARD oder hier zu sehen. Sehenswert!



- Und die Frage: Wie fühlen sich ein Lammert oder ein/e gewöhnliche/r Abgeordnete/r des Deutschen Bundestages, wenn sie/er heute die Rede von Ruth Klüger im Bundestag gehört hat ("Ich hatte großes Glück" Auschwitz-Überlebende Klüger im Bundestag; 3SAT), und nachdem das Lied von den Moorsoldaten vorgetragen wurde, - freilich nicht von Ernst Busch und dem Chor der XI. Interbrigade, 1937 - aber immerhin vom Rias-Kammerchor im Bundestag, wenn die Bundesregierung noch schnell vor der Gedenkstunde Handlungsfähigkeit demonstrieren muss : Bundesregierung will schneller abschieben ??

Wohin auch das Auge blicket, Moor und Heide nur ringsum,
Vogelsang uns nicht erquicket, Eichen stehen kahl und krumm.

Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit den Spaten ins Moor.:/

Hier in dieser öden Heide ist das Lager aufgebaut,
wo wir ferne jeder Freude hinter Stacheldraht verstaut.

Wir sind die Moorsoldaten ...

Morgens ziehen die Kolonnen in das Moor zur Arbeit hin
Graben bei dem Brand der Sonne, doch zur Heimat steht der Sinn.

Wir sind die Moorsoldaten ...

Heimwärts, heimwärts, jeder sehnet zu den Eltern, Weib und Kind.
Manche Brust ein Seufzer dehnet, weil wir hier gefangen sind.

Wir sind die Moorsoldaten ...

Auf und nieder gehen die Posten. Keiner, keiner kann hindurch.
Flucht wird nur das Leben kosten! Vierfach ist umzäunt die Burg.

Wir sind die Moorsoldaten ...

Doch für uns gibt es kein Klagen. Ewig kann 's nicht Winter sein.
Einmal werden froh wir sagen: Heimat, du bist wieder mein!

Dann ziehn die Moorsoldaten nicht mehr mit den Spaten ins Moor.:/

--------------

Text: Johann Esser u. Wolfgang Langhoff
Musik: Rudi Goguel (Bearb. Hanns Eisler)

Zitiert nach
Ernst Busch (Hrsg.): Canciones de las Brigadas Internacionales. 5. Aufl., Barcelona 1938, S. 94. Das Lied ist 1933 im Konzentrationslager Börgermoor entstanden. 1935 bearbeitete Hanns Eisler die Melodie für Ernst Busch, der das Lied während seiner Emigrationszeit verbreitete. Er sang es über Radio Moskau und nahm es 1937 in Barcelona auf Schallplatte auf.


Nachtrag:

vintage everyday: The Liberation of Bergen-Belsen Concentration Camp – Incredible Photos Showing The Reality of The Death Camps at The End of WWII
In the spring of 1945, photographs and witness accounts from the liberation of camps like Bergen-Belsen afforded the disbelieving world outside of Europe its first glimpse into the abyss of Nazi depravity. These incredible photographs below were taken by LIFE photographer George Rodger in April 1945 when he accompanied the British 11th Armoured Division (the fabled “Black Bull”) into the camp just days earlier.


Female SS soldiers filling mass grave w. corpses while under guard by British soldiers at the Bergen Belsen concentration camp.

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ... (XVI) : Empathy and Self-Sacrifice vs. Auf der A2 aka Warschauer Allee zum Push Back - Oder: How To Squeeze Greece (XX): FYROM & FRONTEX

Verhältnisse - Relationen

2016-01-25-20_13_37-Brav-im-schwarzen-Block-hat-a-new-photo-hinzugefuegt-Brav-im-schwarzen-Block

https://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/140121_01.jpg
Überholt: Jetzt sind es nur noch 62 (Oxfam, 18.01.2016)

Meanwhile an den Küsten von Lesbos, Kos, Chíos, Samos, Rhodes and Leros...

https://i.guim.co.uk/img/media/0a3f805672c0576d17980e88608dd91e39b00136/0_79_1583_950/master/1583.jpg?w=620&q=85&auto=format&sharp=10&s=bbb6aa0e1f2e5c603ae5a4ee49e15f8f
Greek islander Antonis Deligiorgis, left, pulls an Eritrean woman, Wegasi Nebiat, from the sea off Rhodes last year.

Eine gute Nachricht:
    Greek islanders to be nominated for Nobel peace prize
    International group of academics to propose those on frontline of refugee crisis be commended for their ‘empathy and self-sacrifice’
    Greek islanders who have been on the frontline of the refugee crisis are to be nominated for the Nobel peace prize with the support of their national government.
    Of the 900,000 refugees who entered Europe last year most were received –scared, soaked and travelling in rickety boats – by those who live on the Greek islands in the Aegean Sea.
    The islanders, including fishermen who gave up their work to rescue people from the sea, are in line to be honoured with one of the world’s most esteemed awards. Eminent academics from the universities of Oxford, Princeton, Harvard, Cornell and Copenhagen are drafting a submission in favour of awarding the prize to the people of Lesbos, Kos, Chíos, Samos, Rhodes and Leros...

    (theguardian, 24 January 2016)
Bei Avaaz.org können Sie die Petition unterstützen:
    To the Norwegian Nobel Peace Prize Committee:
    Ordinary residents of Greek islands and other volunteers have been on the front lines of Europe’s refugee crisis for months, opening up their hearts and homes to save hundreds of thousands flee-ing war and terror. For their compassion and courage, for treating those in danger with humanity, and for setting an example for the rest of the world to follow, we citizens from around the world, nominate these brave women and men for a Nobel Peace Prize.
    310,540 have signed. Let's get to 500,000

Soviel aus der Peripherie. Im Zentrum des European Empire of Chaos sieht man das ganz anders:
EU-Bericht zu Grenzsicherung: Griechenland droht Schengen-Rauswurf (SPON, vor 2 Stunden)
Es ist Winter in der Ägäis - und trotzdem sind nach Angaben der EU-Kommission allein seit Jahresbeginn rund 30.000 Flüchtlinge über die griechisch-türkische Grenze in die EU gekommen. Es sind solche Zahlen, die jetzt zu einer verschärften Gangart der EU gegenüber Athen führen: Die Kommission will der griechischen Regierung eine Liste mit Mängeln beim Grenzschutz zustellen. Sollten sie nicht bis Mai behoben sein, droht Griechenland der Ausschluss aus der Schengen-Zone...

Die perverse Logik mag ich nicht nachvollziehen: Es ist Winter in der Ägäis - und trotzdem ...(??) Sind Grenzen im Winter leichter dicht zu machen? Sind Push Backs in's kalte Wasser einfacher als in's sommerlich warme Mittelmeer?
Es gibt Hinweise, dass die EU-Strategie aktuell u.a. FYROM (aka Mazedonien, einen ethnisch zerrissenen, schwer korrupten Zigarettenschmuggler-Staat am Rande des EU-aufgemischten Balkans) instrumentalisiert, um Immigranten in Griechenland festzusetzen und Griechenland zu Push Backs zu zwingen, andernfalls man die Souveränität ignoriert und den Grenzschutz einer gewissen Warschauer Agentur übergibt (vgl. Politico: Juncker drops Greece, bets on Macedonia; via Griechenland-Blog: Juncker will Griechenland im Flüchtlingsthema isolieren - Lesen!!)

In the centre of confusion sind wir mit Frau Klöckner und Udo di Fabio auf der A 2 - aka „Warschauer Allee“ - auf dem Weg nach Absurdistan. Aber da wird ja bekanntlich unsere Freiheit verteidigt.
Auf dass der Antonis Deligiorgis endlich aufhöre, die Wegasi Nebiat aus dem Wasser zu ziehen!

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/65/Arnold_B%C3%B6cklin_-_Triton_und_Nereite.jpg

+ Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ... (VI): An den Grenzen Europas doppelt zurückgewiesen: Als Menschen und als Wesen, denen Rechte zugesprochen werden


+ Eins auf die Presse (III): Im Mittelmeer häufen sich die Dramen. Hier die widerlichste Heuchelei. Erinnerung an Nachrichten über die Exterritorialen Lager der EU. - Oder: Zur Alzheimerisierung der Berichterstattung und Kommentierung

+ Banksys Mädchen weint <
Mit seinem jüngsten Werk nimmt Banksy Stellung zur Flüchtlingskrise. Auf seiner Homepage bekennt sich der anonyme Street-Art-Künstler zu dem Graffito. Es prangt an einer Hauswand gegenüber der französischen Botschaft im Londoner Stadtteil Knightsbridge. (Süddeutsche, 26. Januar 2016)

https://img.welt.de/img/vermischtes/crop151464022/9209735378-ci3x2l-w540/title.jpg




GBlog: Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ...
GBlog: How To Squeeze Greece

Die "Flüchtlingskrise" und der Dunning-Kruger-Effekt: Als gäbe es zwei Seiten ...


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    Those of you interested in both cognitive phenomena and conservative American political figures will surely have seen ... documentarian Errol Morris’ most recent film The Unknown Known, a long-form conversation with former U.S. Secretary of Defense Donald Rumsfeld. In the years before its release, Morris wrote a five-part series for the New York Times called “The Anosognosic’s Dilemma,” fueled not just by his fascination with Rumsfeld but with his near-obsession over the Dunning-Kruger effect. In it, he actually interviews Dunning himself, who summarizes the issue thus: “We’re not very good at knowing what we don’t know.”
    Dunning even brings up the subject of Rumsfeld first, specifically about his speech on “unknown unknowns” that gave Morris’ movie its title. It goes something like this: ‘There are things we know we know about terrorism. There are things we know we don’t know. And there are things that are unknown unknowns. We don’t know that we don’t know.’ He got a lot of grief for that. And I thought, ‘That’s the smartest and most modest thing I’ve heard in a year.'” When Morris followed up, Dunning added that “the notion of unknown unknowns really does resonate with me, and perhaps the idea would resonate with other people if they knew that it originally came from the world of design and engineering rather than Rumsfeld.” Or maybe they could associate it with the Ministry of Silly Walks instead.

    (Colin Marshall - OpenCulture)
Aufschlussreich, was Morris in diesem Interview über Rumsfeld ausführt.

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[ausführlicher: Errol Morris on "The Unknown Known": The VICE Podcast Show 039]

Eine Anregung, den Dunning-Kruger-Effekt zu berücksichtigen, if you are interested in both cognitive phenomena and ... political figures und sich (vor dem Hintergrund dessen, was Morris über Rumsfeld sagt, noch einmal) anzusehen: Schäuble – Macht und Ohnmacht von Stephan Lamby

Man kann es aber auch einfacher haben: Wenn Cleese sagt The problem with people like this is that they are so stupid that they have no idea how stupid they are, dann trifft das wohl recht gut das Phänomen der terribles simplificateurs in den aktuellen politischen Auseinandersetzungen um Geflüchtete, - wenn man an den Umgang mit dem Pressekodex denkt oder an aktuell letzte Beiträge von Gabriel , Scheuer u.v.a. ...

2016-01-23-20_02_19-CSU-Generalsekretaer-Scheuer_-Bizarre-Logik-nach-Oesterreichs-Obergrenze-fuer-Fluech



Auf den Punkt:

2016-01-23-20_59_13-Jan-Boehmermann-auf-Twitter_-_Diese-Legende-dass-es-gilt-sich-in-der-Fluechtling

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (XV): "Offen über Flüchtlingskriminalität reden"

Ein schönes Beispiel für Kleinigkeiten (vielleicht), die mitkippen (aktiv! - Eine Stimmung kann ja nicht von alleine kippen ...).
Meine Lieblings-HAZ macht am Freitag, 15.01.2016, so auf (seit einiger Zeit ist zentral auf S. 1 immer ein großes BILD, wahrscheinlich für die mehr visuell begabten Leser; - zur Einstimmung auf die gefühlt 30% ganzseitigen Anzeigen):

2016-01-17-17_21_11-Hannoversche-Allgemeine-Zeitung-2016-01-15-Titelseite
Screenshot

Ich meine, was erwarten Sie, was dabei rauskommt, wenn angekündigt wird, offen über Kriminalität von Flüchtlingen zu reden - in diesen Tagen und wenn Sie den abgebildeten Herrn nicht bereits kennen und wenn darunter fett getitelt wird Die meisten Abschiebungen in der Region Hannover scheitern - 445 Ausweisungen eingeleitet, nur 119 erfolgreich / Land baut Haftplätze aus ?? *

Im Text zum Bild heißt es dann: „Den Bürgern reinen Wein einschenken“ über Straftaten, die Flüchtlinge begehen – das ist die Mission des Leiters der Braunschweiger Kriminalpolizei, Ulf Küch. Was herauskommt, wenn man genau hinschaut, ist in einem Buch zu lesen, das er geschrieben hat: Die Flüchtlinge begehen weniger Straftaten als der Rest der Bevölkerung. Seite 4
... und Seite 4 sieht online dann so aus.

Schön, wie man sich so langsam rantastet an den Kern der Meldung. Meint man, den Leser da abholen zu müssen, wo er steht, - also da rechts, wo man eh schon weiß, was rauskommt, wenn offen geredet wird? Der Redakteur (oder der Layouter, - gibt's die noch?) als gewiefter Didaktiker?
Irgendwie schmuddelig (um es vorsichtig auszudrücken ...).

Der NDR geht anders ran:
“Anteil Krimineller unter Flüchtlingen nicht größer als bei Deutschen” | NDR
Statistik schlägt Vorurteil. Es ist ein Blick von Polizeibeamten auf Flüchtlinge. Der Braunschweiger Kripo-Chef Ulf Küch will in seinem Buch “Soko Asyl” mit Vorurteilen zur Flüchtlingskriminalität aufräumen.
Via Prof. Dr. Hajo Funke

______________________________________
* Am 16.12.2015 hatte die HAZ noch Vollzug gemeldet
Das Land Niedersachsen wendet erstmals das schärfere Asylrecht an: 125 Asylbewerber wurden am Mittwoch mit dem Flugzeug von Langenhagen aus in den Kosovo abgeschoben.

... und dabei sogar ein wenig human touch einfließen lassen:
Gzim B., seine Geschwister und Eltern sind Roma aus dem Kosovo. Sie wurden von der Polizei in einem Kleintransporter zunächst nach Cloppenburg in die Kreisstadt gefahren. Dort mussten sie mit weiteren abgelehnten Asylbewerbern in einen Reisebus steigen, der sie nach Langenhagen brachte. Am Terminal D fuhren Mittwochmittag immer neue Busse, Kleintransporter und Pkw mit Kennzeichen aus Braunschweig, Uelzen, Oldenburg und Cuxhaven vor. 125 Menschen mit Koffern oder Plastiktüten stiegen aus, in die sie das Nötigste gepackt hatten - sie hatten erst am Morgen erfahren, dass sie nicht mehr bleiben dürfen. Alte Menschen waren darunter und ganz junge wie Gzim B., der nach dem Hauptschulabschluss zur Realschule gehen wollte. „Meine Zukunft ist zerstört“, sagte er. „Ich kenne niemanden im Kosovo. Ich war noch nie dort.“

So ist das halt, wenn sozialdemokratische Innenminister hobeln und Späne in Plastiktüten ausgeflogen werden ...
Der Flüchtlingsrat Niedersachsen: Mehr Unmenschlichkeit in der Flüchtlingspolitik, 17.12.2015

GBlog: Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ...

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Zugabe, weil Sonntag ist:
Rudy Mancuso: Racist Glasses
What would happen if you found a pair of racist glasses?


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Deutsche Leitkultur - Wie man sich ... annähert (II): Nähe und Distanz - Resonanzmuster der Gesellschaft

    Vor mir steht ein Mann. Er kennt meinen Namen. Er kennt mich. Er umarmt mich euphorisch. Ich tue, was ich in solchen Fällen tun muss: Ich strahle ihn an, als hätte ich ihn schon lang vermisst, und umarme zurück. Ich habe keine Ahnung, wer er ist. Aber ich vermute, dass ich ihn eventuell kennen könnte. Sehr theoretisch. Der Mann fragt: «Wie geht’s bei watson? Und reist ihr mal wieder nach Thailand?»

    Ich kombiniere: watson gibt’s seit einem Jahr und zehn Monaten. Davor war ich in Thailand. Mindestens so lang sollte ich den Mann also kennen. Aber woher? Immerhin kann ich jetzt mit ihm schon über zwei Dinge reden: watson und Thailand. Das ist im Notfall abendfüllend. Aber zum Glück sind wir an einer Vernissage, und der Mann wendet sich irgendwann andern Menschen zu. «Wer war das?», frage ich meine Freundin. «You tell me!», sagt sie.

    Zuhause sehe ich, dass ich mit dem Mann schon seit drei Jahren auf Facebook befreundet bin. Und zwar eng. Also so, dass man einander nicht nur voyeuristisch auf die Timeline schaut, sondern auch gegenseitig Posts kommentiert und im Messenger kommuniziert. Facebook-technisch gesehen ist der Mann mein guter Freund.
Wie sich Demenz anfühlen muss: Facebook-Freunde im echten Leben treffen. Fuck. Me. - Simone Meier (watson - Best of watson - Social Media, 23.11.15)

Interessant finde ich, dass Wie sich Demenz anfühlen muss in der Rubrik Social Media erscheint.
Kann es sein, dass die kleine Episode mehr verrät über das Problem gesellschaftlicher Öffentlichkeit, das wir gerade haben?
Sascha Lobo beschreibt dies Problem so: Man kann im Netz der Entstehung des Social-Nationalismus zusehen, ausgrenzend, gewalttätig, eskalativ - mit zunehmendem bürgerlichem Rückhalt. (SPON 13.01.2016)

Er umarmt mich euphorisch. Ich tue, was ich in solchen Fällen tun muss: Ich strahle ihn an, als hätte ich ihn schon lang vermisst, und umarme zurück.
Wir stellen fest: Das wird nicht als sexuelle Belästigung wahrgenommen ... zum Glück sind wir an einer Vernissage. Das Milieu determiniert die Wahrnehmung.
    Facebook und Twitter (und Instagram, Pinterest, Tumblr etc. pp.) sind Realitäten. Aber virtuelle. Und also fiktive. Realitäten, in denen auch mein Ich eine Fiktion ist. Weshalb ich dort umso sorgloser (okay, mein Chef hat auch gesagt, wir müssen das), Bindungen mit mir vollkommen Unbekannten eingehe. Ein bisschen wie in einem total abstrakten Swinger-Club. (s.o. Simone Meier)
Aufschlussreich in diesem Zusammenhang sind Forschungergebnisse zu

Distanzzonen und Territorialität - Der Umgang mit Raum [werner stangl]s arbeitsblätter
    Den persönlichen Freiraum eines anderen zu respektieren ist ein fundamentaler Aspekt der sozialen Interaktion unter Menschen und etwas, was Menschen meist automatisch und ohne Anstrengung tun. Non-verbale Kommunikation drückt sich daher besonders stark in den zum Teil während der Sozialisation erlernten Distanzzonen aus:
    - Intime Distanz ...
    - Persönliche Distanz
    - Gesellschaftliche oder soziale Distanz
    - Öffentliche Distanz
    + Kulturelle Unterschiede
    + Psychologische Distanz
    ...
Meine Frage nun, wie sich das Erlernen der Distanzzonen in der Sozialisation verändert, wenn diese wesentlich in virtuellen Räumen stattfindet? In denen - verkürzt gesagt - diese Distanzzonen ineinander fallen, schlicht nicht mehr unterscheidbar, weil sinnlich nicht mehr wahrnehmbar sind.
Demenz ([deˈmɛnʦ], lat. dementia, zu demens „unvernünftig“ bzw. mens „Verstand“, de „von – weg“, „abnehmend“) ist ein psychiatrisches Syndrom, das bei verschiedenen degenerativen und nichtdegenerativen Erkrankungen des Gehirns auftritt.
Meine nächste Frage: Welche Auswirkungen hat das auf das auf das Sozialverhalten im virtuellen, vor allem aber im nicht-virtuellen Raum?

Meine These: Das Einbrechen der Distanzzonen im virtuellen Raum, das die eingangs zitierte Episode illustriert, ermöglicht das Einbrechen der Hemmungen, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zuerst dort - im Sinne eines Probehandelns, und wenn das da keine Konsequenzen hat - auch hier und jetzt auszuleben.
Müssen wir also von einem zunehmend verbreiteten psychiatrischen Syndrom ausgehen, das rationales Verhalten außer Kraft setzt?

Prof. Dr. Peter Kruse klärt den Bundestag über unkontrollierbare Bewegungen in Netzwerken auf ...

NOx (V): Communication Breakdown - Opera Balls

The North American International Auto Show is a place where car industry gathers to celebrate — Autobranche blickt weiter auf Detroit: Der US-Markt ist seit sechs Jahren im Aufwind, im vergangenen Jahr wurden mehr Neuwagen verkauft als je zuvor. Für 2016 erwarten Analysten weiteres Wachstum. Fallende Benzinpreise und niedrige Zinsen befeuern die Kauflaune. Ein Trend, von dem schwere SUV und Pickup-Trucks am stärksten profitieren. (N24)
Ein medial gehypetes Veteranentreffen lebender Fossilien des fossil getriebenen Fordismus mithin.

https://3.bp.blogspot.com/-sxwobr8Vx5U/VpZ7lJvetpI/AAAAAAACCBo/XrCYuO2QhbY/s640/Ford%2BMustang%2B%25281%2529.jpg
Lee Iacocca introduces the new 1965 Ford Mustang to the media in the Ford Pavilion 1964

At this year's show in Detroit, it was
Volkswagen CEO Matthias Mueller's turn to face the media.

... Following his remarks, Mueller spoke briefly with NPR. Here's the exchange Sunday night:
    NPR: You said this was a technical problem, but the American people feel this is not a technical problem, this is an ethical problem that's deep inside the company. How do you change that perception in the U.S.?

    Matthias Mueller: Frankly spoken, it was a technical problem. We made a default, we had a ... not the right interpretation of the American law. And we had some targets for our technical engineers, and they solved this problem and reached targets with some software solutions which haven't been compatible to the American law. That is the thing. And the other question you mentioned — it was an ethical problem? I cannot understand why you say that.

    NPR: Because Volkswagen, in the U.S., intentionally lied to EPA regulators when they asked them about the problem before it came to light.

    Mueller: We didn't lie. We didn't understand the question first. And then we worked since 2014 to solve the problem. And we did it together and it was a default of VW that it needed such a long time.

    NPR: And how do you fix the perception that's here in the U.S. — how do you change American thinking about Volkswagen ...

    Mueller: We don't want to change the American thinking. We have to make up our mind and we have to change our thinking. And we just do that.

    NPR: How do we know when it's changed? How will we know when Volkswagen is different?

    Mueller: How? So ...

    NPR: What's the proof?

    Mueller: I'm CEO in three months, and I'm working day and night to make a change process within Volkswagen. We started this, and it needs some time. It needs, let me say, one year ... one to three years...

    After a portion of this interview with Mueller aired Monday on Morning Edition, Volkswagen approached NPR, asking for a do-over of sorts, another conversation with the CEO. (Breaking News From NPR - Published January 11, 2016)

Listen here !
Müllers Englisch ist nicht ganz so eigenwillig wie seinerzeit das des Herrn Oettinger - Wir besaying in Germany 50 percent of business in pychology -, aber es kommt schon schön ran.
Nach dem Rücktritt von Martin Winterkorn im September 2015 im Zuge des Manipulationsskandals wurde Matthias Müller ab dem 25. September 2015 neuer Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG. Im Jahr 2013 erhielt Müller bei Porsche eine Gesamtvergütung von knapp zwei Millionen Euro (statista.com). Da könnte man doch mal einen Coach für Englisch und Business Psychology sich leisten, - auch wenn Gehaltskürzung droht:
Abgasskandal bei VW wird noch lange untersucht werden, Chef Müller für Gehaltskürzungen ( 22.12.2015 • Finanzen100) Auf wie viel Gehalt er selbst verzichten will, sagte Müller nicht.

Was man Müller in den USA offenbar übelnimmt:
    Opera Ball
    The to-and-fro is indicative of Volkswagen’s response to the scandal, which is being steered largely by company veterans while customers have had to wait as the carmaker figures out what to do with the affected vehicles. The public-relations gaffe was the latest in a series by Mueller, who has come under criticism for waiting nearly four months to meet U.S. regulators while at times giving the impression that the crisis wasn’t his top priority.

    The 62-year-old Volkswagen veteran, who previously ran the Porsche sports car brand, was photographed with a bottle of champagne at the Leipzig Opera Ball shortly after he took over as CEO in the wake of the scandal. He then turned up a few weeks later smiling on the sidelines of a car race in Bahrain. He also cut short his appearance on Volkswagen’s third-quarter earnings call to join German Chancellor Angela Merkel on a trade trip to China.

    Connecticut Attorney General George Jepsen, who is helping to lead a multistate investigation into the automaker, called Mueller’s comments "disturbing" and criticized Volkswagen for not cooperating with the probe...


    https://comm-beta.sport1.de/userfiles/g/A/J/M/L/9gBgZAfpzwvDqtPBfJLG61_4.jpg
    Volkswagen AG Chief Executive Officer Matthias Mueller last week declared it was time to make the company “more fun to work for,” then on Saturday he headed to the Leipzig Opera Ball -- where he was photographed smiling in a tuxedo, with a bottle of champagne on the table and his arm around a former tennis star.
    On Tuesday, the fun ended.

    (BloombergBusiness, January 12, 2016)

    Remember?
    Opernball

    Haslinger: Opernbälle können gefährlich sein!

In den 90ern gab es ein sehr erfolgreiches Buch von einem Ogger : „Nieten in Nadelstreifen“ - hier (in der ZEIT vom 10. Dezember 1993) recht kritisch rezensiert:
    Die „Mißmanager“ in den Führungsetagen werden namentlich vorgeführt: Carl Hahn (früher VW), Peter Tamm (früher Springer Verlag), Heinz Dürr (Deutsche Bahnen), Kajo Neukirchen (früher Hoesch), Jens Odewald (Kaufhof). Otto Wolff, der ehemalige Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages, wird sogar als „größte Niete in Nadelstreifen der letzten 20 Jahre“ dargestellt.
Immerhin:
In einem Punkt gibt (Roland) Berger dem Buchautor allerdings recht: „Die deutschen Unternehmen haben tatsächlich in vielen Bereichen die technologische Entwicklung verschlafen.“
Das trifft wohl über 20 Jahre später immer noch zu. Es spricht ja einiges für die Annahme, dass der fossil getriebene Fordismus schon länger am Ende ist, aber bis heute künstlich beatmet wird...


NOx, individuelle Macht und kapitalistische Produktion: Volkswagen bei GBlog



Zugabe:


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... und eine Anmerkung zum Übergang zum folgenden Beitrag: Passt! Whole lotta Communication Breakdowns - trotz oder wegen a whole lotta Communication Channels ....

Updated: Archäologie (CDLXXXII): Deutsche Leitkultur - Wie man sich einer Frau annähert - Auch wenn Böller dazwischen krachen - Unser Sexmob - Unschuldige / Schuldige


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Liebling, mein Herz läßt Dich grüßen aus dem Film Die Drei von der Tankstelle (1930)
Sollte Pflichtbestandteil der Integrationskurse (BAMF) sein: Wenn Sie in Deutschland leben möchten, sollten Sie die deutsche Sprache und einige wichtige Dinge über das Land lernen. Der Integrationskurs hilft Ihnen dabei.
Auch wenn Böller dazwischen krachen.

In diesem Zusammenhang: Was wir früher hier mal gut fanden, möchten wir jetzt nicht mehr so gern sehen: Das Antanzen! - jedenfalls nicht interracial (dict.cc - man könnte auch anders verlinken, if you know what I mean) ...

https://zokyat.files.wordpress.com/2016/01/roberto-delgado-this-is-reggae-1970.jpg

Das sollten Sie als Integrationsbewerber oder Schornsteinfeger unbedingt berücksichtigen!

https://klausbaum.files.wordpress.com/2016/01/focus-weic39fe-frau-schwarzer-mann-abc.jpg?w=612
Na gut, grammatisch jetzt nicht voll auf der Höhe, aber treffend, was das Problem angeht (André Tautenhahn: Enthemmter Rassismus - Baums Notizen aus der Unterwelt, 10. Januar 2016). Zum Problem vgl. Hass und Hetze: Sprechen wir über Faschismus (Joerg Wellbrock beim Spiegelfechter, 10. Januar 2016)

https://hinter-den-schlagzeilen.de/wp-content/uploads/2016/01/RassenschandeNaziplakat.gif
Via Konstantin Wecker, Sexuelle Gewalt ist fester Bestandteil des Patriarchats (Posted 12. Januar 2016, Hinter den Schlagzeilen )

Heribert Prantl: Unschuldige dürfen nicht für Köln büßen (Süddeutsche Zeitung, 10. Januar 2016)
    Es ist, als hätten sich die Schleusen des Internets geöffnet. Seitdem die Silvester-Ausschreitungen publik geworden sind, triumphiert im Netz ein Rassismus, wie es ihn in dieser Lautstärke in der Bundesrepublik noch nicht gegeben hat.
    Der bisher noch halbverdeckte Rassismus wird offen, und der schon bisher offene Rassismus wird zum Getöse. Rechtspopulisten und Rechtsextremisten führen sich auf, als sei die kriminelle Silvesternacht in Köln ein deutsches Erweckungserlebnis gewesen. Ein Rudel betrunkener Männer zum Teil ausländischer Herkunft wird zu willkommenen Kronzeugen dafür gemacht, dass "die Flüchtlinge" der deutschen Gesellschaft nicht mehr zumutbar seien.
    Die markige Formel, dass man "die Schnauze" von der Flüchtlingspolitik "gestrichen voll" habe, schafft es von halbbraunen Blogs hinein in Zeitungskommentare. Rechtskonservative feiern die kriminelle Silvesternacht als Zeitenwende, als den Beginn einer neuen, rigorosen deutschen Flüchtlingspolitik. Die Banden dieser Nacht - Diebe, Räuber, Frauenfeinde - sollen nun der deutschen Politik die polnische und die ungarische Linie in der Flüchtlingspolitik diktieren...
Lesebefehl!!

Drastischer sagt es Thomas Fischer, Bundesrichter in Karlsruhe, in seiner Rechtskolumne: Unser Sexmob - Deutschland bekämpft wieder jemanden: Männer, die Frauen belästigen. Die kann der Deutsche nicht ausstehen. Da kennt er keine Parteien mehr. (ZEIT-Online 12. Januar 2016)
Lesebefehl und Leseprobe:
    ... Ausschreitungen und Straftaten von Ausländern sind irgendwie schlimmer als die von Inländern, stimmt's? Schaut man sich die in Gruppen begangenen Sexualdelikte, Körperverletzungen und Eigentumsdelikte deutscher Männergruppen im Ausland an, sagen wir auf dem Ballermann, so kann man allerdings qualitativ keinen großen Unterschied entdecken. Der Mallorquiner hält von käsefarbenen, Sangria kotzenden Frauenbelästigern aus Köln ungefähr so viel wie der Deutzer von schwarzhaarigen Handyräubern.

    Zwei Unterschiede gibt es freilich. Erstens: Die deutsche Männergruppe lässt auf dem Ballermann ein paar Hunderter zurück. Ob das die Ehre der Frau rausreißt?

    Zweitens: Der Ausländer ist im Inland auffälliger. Wenn also zum Beispiel 30.000 blonde Männer mit durchschnittlicher Körpergröße von 1,82 Metern und Durchschnittsgewicht von 105 Kilogramm von Frankfurt nach Bangkok, Manila oder Saigon fliegen, um dort minderjährige Prostituierte zu erniedrigen und jede flüchtig lächelnde Verkäuferin im Andenkenladen anzugrapschen, dann mag dies dem kleinen thailändischen Mann als "unfassbar" auffallen. Der Deutsche sieht das naturgemäß anders. Ihm fällt sein Tun auch in Bangkok nicht auf, weil er halt überall auf der Welt beliebt, zu Hause und ein echter Inländer des Herzens ist. Merke: Die deutsche Männergruppe nimmt ihr Inland einfach mit. Schon allein wegen der Korrektheit: Hier mein Abbuchungsbeleg, wo bleibt der gebuchte Oralverkehr mit Schlucken und Fußpflege?

    Nun will unsere Frau Bundeskanzlerin "die Abschiebepraxis" überdenken, meint: ändern. Auch unser Bundesminister des Innern machte am 8. Januar in der Süddeutschen ein Gesicht, als wolle er alle Hugenotten morgen persönlich aus Deutschland dahinverfrachten, wo nordafrikanische und sonstige fremde Männer hingehören, also nach Paris oder Metz.

    Ach ja, seufzt der Leiter der Ausländerabteilung. Unser Gastrecht! Menschenrecht! Genfer Konvention! Sagen wir mal: Hätte der Asylant Albert Einstein in den USA einer Sekretärin an Halloween durch einen Kürbis hindurch an den Busen gefasst, oder hätte der Asylant Bertolt Brecht am Geburtstag von Karl Marx in Santa Monica nach Genuss eines Liters russischen Wodkas einen Ladendiebstahl begangen. Was hätte de Maizière als Sheriff von Princeton oder Innenminister der USA getan? Ich schätze: nachgedacht. Den Einzelfall betrachtet. Sich überlegt, wie der Ladendiebstahl in Kalifornien oder die sexuelle Nötigung in New York mit der Todesgefahr in Deutschland abzuwägen sei. Er hätte also, vermute ich, dasselbe gemacht wie jetzt: gar nichts. Und daher sich und uns die Grimassen der sogenannten Sorge erspart, und das Gerede über Konsequenzen, die es nur gäbe, wenn man unseren Rechtsstaat in einen Unrechtsstaat verwandeln wollte.

    "Pegida" demonstriert für die deutsche Frau! O wie fürchterlich! In solchen Zeiten der Not kennt der deutsche Sozialdemokrat nichts, da greift er zum letzten Mittel: Er tut einfach, was Pegida will. Sonst wird er am Ende abgewählt, und das kann ja nun die Lösung nicht sein. So rettet er zwar nicht den Rechtsstaat, aber immerhin sein Amt, für alle Fälle...
Der Mann ist klasse! Das als Bundesrichter so rauszuhauen verdient Respekt! Il y a des juges ...

+ Hilfreich: Sexuelle Übergriffe im öffentlichen Raum – Rechtslage und Reformbedarf in Deutschland
Veröffentlicht am 11. Januar 2016 von Ulrike Lembke bei Legal Gender Studies




Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XXVII) & Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (XIV): Der Tahrir-Platz von Köln - Abrechnung mit den landläufigen Illusionen in der Flüchtlingskrise

Archäologie (CDLXXX): Ein Test zum 08.01.2016

„Geschichte „lernen“ heißt die Kräfte suchen und finden, die als Ursachen zu jenen Wirkungen führen, die wir dann als geschichtliche Ereignisse vor unseren Augen sehen. Die Kunst des Lesens wie des Lernens ist auch hier: Wesentliches behalten, Unwesentliches vergessen.“


Und? Kann man so sehen? Ist was dran? Muss man das nicht mal so sagen dürfen?







Wenn Sie das jetzt bejaht haben, haben wir ein Problem. Als Geschichtslehrer*in wären Sie mE ungeeignet, denn was sagt das Zitat aus Hitlers "Mein Kampf" und wie muss es gedeutet werden?
[Heute ist erschienen: Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition; hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin von Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel unter Mitarbeit von Edith Raim, Pascal Trees, Angelika Reizle, Martina Seewald-Mooser]
    Klarer kann man nicht sagen, dass von der Welt nur wahrgenommen werden soll, was ins eigene Wahnsystem passt. Die Beziehung des faschistischen Subjekts zur Welt besteht nicht in einem dialogischen Verhältnis, sondern in einem architektonischen: Er baut sich aus den Trümmern, in die er die Welt vor seinen Augen legt, eine Todesfabrik.
Georg Seeßlen - Anmerkungen zu „Mein Kampf“, bevor das Werk in den Bestsellerlisten auftaucht (GETIDAN, hier als pdf)
Lesebefehl!!

Leseprobe:
    „Mein Kampf“ ist ein Modell rechter Erbauungs-, Propaganda- und Selbstvergewisserungsliteratur, es hat sich weder in der Sprache noch in der Methode viel geändert. Rechte Pamphlete lesen sich, als wäre „Mein Kampf“ dazu nicht nur Modell sondern auch Anleitung gewesen. Das Buch ist interessanterweise dem durchaus zeitgemäßen Montage- und Sampling-Stil entsprechend: Es liest sich wie ein Text, wie man ihn derzeit häufig im Internet lesen kann. Der erste Teil entstand in der Festungshaft, was natürlich einen Authentizitätsbonus verleiht, wo sich allerdings der Zugang zu Büchern nicht gar so einfach gestaltete, vielleicht auch gar nicht angestrebt war, und wirkt damit als eine Art Freestyle über all den Unfug, den man sich angelesen und angeeignet hatte. Hitler selbst behauptete, sein Buch sei so etwas wie eine Ansammlung von Artikeln, die ebenso gut im Völkischen Beobachter erschienen sein könnten, aber nicht einmal das beschreibt den Mangel an Kontinuität und das gehäufte Auftreten von Redundanzen, unsinnigen Abschweifungen und schrägem Selbst-Echo. Es wird kein Unterschied gemacht zwischen schriftlicher und mündlicher Rede: Schon am Beginn wird sofort geswitched von einer biographischen Nichtigkeit, der Geburt im Grenzstadtchen Braunau, ins ideologische Gegeifere: „Deutschösterreich muß wieder zurück zum großen deutschen Mutterlande, und zwar nicht aus Gründen irgendwelcher wirtschaftlichen Erwägungen heraus. Nein, nein: Auch wenn diese Vereinigung, wirtschaftlich gedacht, gleichgültig, ja selbst wenn sie schädlich wäre, sie müßte dennoch stattfinden. Gleiches Blut gehört in ein gemeinsames R e i c h.“ Und das, wie gesagt, erkennt unser Autor, weil er das Glück hatte, in einer Grenzstadt geboren zu sein. Verfluchtes Braunau! ...

    Auch der Trick der Negation einer vermeintlichen Selbstkränkung wird reichlich angewandt: „Das deutsche Volk besitzt solange kein moralisches Recht zu kolonialpolitischer Tätigkeit, solange es nicht einmal seine eigenen Söhne in einem gemeinsamen Staat zu fassen vermag.“ Sätze wie dieser enthalten bereits das gesamte Wahnsystem und die gesamte Politik, und das Eckengespräch des Jahres 2012 vor’m C&A: Selbsterniedrigung (wir Deutschen sind ja so dumm, dass…) und Selbsterhöhung (aber wartet nur…) in einem Satz vereint. Möglicherweise geht es nicht darum, wie uns die mehr oder weniger Verantwortlichen für die kommentierte Ausgabe weismachen wollen, „Mein Kampf“ aus sicherer historischer Entfernung zu lesen, als vielmehr darum, mit „Mein Kampf“ das allgemeine, in großen Teilen Mainstream-fähige Dumpf-Sprech von heute zu lesen...

    Auch die terroristischen Texte, Bilder und Narrative, diesen Brei aus faschistischer Historie, Pop-Kultur und Mythologie nebst einer kreisförmigen Selbstermächtigung zur niederträchtigsten Tat, lassen sich mit „Mein Kampf“ dekonstruieren. „Erst wenn des Reiches Grenze auch den letzten Deutschen umschließt, ohne mehr die Sicherheit seiner Ernährung bieten zu können, ersteht aus der Not des eigenen Volkes das moralische Recht zur Erwerbung fremden Grund und Bodens.“ Grandiose Argumentation; so verstehen wir recht: Der Mangel, der Überdruck an sich selbst, muss erzeugt werden als Rechtfertigung für die Explosion und Expedition nach außen. Man erzeugt den Kriegsgrund (den Mord-Grund) in sich selbst; man erzeugt, und anders hat es auch ein Anders Breivik nicht gemacht, „vernünftig“ den Wahn, den man zur Explosion bringen will. Schon in seinem Text also hebt der Faschismus die Unterscheidung zwischen „ideologischer Verblendung“ und „Wahnsystem“ auf. Daher ist es ein vollkommenes Unding, mit einem Text wie dem von „Mein Kampf“ argumentieren zu wollen, ihn zu widerlegen oder zu entlarven. Wenn der Text in ein bereits vorhandenes Wahnsystem/System einer Verblendung eindringt, kann er dort nur „expodieren“....

    Man kann dieses Buch im Zeitalter des Internet gewiss nicht mehr „verbieten“, und das Verbot ist ohnehin kein sonderlich sinnvolles Instrument. Aber gibt uns das das Recht mit einem solchen Text umzugehen, als wäre er nur noch Geschichte und Dokument. Als wäre das Geld, das in „politische Bildung“ gepumpt worden ist, Rechtfertigung für eine Immunität des deutschen, nun ja, Volkes gegen die Blasen aus seinem braunen Sumpf. Immer noch redet dieser Text dem Bürger, der vor dem entsetzt ist, was er angerichtet hat, aus dem Herzen. Wollen wir wirklich wissen, wie viele Sätze aus „Mein Kampf“ begeisterte oder klammheimliche Zustimmung erhalten würden? Wir kommen um die Frage nicht herum. Wir werden mit diesem Buch nicht die Vergangenheit lesen, sondern die Gegenwart.

    Georg Seeßlen, Jungle World, 28-06-2012
Da es um solche Lesefähigkeit schlecht bestellt ist in unseren Schulen, ist dringend zu warnen vor dem Einsatz im Unterricht (Adolf Hitlers Pamphlet "Mein Kampf" könnte zum Unterrichtsstoff an Niedersachsens Schulen werden. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) sagte NDR 1 Niedersachsen am Donnerstag, sie könne sich vorstellen, dass Lehrer die kommentierte Neuausgabe des Buches im Unterricht nutzen. NDR 1).

Abgesehen davon, dass immerhin gefragt werden muss, ob nicht diese kommentierte Ausgabe ein obskures Unternehmen ist (vgl. Jeremy Adler: Gegenüber dieser Spottgeburt von Wahn und Mord hört jedes Kommentieren auf - das kann auch eine kritische Ausgabe nicht ändern. Süddeutsche Zeitung 06.01.2016) verstehe ich den Hype nicht, den die Kultusminister*innen darum machen. Ingendwie soll das unverkrampft, offen für Neues und volksnah wirken.
Seeßlen: „Mein Kampf“ wird bei deutschen Lesern offenbar sehnlichst erwartet.
Angeführt wurde diese seltsame Werbekampagne von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU), die gefordert hat, die kommentierte Neuausgabe von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ bundesweit im Schulunterricht einzusetzen. „Die kritische Edition vom Institut für Zeitgeschichte München hat genau das Ziel, zur politischen Bildung beizutragen und ist entsprechend allgemeinverständlich geschrieben“, sagte Wanka der Zeitung „Passauer Neue Presse“.
Sie begrüße es, „dass einem breiten Publikum damit eine wissenschaftlich fundierte Einordnung zur Verfügung steht und die Aussagen Hitlers nicht unwidersprochen bleiben“. (FAZ)

Was für ein Phrasenauswurf mit schwach verankerten Sinngeländern: Eine kritische Edition ist allgemeinverständlich geschrieben?? Keine Vorstellung davon, dass man den Aussagen Hitlers nicht widersprechen kann, weil schon das Widersprechen ein Sich-Einlassen auf das Wahnsystems bedeutet, das den Aussagen zugrunde liegt. Wenn man nicht - wie Seeßlen das zeigt - mit einem theoretisch fundierten Blick auf das faschistische Subjekt an den Text herangeht, ist man ihm hilflos ausgeliefert, weil er - auch das macht Seeßlen sehr gut deutlich - anschlussfähig ist an aktuell virulente Denkmuster (bzw. umgekehrt!).

Thüringens Bildungsministerin Birgit Klaubert (Linke) fordert eine Entscheidung der Kultusministerkonferenz. Dem MDR sagte sie, ihr persönlicher, humanistischer Anspruch und der Respekt vor den Millionen Opfern der Nazidiktatur sagten allerdings „Nein“. (Thüringer Allgemeine) Immerhin.

Aber hier muss mehr geschehen! Ich hoffe, dass Jeremy Adlers Aufsatz "Das absolut Böse - Am Freitag erscheint eine kritische Ausgabe von "Mein Kampf" - Das darf nicht sein (Süddeutsche Zeitung, 07.01.2016) doch noch allgemein zugänglich gemacht wird und Anstoß zu einer dringend notwendigen Debatte wird! Jeremy Adler im Gespräch mit Jasper Barenberg: "Dieses Buch beinhaltet noch eine Gefahr" (Deutschlandfunk)

Anders sieht das Gert Ueding im FREITAG: Versachlichung des Gegenteils - Die kommentierte Ausgabe von Adolf Hitlers Buch „Mein Kampf“ wird heftig kritisiert. Dabei sind ihr enorme Verdienste anzurechnen

Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XXVIII): Hadschi Wilhelm el-Almani und die Awacs-Aufklärer in der Türkei - Auslandseinsatz ohne Bundestagsabstimmung - Risiko

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Die Bundeswehr richtet sich im Zuge des Syrien-Konflikts auf einen weiteren Auslandseinsatz deutscher Soldaten ein. Zur Unterstützung der Türkei verlegt die Nato vorübergehend mehrere Awacs-Aufklärungsflugzeuge vom nordrhein-westfälischen Geilenkirchen auf den türkischen Einsatzflugplatz Konya, wie aus einem Informationsschreiben der Bundesregierung an die zuständigen Bundestagsausschüsse hervorgeht ...
Dem Sprecher zufolge ist kein Bundestagsmandat für den Einsatz notwendig, da die in türkischem Luftraum fliegenden Militärmaschinen nur zur Erstellung des Luftlagebilds beitragen sollen. Außerdem sei derzeit kein Einsatz von Waffengewalt zu erwarten. Zur Begründung heißt es in dem Schreiben des Auswärtigen Amts und des Verteidigungsministeriums an die Abgeordneten mit Datum vom 18. Dezember, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) habe keine eigenen Luftstreitkräfte - und das syrische Regime werde voraussichtlich keine eigenen Militärflugzeuge gegen die Türkei einsetzen....
(FAZ, 27.12.2015)

Das nenne ich mal eine saubere Lageanalyse: das syrische Regime werde voraussichtlich keine eigenen Militärflugzeuge gegen die Türkei einsetzen ... Wieso übrigens keine eigenen? Welche kommen sonst in Frage: Geleaste, russische? Oder ihre Aérospatiale SA 342 „Gazelle“-Kampfhubschrauber aus Frankreich?? - Aber das wären ja eigene, gehen wir mal davon aus, dass sie inzwischen bezahlt sind ...

Mit der Behauptung, das syrische Regime werde voraussichtlich keine eigenen Militärflugzeuge gegen die Türkei einsetzen will man das Urteil des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts vom 7. Mai 2008 aushebeln – 2 BvE 1/03 – (was jetzt auch dem Lammert aufgefallen ist!):
    Für den Einsatz deutscher Soldaten in AWACS-Flugzeugen der NATO zur Luftraumüberwachung über dem Hoheitsgebiet der Türkei im Frühjahr 2003 hätte die Bundesregierung die Zustimmung des Deutschen Bundestags einholen müssen. Dies entschied der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts mit Urteil vom 7. Mai 2008. Der wehrverfassungsrechtliche Parlamentsvorbehalt für den Einsatz bewaffneter Streitkräfte greift ein, wenn nach dem jeweiligen Einsatzzusammenhang und den einzelnen rechtlichen und tatsächlichen Umständen die Einbeziehung deutscher Soldaten in bewaffnete Auseinandersetzungen konkret zu erwarten ist. Diese Voraussetzungen lagen hier vor. Mit der Luftraumüberwachung der Türkei in AWACS- Flugzeugen der NATO haben sich deutsche Soldaten an einem Militäreinsatz beteiligt, bei dem greifbare tatsächliche Anhaltspunkte für eine drohende Verstrickung in bewaffnete Auseinandersetzungen bestanden.
    (Zum Sachverhalt vgl. Pressemitteilung Nr. 4 vom 21. Januar 2008, vgl. auch Political Education: Il y a des juges III)
Im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg 2003 sei auch an ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig erinnert:
Freispruch des Bundeswehrmajors Florian Pfaff vom Vorwurf der Gehorsamsverweigerung. Soweit bekannt, handelt es sich bei Pfaff um den einzigen deutschen Soldaten, der den Mut hatte, sich Befehlen zu widersetzen, die ihn wissentlich an dem von den USA und Großbritannien angezettelten Angriffskrieg gegen den Irak beteiligt hätten.
    Der Soldat musste nicht damit rechnen, dass die an Recht und Gesetz (Art. 20 Abs. 3 GG) und damit auch an das geltende Völkerrecht gebundene Regierung der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit einem Krieg, gegen den gravierende völkerrechtliche Bedenken bestehen, militärische Unterstützungsleistungen zugunsten der USA und ihrer Verbündeten beschließen und erbringen würde, und dass in diesem Kontext des Irak-Krieges die nicht auszuschließende Möglichkeit bestand, dass er mit seiner konkreten dienstlichen Tätigkeit in solche Unterstützungshandlungen verstrickt würde. ... Auf dieser Grundlage formulierte der Soldat für sich die Schlussfolgerung, er sei ›nicht nur rechtlich, sondern auch moralisch verpflichtet, nach Kräften passiv und aktiv für die Wiederherstellung des Rechts und eine Beendigung der Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an der mörderischen Besetzung des Irak durch die USA (und andere) einzutreten‹. Der daraus resultierende Gewissenskonflikt ist in sich schlüssig und damit nachvollziehbar. ... Der Soldat hat hier die ihm erteilten beiden Befehle nicht ausgeführt, die er aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht auszuführen brauchte, weil er aufgrund der Schutzwirkung des Grundrechts der Freiheit des Gewissens (Art. 4 Abs. 1 GG) einen Anspruch darauf hatte, dass ihm durch seine zuständigen Vorgesetzten eine gewissenschonende Handlungsalternative zur Verfügung gestellt wird. ... Sein Verhalten lässt im Übrigen keinerlei Rückschlüsse auf ein mangelhaftes und unzureichendes Pflichtenverständnis oder auf eine fehlende Gesetzes- und Rechtstreue zu. (Il y a des juges à Leipzig)

Die Formulierung muss man sich auf der Zunge oder sonstwo zergehen lassen:

Der Soldat musste nicht damit rechnen, dass die an Recht und Gesetz (Art. 20 Abs. 3 GG) und damit auch an das geltende Völkerrecht gebundene Regierung der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit einem Krieg, gegen den gravierende völkerrechtliche Bedenken bestehen, militärische Unterstützungsleistungen zugunsten der USA und ihrer Verbündeten beschließen und erbringen würde, und dass in diesem Kontext des Irak-Krieges die nicht auszuschließende Möglichkeit bestand, dass er mit seiner konkreten dienstlichen Tätigkeit in solche Unterstützungshandlungen verstrickt würde.

Wenn ich das richtig sehe, soll der Einsatz der deutschen Hightech-Flieger (auch so ein SPIEGEL-Online-Heeresberichterstattungs-Euphemismus) einen Beitrag zur Sicherung der türkischen Südgrenze leisten ... - denn im Nachbarland Syrien wird weiter heftig gekämpft. "Die Türkei befindet sich an ihrer südöstlichen Flanke in einem Krisengebiet", so die Bundesregierung. Mit anderen Worten: Mit der Luftraumüberwachung der Türkei in AWACS- Flugzeugen der NATO werden deutsche Soldaten an einem Militäreinsatz beteiligt, bei dem greifbare tatsächliche Anhaltspunkte für eine drohende Verstrickung in bewaffnete Auseinandersetzungen bestehen (s.o. BVerfG).
Oder?? Warum sonst Sicherung der türkischen Südgrenze??
Also sehr windig die Argumentation-mag-ich-das nicht-nennen: die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) habe keine eigenen Luftstreitkräfte - und das syrische Regime werde voraussichtlich keine eigenen Militärflugzeuge gegen die Türkei einsetzen....

Darüber hinaus stellt sich - mit Bezug zum zitierten Urteil des BVerwG - die Frage, wie die von der Bundesregierung zur Begründung des Einsatzes herangezogenen Kämpfe im Nachbarland Syrien völkerrechtlich zu bewerten sind. Es dürfte immerhin nicht zu leugnen sein, dass gegen die Luftangriffe in Syrien durch US-amerikanische Streitkräfte unter Beteiligung einiger arabischer Staaten - erstmals in der Nacht zum 23. September 2014 und mittlerweile auch durch französische russische Luftstreitkräfte und solche der sog. islamischen Allianz gegen Terror - gravierende völkerrechtliche Bedenken bestehen; - vgl. z. B. Militäraktion gegen ISIS: ein Präzedenzfall für eine Aufweichung des völkerrechtlichen Gewaltverbots? Mehrdad Payandeh (Verfassungsblog, 24 Sep 2014)

Wenn ich die Urteile des BVerfG und des BVerwG richtig verstehe, kann man doch nur jedem Soldaten raten, die ihm erteilten Befehle nicht auszuführen, die er aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht auszuführen braucht, weil er aufgrund der Schutzwirkung des Grundrechts der Freiheit des Gewissens (Art. 4 Abs. 1 GG) einen Anspruch darauf hat, dass ihm durch seine zuständigen Vorgesetzten eine gewissenschonende Handlungsalternative zur Verfügung gestellt wird.

Sonst geht es ihm noch so wie Hauptmann Keller in Aufruhr in Damaskus (Deutschland 1939)

Aufruhr-in-Damaskus-1939-Ganzer-Film-Beste-Qualitaet-Deutsch-YouTube
    Im deutschen Hauptquartier in Damaskus (!) gelingt es Keller trotz anfänglicher Schwierigkeiten,
    nicht nur Munition, sondern auch Lebensmittel für die Truppe im Fort zu beschaffen. Mit dem
    Nachschub kehren er und seine Männer zurück in die Wüste.
    Keller und die Seinen geben nicht auf, denn der Krieg, so die nationalsozialistische
    Ideologie, dauert an. Für die Erneuerung und Wiedergeburt des deutschen Volkes.
    Aufruhr in Damaskus hat ein offenes Ende. In der Logik des Films geht
    es um die Notwendigkeit, weiter zu kämpfen.

    (Der globale Krieg. Der Erste Weltkrieg und das Kino - Aufruhr in Damaskus -
    Filmeinführung vov Irit Neidhard
    t)
2016-01-07-21_11_42-Aufruhr-in-Damaskus-1939-Ganzer-Film-Beste-Qualitaet-Deutsch-YouTube

Damaskus, Aleppo : Von welchem Kriegsschauplatz auch die Rede ist: Deutsche Soldaten waren schon mal da!

Wenn Sie in den Film mal reinschauen wollen, empfehle ich diesen upload; - es gibt noch einen anderen aus dem braunen Sumpf, der meint: Dieser Film dient nicht der politischen Manipulation, sondern vielmehr der unverfälschten, objektiveren und unzensierten Geschichtserforschung. Das gesunde Auseinandersetzen mit der Geschichte kann zwar emotionale Spannungen erzeugen, löst aber vielmehr innere Blockaden.
... Denkbrühe, Phrasenauswurf und Wortkotze, syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern.
Bezeichnend, dass einer gesunde, unverfälschte, objektivere und unzensierte Geschichtserforschung betreibt mit einem Film, in dem gar nichts stimmt:
Statt im titelgebenden Damaskus mit seinem architektonisch einzigartigen Zentrum spielen die Stadtszenen von Aufruhr in Damaskus in der Medina des libyschen Tripolis mit ihrer typisch maurischen Bauweise. Die Kleidung der Araber im Film ist nordafrikanisch und ähnelt der d er Levante kaum. Die Entfernung zwischen Damaskus und Tripolis ist nur unwesentlich geringer als die zwischen Damaskus und Berlin. Das wenige Arabisch, das im Film gesprochen wird, hat den falschen Dialekt und führt zuweilen inhaltlich in die Irre. (s.o. Neidhard)

Ich bin übrigens immer noch bei der Lektüre von Steffen Kopetzkys Risiko. Teilweise etwas zu sehr kunsthandwerklich angelegt, aber schöne Figurenzeichnungen und eben historische Aufklärung: also sehr zu empfehlen.
    Hadschi Wilhelm el-Almani hatte auf seiner geheim durchgeführten Wallfahrt gen Mekka geschworen, der starke Beschützer aller dreihundert Millionen Moslems zu sein und zusammen mit seinem Bruder Sultan Mehmed Resat, dem wahren Kalifen, die ungläubigen Imperialisten aus den Ländern der Gläubigen zu vertreiben. Jeder Mann, der sich zum Propheten Mohammed bekenne, solle zu den Waffen greifen und in den Dschihad ziehen, den der Kalif befohlen habe ...
Falls jemand nicht drauf kommt: Hadschi Wilhelm el-Almani = Wilhelm II., mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen

Vgl. auch Roberto Bolaño: Das Dritte Reich Vom Kriegsspiel in die Wirklichkeit ist es nur ein kleiner Schritt (FAZ)
17207390
+ Bücher sind Wege, die nirgendwohin führen, auf die man sich aber dennoch begeben muss ...
+ Risiko Evolution: Postapokalypse


Soweit erstmal zu westlichen Werten und aufgeklärtem Denken.
For more information please reread.

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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