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Il y a des juges (V): Sind die Terroristen nun Feinde oder Bürger?

Ein fulminanter Essay von Prof. Dr. Thomas Fischer, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof, (in der ZEIT, 20. Januar 2015)
    ... Die Medien sind voll von Bekenntnissen des Schreckens, der Ablehnung, der “Entschlossenheit zum Kampf”. Seite an Seite schritten die Protagonisten der uneingeschränkten Solidarität über die Champs-Élysées, eingehakt die Helden von Gaza mit den Verteidigern des freien Worts aus der Türkei. ...
    Können wir ernstlich erwarten, uns das ganze Elend aus zwei Dritteln der Welt mit Hilfe von sechs Meter hohen Mauern und eines sogenannten “Kriegs gegen den Terror” vom Leibe zu halten, ohne dass ein paar zum Letzten Entschlossene von da draußen in unsere Welt eindringen und Rache üben? Und können wir ernstlich erwarten, dass sie das auf eine Weise tun, die nicht besonders schmerzlich ist? ...
Lesebefehl!

Il y a des juges

Jeden Morgen liest Hegel Zeitung (II): Was macht eigentlich die Satire?

Jeden Morgen liest Hegel Zeitung und Fefes Blog, - und was fällt ihm so auf, die Frage umwälzend, was denn die Satire sei, um seine Vorlesungen über die Ästhetik. Band 2: Die Satire für Duncker & Humblot, Berlin 1835–1838, fertig zu kriegen:

https://asset-e.soup.io/asset/9691/8398_ece4.jpeg
[--> Fact check: How many private jets actually flew in to Davos?]

... und auf der Suche nach dem Weltgeist geht er auf die Seite des World Economic Forum Annual Meeting 2015 und findet unter den Speakers auch
    H.R.H. Prince Turki Al Faisal Al Saud
    Prince of Saudi Royal Family; Chairman, King Faisal Center for Research and Islamic Studies, Saudi Arabia
    Studied at Princeton, Cambridge and Georgetown universities. 1972-77, Adviser to Royal Court; 1977, Head, Public Intelligence Department; 2002, ...
... und immer an Denkern interessiert, die wie er Totalität total gut finden, klickt er weiter, um zu erfahren, wozu der Prinz wohl sprechen werde: ... und denkt bei sich: Wenn man die Rechtsauffassungen und so für übliche Straftaten ergehenden Urteile vergleicht, findet man nicht viel Unterschied zwischen Saudi Arabien und dem Islamischen Staat. (- hatte er bei Fefe gelesen!)

https://pbs.twimg.com/media/B7z1HcsCUAEliRF.jpg

... und dann notiert er:
    Dies Subjekt aber - und damit meint er nicht den Prinzen, sondern den Satiriker -, das die Äußerlichkeit von sich stößt, ist seiner geistigen Seite nach noch nicht die wahre Totalität, welche zu ihrem Inhalte das Absolute in Form der selbstbewußten Geistigkeit hat, sondern ist, als von dem Gegensatz gegen das Wirkliche behaftet, eine bloß abstrakte, endliche, unbefriedigte Subjektivität. - Ihr gegenüber steht eine ebenso endliche Wirklichkeit, die nun auch ihrerseits frei wird, doch eben deshalb, da das wahrhaft Geistige aus ihr heraus in das Innere zurückgegangen ist und sich in ihr nicht mehr wiederfinden will und kann, als eine götterlose Wirklichkeit und ein verdorbenes Dasein erscheint. In dieser Weise bringt die Kunst jetzt einen denkenden Geist, ein auf sich als Subjekt beruhendes Subjekt in abstrakter Weisheit mit dem Wissen und Wollen des Guten und der Tugend in einen feindlichen Gegensatz gegen das Verderben seiner Gegenwart. Das Unaufgelöste dieses Gegensatzes, in welchem Inneres und Äußeres in fester Disharmonie bleiben, macht das Prosaische des Verhältnisses beider Seiten aus. Ein edler Geist, ein tugendhaftes Gemüt, dem die Realisation seines Bewußtseins in einer Welt des Lasters und der Torheit versagt bleibt, wendet sich mit leidenschaftlicher Indignation oder feinerem Witze und frostigerer Bitterkeit gegen das vor ihm liegende Dasein und zürnt oder spottet der Welt, welche seiner abstrakten Idee der Tugend und Wahrheit direkt widerspricht.

    Die Kunstform, welche diese Gestalt des hervorbrechenden Gegensatzes der endlichen Subjektivität und der entarteten Äußerlichkeit annimmt, ist die Satire, mit welcher die gewöhnlichen Theorien niemals haben zurechtkommen können, indem sie stets in Verlegenheit blieben, wo sie dieselbe einschieben sollten. Denn von Epischem hat die Satire gar nichts, und zur Lyrik gehört sie eigentlich auch nicht, indem sich im Satirischen nicht die Empfindung des Gemüts ausspricht, sondern das Allgemeine des Guten und in sich Notwendigen, welches, zwar mit subjektiver Besonderheit vermischt, als besondere Tugendhaftigkeit dieses oder jenes Subjekts erscheint, doch nicht in freier, ungehinderter Schönheit der Vorstellung sich genießt und diesen Genuß ausströmt, sondern den Mißklang der eigenen Subjektivität und deren abstrakter Grundsätze, der empirischen Wirklichkeit gegenüber, mißmutig festhält und insofern weder wahrhafte Poesie noch wahrhafte Kunstwerke produziert.
Der Idealismus ist ja wenigstens da treffend, wo er die Illusionen der Idealisten begrifflich fasst und zumindest eine Idee davon hat, dass die endliche Wirklichkeit, die nun auch ihrerseits frei wird, doch eben deshalb, da das wahrhaft Geistige aus ihr heraus in das Innere zurückgegangen ist und sich in ihr nicht mehr wiederfinden will und kann, als eine götterlose Wirklichkeit und ein verdorbenes Dasein nicht erscheint, werter Hegel, sondern als solche gelten muss!

Also: Nicht ein edler Geist, ein tugendhaftes Gemüt, dem die Realisation seines Bewußtseins in einer Welt des Lasters und der Torheit versagt bleibt, wendet sich mit leidenschaftlicher Indignation oder feinerem Witze und frostigerer Bitterkeit gegen das vor ihm liegende Dasein und zürnt oder spottet der Welt, welche seiner abstrakten Idee der Tugend und Wahrheit direkt widerspricht, sondern das vor uns liegende Dasein selbst zürnt oder spottet der Welt! Ein edler Geist, ein tugendhaftes Gemüt, dem an der Schärfung seines Bewußtseins in einer Welt des Lasters und der Torheit gelegen ist, nennt das Realsatire. Oder es entfährt ihm zuweilen ein herzliches Fuck Me Running ...

Was also macht die Satire?
Sie lässt sich vereinnahmen für eine falsche Debatte um die Meinungsfreiheit und sieht nicht, dass die Welt selbst sich verspottet ...

Update Ukraine (XXXVII): Das Gesetz Nr. 113 - VIII „Über die partielle Mobilmachung“

Die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform meldet:
Kiew, den 20. Januar /Ukrinform/. In der Ukraine begann die in 2015 erste Welle der Mobilmachung.
Das entsprechende Gesetz Nr. 113 - VIII „Über die partielle Mobilmachung“ ist in der parlamentarischen Zeitung „Stimme der Ukraine“ (Golos Ukrajny – ukr.) veröffentlicht.
Laut dem Dokument soll die Mobilmachung im Jahr 2015 in drei Abschnitten innerhalb von 210 Tagen durchgeführt werden.
Ab dem 18. März bis zum 1. Mai 2015 soll auch die Beurlaubung der Soldaten erfolgen, die zum Militär während der Mobilmachung in der Sonderperiode gemäß dem Erlass des Präsidenten der Ukraine vom 17. März 2014 gingen.
Es sollte daran erinnert werden, dass der ukrainische Staatspräsident Petro Poroschenko das Gesetz über die partielle Mobilmachung am 19. Januar unterzeichnet hatte.

(via Hans Springstein - Nachrichtenmosaik Ukraine Folge 123 beim FREITAG)

Kommentar: Georg Restle, WDR, zur Zuspitzung der Lage in der Ukraine
+ Kai Ehlers über Poroschenkos blutige Märchenstunde


Scheiße, ich dachte immer Teilmobilmachung sei ein Scheißwort aus dem letzten Jahrhundert! Klingt so nach 1914 ...
Hatten wir vergesen, wie Restle sehr treffend formuliert, wir haben ja Pegida ...

https://www.tagblatt.ch/storage/scl/online/international/2187411_m3w560h330q75v50359_teil.jpg?version=1406020167

gestern, 14:43 dpa-AFX
MOSKAU (dpa-AFX) - Russland hat im Streit um offene Gasrechnungen der krisengeschüttelten Ukraine 2,44 Milliarden US-Dollar Schulden eingefordert. Der staatliche Monopolist Gazprom habe dem ukrainischen Energiekonzern Naftogaz eine Zahlungsaufforderung geschickt, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller am Dienstag in Moskau Agenturen zufolge.

Da macht Wonka-Poroschenko schonmal die Tore auf!

Schwere Kämpfe in der Ostukraine - Florian Rötzer, tp 22.01.2015


Wieslaw Walkuski via metalonmetalblog

Macht? - Power has been called many things. Pretty isn’t one of them (II): Think Tank Networks - Wealth: Having It All and Wanting More

Dieter Plehwe: Traditionelle Analysen zur politischen Einflussnahme vergleichen häufig nationale Zusammenhänge. Weil europäische und andere internationale Entscheidungszentren seit etwa zwei Jahrzehnten viel wichtiger geworden sind, müssen sich die Analysen viel stärker auf transnationale Einflussstrategien richten, die nicht nur auf Brüssel, sondern gerade auch auf Berlin oder Paris zielen. Traditionell steht in der Analyse die Stärke und der Charakter der "Lobby", egal ob Verband der Automobilindustrie oder Greenpeace, im Vordergrund. Zusätzlich wird die Bedeutung wissenschaftlicher Expertise zur Untermauerung von Positionen berücksichtigt.
Aber es gibt eine Leerstelle, nämlich der Transfer aus der Wissenschaft in die Lobby-, Medien und Politikpraxis bzw. auch umgekehrt, aus den Interessengruppen und der politischen Praxis in die Wissenschaft. Mit der Analyse von Experten, Beratungs- und Lobby- bzw. Advocacy Zusammenhängen wollen wir die zentrale Rolle dieser Transfermechanismen, die nicht selten in politiknahen Forschungs- und Beratungsinstituten bzw. Think Tanks gebündelt werden, ins Rampenlicht rücken.
...

Plehwe, der am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) arbeitet, zur Forschung in Sachen Denkfabriken - im Telepolis-Interview mit Marcus Klöckner, 20.01.2015
Plehwe hat am WZB eine Webseite aufgebaut, auf der sich eine Liste von "Austeritäts-Think Tanks" befindet.

Auf ein interessantes Beispiel aus Plehwes Publikationen sei verwiesen:
Fischer, Karin/Plehwe, Dieter (2013): "The 'Pink Tide' and Neoliberal Civil Society Formation. Think Tank Networks in Latin America". In: State of Nature - An Online Journal of Radical Ideas, No. Winter, Special Issue "Welfare and Inequality".
Fischer und Plehwe untersuchen hier die Aktivitäten von ATLAS (The Atlas Economic Research Foundation) und HACER (The Hispanic American Center for Economic Research) insbesondere in Chile - dem Land, in dem mit dem Putsch gegen Allende 1973 das neoliberale Menschenexperiment begann.
    Aktuell dazu:
Chile reopens Pablo Neruda death investigation to test for poisoning - Nobel-winning poet’s body to be retested for evidence that might support claims his death in 1973 was a Pinochet-ordered murder
The Guardian, Wednesday 21 January 2015

https://www.stateofnature.org/wp-content/uploads/2013/01/fischerplehwe.PNG
Power Structure Research und Elitenforschung bei GBlog


Das Ergebnis des neoliberalen Menschenversuchs so far:


Am Montag veröffentlichte Oxfam anlässlich des bevorstehenden Weltwirtschaftsforums in Davos ihre Untersuchung. Sie zeigt, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer schneller wächst. Der Oxfam-Bericht beruft sich auf Zahlen der Credit Suisse.

Anhand derer zeigt die Wohlfahrtsorganisation auf, wie die Ungleichheit in der Welt voranschreitet: Im Jahr 2009 lagen 44 Prozent des Wohlstands bei einem Prozent der Weltbevölkerung. 2014 waren es schon 48 Prozent. Geht diese Konzentration in gleichem Tempo weiter, wird es bereits 2016 mehr als die Hälfte sein, rechnete Oxfam aus. Die Reichen werden dann mehr besitzen als alle anderen Menschen der Erde zusammen haben.

Damit nicht genug. Von dem restlichen Wohlstand von 52 Prozent im Jahr 2014 lag nahezu alles, nämlich 46 Prozent, beim reichsten Fünftel der Weltbevölkerung. Die restlichen 80 Prozent der Menschheit teilen sich demnach etwa 5,5 Prozent des Wohlstands. Im vergangenen Jahr hatten die globalen Eliten ein durchschnittliches Pro-Kopf-Vermögen von 2,7 Millionen Dollar. Zugleich müsse eine Milliarde Menschen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen. Einer von neun Menschen hat nicht genug zu essen...

(WirtschaftsWoche 19. Januar)

https://s1.ibtimes.com/sites/www.ibtimes.com/files/styles/v2_article_large/public/2015/01/19/oxfam.PNG?itok=kjKU0Hg3

Das Oxfam-Paper "Wealth: Having It All and Wanting More" kann hier kostenfrei als PDF heruntergeladen werden.


Having It All and Wanting More

... im Alltag (heute bei einem Spaziergang vor der Yuppie-Muckie-Bude am Maschsee gesehen):

https://lh3.googleusercontent.com/-oWPkZt6EWjc/VKuyfQXyPjI/AAAAAAAAAXs/Kqq24SCGweo/s782-fcrop64=1,05770000f39fffff/newyear_weights_DE.jpg

Archäologie (CCCLXXI): Mielkes Möbel

https://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.2306514.1421396899!/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/640x360/image.jpg

Eine neue Dauerausstellung in der Berliner Stasi-Zentrale zeigt, in welchem Ambiente die SED-Führung residierte. Die Schau kommt einer "dirigierten Geschichtskultur" sehr nahe. (Ausstellung über Stasi-Inneneinrichtung - Süddeutsche Zeitung)

Das wirkt irgendwie niedlich und man kann sich angesichts heutiger Bedrohungsszenarien kaum vorstellen, welche Bedrohungskapazität von diesem popeligen Büro ausgegangen sein soll.

Erstaunlich aus heutiger Sicht, dass sich eine Bevölkerung, die sich z. T. heute gern "Volk" nennt, solange davon hat einschüchtern lassen ...
... Wenn man das mal vergleicht mit den Distanzierungsanforderungen, die heute an Muslime gestellt werden ...

Fuck Me Running: Less Than 2 Percent Of Terrorist Attacks In The E.U. Are Religiously Motivated

https://d35brb9zkkbdsd.cloudfront.net/wp-content/uploads/2015/01/terrorism-EU-2-638x599.png

The murdering spree by two gunmen on the offices of a French satirical magazine have incited horror across the world. That’s completely justified. But what’s been lost in the mass outpourings of solidarity and condemnations of barbarity is the fact that so few of the terrorist attacks carried out in European Union countries are related to Islamist militancy. In fact, in the last five year, less than 2 percent of all terrorist attacks in the E.U. have been “religiously motivated.”
In 2013, there were 152 terrorist attacks in the EU. Two of them were “religiously motivated.” In 2012, there were 219 terrorist attacks in EU countries, six of them were “religiously motivated.”
(ThinkProgress auf der Basis der Daten von Europol)

Are All Terrorists Muslims? It’s Not Even Close
... However, and this will probably shock many, so you might want to take a breath: Overwhelmingly, those who have committed terrorist attacks in the United States and Europe aren’t Muslims. Let’s give that a moment to sink in. (…)
So here are some statistics for those interested. Let’s start with Europe. Want to guess what percent of the terrorist attacks there were committed by Muslims over the past five years? Wrong. That is, unless you said less than 2 percent.
As Europol, the European Union’s law-enforcement agency, noted in its report released last year, the vast majority of terror attacks in Europe were perpetrated by separatist groups. For example, in 2013, there were 152 terror attacks in Europe. Only two of them were “religiously motivated,” while 84 were predicated upon ethno-nationalist or separatist beliefs. (…)
And as a 2014 study by University of North Carolina found, since the 9/11 attacks, Muslim-linked terrorism has claimed the lives of 37 Americans. In that same time period, more than 190,000 Americans were murdered.
In fact in 2013, it was actually more likely Americans would be killed by a toddler than a terrorist. In that year, three Americans were killed in the Boston Marathon bombing. How many people did toddlers kill in 2013? Five, all by accidentally shooting a gun.

(The Daily Beast - Out of Proportion, 01.14.15; - toddlers sind übrigens Kleinkinder!)

... (III): Zur Dialektik der Satire

Wilfried Schmickler in Mitternachtsspitzen: Mitternachtsspitzen EXTRA, Samstag, 17. Januar 2015, 21.45
„Zugegeben, ich bin zurzeit ziemlich verwirrt und tue mich ein wenig schwer mit der Satire. Und das vor allem, seitdem diese Satire so im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht und selbst der reaktionärste Hansel einen auf Charlie macht und einfällt in den Chor der westlichen Werteverteidiger. Und jetzt alle: die Satire darf alles! ...

Wenn die Satire alles darf, dann darf man sie auch fragen , ob sie im Endeffekt auch alles muss, was sie darf. - Ich denk mal drüber nach - und dann melde ich mich wieder, in alter Schärfe."

Danke, Wilfried Schmickler, für die Klarstellung, dass die Antwort auf die Frage: Was darf die Satire? nicht lautet: Das wird man ja wohl nochmal sagen dürfen!


... Kurt Tucholsky gab kurz vor seinem Freitod im Übrigen noch eine andere Antwort:
https://static.twoday.net/gebattmer/images/Tuchos-treppe.jpg







Bedenkenswert auch Heinrich Heine am 9. Juli 1848 (Brief an Campe)

Über die Zeitereignisse sage ich nichts; das ist Universalanarchie, Weltkuddelmuddel, sichtbar gewordener Gotteswahnsinn! Der Alte muß eingesperrt werden, wenn das so fortgeht.



Und noch ein Fundstück:
    Die Satire ist ein ideeller Sieg - beim Fehlen eines
    materiellen. Daher ist unschwer zu folgern, daß die
    Satire ihre maximale Größe dort erreichen wird, wo eine
    sich neu herausbildende Klasse oder eine soziale Gruppe,
    welche eine Ideologie hervorgebracht hat, die erheblich
    die herrschende Ideologie der herrschenden Klasse über-
    ragt, noch nicht entwickelt genug ist, den Feind mate-
    riell zu besiegen. Daher gleichzeitig ihre gigantische
    Sieghaftigkeit, ihre Verachtung für den Rivalen und
    ihre heimliche Angst vor ihm, daher ihre Giftigkeit,
    daher die gewaltige Energie ihres Hasses, daher -
    sehr oft - der Gram, der die vor Heiterkeit funkelnden
    Gestalten der Satire mit einem schwarzen Rand umrahmt.
    hierin liegt der Widerspruch der Satire, hierin ihre
    Dialektik.

    Lunatscharski, Anatoli; Jonathan Swift und sein "Märchen von einer Tonne", in: Das Erbe, Dresden 1965, p. 132

Unbedingt nachsehen: Jürgen Becker und Wilfried Schmickler (ab 42:05) , die Gäste: Enissa Amani, Thomas Reis und Serdar Somuncu
(oder hier: Thomas Reis 14:00, Enissa Amani 22:00, Serdar Somuncu 32:25, Wilfried Schmickler 42:05)
+ ...
+ ... Je suis Jeanine: Freedom of speech is now compulsory
+ ... (II)

... (II)

https://1.bp.blogspot.com/-hNvbwv9lWLA/VLgvpI-fMbI/AAAAAAABUA0/cctbCeOFZII/s1600/french-disaster21388.jpg
    “I think – I know – that satire does frighten fascists. Fascists don’t like satire. They don’t like it at all. And they especially don’t enjoy visual satire. Because of its unique power to communicate. As Wittgenstein [Ludwig] asserted, the only thing of value is the thing you cannot say. Sometimes you can’t communicate the idea or the emotion, but a drawing can. You draw something, and people say: ‘Oh, I see what you’re getting at now’.” And that thought, Steadman says, “brings us back to what happened in that room at Charlie Hebdo. Some things,” he adds, “there are no words for”.
Ralph Steadman on Charlie Hebdo, the Right to Offend and Changing the World, via EOMS
By common consent one of the greatest living satirical cartoonists in the world, Ralph Steadman, at 78, is still raging against the dying of the light.

Steadman's original piece for Newsweek in reaction to the Charlie Hebdo Murders finde ich in jeder Hinsicht anregender als die Seiten der aktutellen Ausgabe von Charlie Hebdo (zugegeben: nach flüchtiger Durchsicht) ...
Auch bei der politischen Karikatur muss ja nach der künstlerischen Qualität gefragt werden dürfen ...

...

Archäologie (CCCLXIX): Abbey Road revisited: Ilse Weinberger with GLENN MILLER & THE AMERICAN BAND OF THE ALLIED EXPEDITIONARY FORCE

Wer war Ilse Weinberger?

https://info.umkc.edu/specialcollections/wp-content/uploads/2014/04/gmiller3.jpg

ABSIE was the London-based European service for the Voice of America, operated by the United States Office of War Information. “Music for the Wehrmacht” was a half-hour program broadcast from the ABSIE studios in the basement at Film House (the Gaumont-British Film Company), 142 Wardour Street in London, which were underground to protect from German V-1 flying bomb and V-2 guided missile attacks. The program was presented with a half-hour newscast specifically formatted for the German armed forces. Other ABSIE programs were beamed to the German public. Unlike the crude propaganda presented by the enemy, the VOA and ABSIE were ordered to present straight news, as directed by OWI director Elmer Davis, the former CBS news executive and anchorman. The ABSIE German-language section producers strongly believed the German military and people were intelligent and skeptical of the sort of unrealistic and exaggerated propaganda presented by their own Nazi-controlled Domestic and Foreign radio services. Therefore, ABSIE presented news, information and entertainment in as straightforward a manner as possible under wartime conditions and messages were coordinated with the SHAEF Psychological Warfare Division (PWD). Among the most popular ABSIE programs were a half-hour series sending messages from Wehrmacht, Luftwaffe and Kriegsmarine POWs in the United States to their families in Germany.
Major Miller and the ABAEF were loaned from SHAEF to ABSIE for “Music for the Wehrmacht.” The program focused on presenting American artists to the German forces. In addition to the ABAEF, others appearing on the program during visits to the UK included Bing Crosby, Dinah Shore, Morton Downey and Marlene Dietrich.
https://www.einsfestival.de/bilder/mediendb/einsfestival2012/bilder/epg/2013_50/POCUTF8_9476127922_Original_Daccord_512x288.jpg
Spike Jones and a contingent of his City Slickers also appeared, although it is highly doubtful they performed their signature “Der Fuehrer’s Face” on the program.
The ABSIE production staff created a system of phonetic scripts to help Miller, Crosby and others who did not speak the German language to read at least passable German. Since the Wardour Street Studios were too small to accommodate a large orchestra, the ABAEF musical parts for “Music for the Wehrmacht” were pre-recorded at the EMI Abbey Road Studios and survive in excellent audio fidelity.

Ilse Weinberger war die Deutsch sprechende Ansagerin der Sendungen. Es ist nicht viel über sie rauszukriegen (hier hat es schon einmal jemand versucht), aber Sie können sie bei KEZW/Denver in den Original-Sendungen hören, fachkundig kommentiert: Hier die Folgen von “Music for the Wehrmacht” recorded Monday, October 30, 1944 EMI Studio, St. John’s Wood, Abbey Road, London Broadcast Thursday November 8, 1944, und recorded Monday, November 6, 1944 EMI Studio, St. John’s Wood, Abbey Road, London Broadcast Thursday, November 15, 1944 (und hier als mp3)

Ilse hat auch mal mitgesungen:


Die Qualität der Abbey Road-Aufnahmen von 1944 ist in der Tat faszinierend!
+ Archäologie (CCCLVIII): "Das Zeugenhaus", die historische Leistung der Anti-Hitler-Koalition und die geehrten Kollaborateure
+ Von der Anti-Hitler-Koalition zum Kalten Krieg und zu Cold War 2.0

Wer also war Ilse Weinberger?

For more information please reread.

... Je suis Jeanine: Freedom of speech is now compulsory

compulsory {adj}
vorgeschrieben
verpflichtend
zwingend
verbindlich
obligatorisch
Pflicht-
zwangsläufig
zwangsweise


Dr. R Littler - Scarfolk Council *

via EOMS, - wie auch dieser Beitrag von Judge Jeanine Pirro, who calls for an all-out war against Islamist radicals by the US, our allies, and especially Muslims themselves, der gut erkennen lässt, was sie bei FoxNews und anderswo mit freedom of speech meinen:
We need to kill them!



Ich bin nicht ganz sicher, ob das nicht falsch verstanden wird. Müsste ich dagegen setzen: Charlie Hebdo erscheint mit Mohamedcover ?? Sicherheitshalber füge ich einen Ausschnitt aus Arlo Guthries Alice's Restaurant ein: I wanna kill kill kill




...
_______________________________________________

* Scarfolk ist ein Must Read Blog!
Scarfolk
is a town in North West England that did not progress beyond 1979. Instead, the entire decade of the 1970s loops ad infinitum. Here in Scarfolk, pagan rituals blend seamlessly with science; hauntology is a compulsory subject at school, and everyone must be in bed by 8pm because they are perpetually running a slight fever. "Visit Scarfolk today. Our number one priority is keeping rabies at bay." For more information please reread.

Zu Freedom of Speech heißt es zB erläuternd:
    The problem was that there were so many (and sometimes contradictory) exceptions to freedom of speech that it was only practically possible to exercise it if you were a) very wealthy or b) the government had a vested political interest in what you were saying and were willing to endorse you, or c) you said what you had to say, then hid where no one could find you.

    In addition to the help and guidelines offered in the 1975 leaflet above, the council also strongly recommended exercising one's freedom of speech in one's own head and not saying it out loud. A council spokesman said:
    "Everyone verbally exercising their freedom of speech at the same time not only contravenes a noise pollution bylaw, but also makes it difficult for our many council stenographers who are trying to illicitly record what everyone is saying".
... b) trifft Frau Pirro ...

For more information please reread.

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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