»Bücher sind Wege, die nirgendwohin führen, auf die man sich aber dennoch begeben muss, um sich zu verirren und wieder zu finden oder um etwas zu finden, was auch immer, ein Buch, eine Geste, einen verlorenen Gegenstand, irgendetwas, vielleicht eine Methode, mit etwas Glück: das Neue, das, was immer schon da war.« Roberto Bolaño in Literatur und Krankheit
Seit über einem Jahr lese ich nun schon "2666" - eines der faszinierendsten, verstörendensten Bücher, die ich in der Hand hatte ... Zuweilen muss ich es - für Wochen oder gar Monate - aus der Hand legen, weil ich z.B. den " Teil von den Verbrechen" nicht aushalte ..., aber ich verliere nie den Faden, den es eigentlich nicht gibt ...
Nun bekomme ich vielleicht Hilfe und empfehle daher, da es anderen möglicherweise ähnlich geht:
Wilde Leser.de
Eine Anleitung, wie und warum man Bolaño lesen muss, findet man hier. Wir besprechen die Werke Bolaños in einzelnen Leserunden, die gesammelten Artikel findet man hier. Eine kurze Biografie zu Bolaño gibt es hier. ... Schöne Zitate aus Bolaños Werken haben wir hier gesammelt.
Etwas zur Person gibt es - via Hanser Verlag - hier:
Ein neues, altes Konzept präsentierte Audi bereits vor der IAA mit dem Kabinenroller „Urban Concept“. Dieses scheint den Grundgedanken des Messerschmidt Kabinenrollers aus den 1950ern aufzugreifen und modern zu interpretieren ... (IAA 2011)
Abgesehen von der Frage, was der Grundgedanke eines Kabinenrollers gewesen sein mag (man müsste ihn einfach mal fragen ...): Mir scheint das designmäßig eher ein Konzept der 30er Jahre aufzugreifen:
das des Auto Union Typ C, mit dem sich Bernd Rosemeyer für Auto Union und Führer überschlug und zum Helden machte ...
Tripolis (dpo) - Der Nationale Übergangsrat hat angekündigt, dass die libysche Rebellenarmee täglich zwischen fünf und sieben Uhr morgens die Suche nach dem weitgehend entmachteten Ex-Diktator Muammar Gaddafi einstellen will. Begründet wurde der Schritt damit, dass während dieser zwei Stunden praktisch jeder Mensch über 25 aussieht wie der Revolutionsführer.
"Seit der Einnahme von Tripolis wurden wir jeden Morgen aufgeschreckt, als unsere Soldaten tausendfach aus dem ganzen Land meldeten, sie hätten den Tyrannen gefangen", erklärte Mustafa Abd al-Dschalil, der Vorsitzende des Übergangsrats, diese Entscheidung... Gaddafis Angewohnheit in übergroßen, bunten Nachthemden mit dazu passenden Schlafmützen aufzutreten, steigere die Verwechslungsgefahr noch zusätzlich...
1 x weiterlesen; - ich habe lange nicht so gelacht (was auch an meiner zunehmenden Verblödung liegen kann und sicherlich nicht korrekt ist angesichts der ernsthaften Debatten um R2P hierzulande ...)
... Traurig macht mich der Tod eines Genies, ausgepustet wie ein verblühender Löwenzahnstengel. Warum kann so ein Genie nicht 200, 300 Jahre leben?
Ich war mehrere Male Gast im Hause von Loriot. In seinem Wohnzimmer hingen die Bilder seiner Ahnen. Seine Vorfahren verkehrten am Hofe Friedrichs des Großen.
Woher sein Humor käme, fragte ich ihn immer wieder. Was kaum jemand weiß, der größte Humorist Deutschlands war als 18-jähriger Soldat im Russlandfeldzug. Er war mit 19 schon Oberstleutnant.
Einmal wachte er im Schützengraben auf, als seine Hand ein Ohr berührte.
Es war das Ohr eines toten Kameraden.
In seinem schönen Haus am Starnberger See sprachen wir oft über den Tod...
Abgesehen von der strunzblöden Metaphorik: eine immerhin merkwürdige Erklärung für Humor!
Im Übrigen lässt mich die mehrmalige Einladung des F.J. Wagner ins Haus von Bülow und die Tatsache, wenn es denn eine ist, dass letzterer mit ersterem über den Tod sprach, doch stark zweifeln ...
Herr G. mag nicht kommentieren, gibt aber zu bedenken:
natürlich reicht loriot nicht an monty python ran, aber für einen deutschen finde ich seine sachen schon beachtlich.
gegen die lobhudelei von falscher seite kann er sich nicht wehren.
und dem wagner kann man gar nichts glauben. wer soll denn z.b. seiner behauptung widersprechen, dass er zuhause bei loriot war.
und dieses gestammel über angebliche gesprächsinhalte ist sowieso falsch.
Dans les années 60, Madeleine quitte Paris pour rejoindre son nouveau mari Jaromil à Prague. L'arrivée des chars russes dans la ville marquera leur séparation et Madeleine rentrera en France. Dans les années 90, Véra, la fille de Madeleine, tombe amoureuse à Londres d'Henderson qui, lui, se sent incapable de l'aimer. Madeleine et Vera chantent à tour de rôle la fin du vingtième siècle, avec une légèreté têtue, sans laquelle elles risqueraient bien de succomber.
Gestern Abend wurde - um 23.30 also wie üblich unter Ausschluss der werktätigen Bevölkerung - Yael Hersonskis Geheimsache Ghettofilm gezeigt:
"Shtikat Haarchion – Geheimsache Ghettofilm" von Yael Hersonski erzählt die Geschichte eines nationalsozialistischen Propagandafilms über das Warschauer Ghetto, der 1942 begonnen, jedoch nie fertig gestellt wurde. Auf ungeklärte Weise gelangten die 62 Minuten Filmmaterial als Rohschnitt erst in ein DDR-Archiv und werden heute im Bundesfilmarchiv aufbewahrt.
Die Aufnahmen sind kurz vor der Deportation der Ghettobewohner entstanden und zeigen aufwendig inszenierte Szenen vom vermeintlichen Luxusleben der Juden im Ghetto. Diesen Szenen wurden Einstellungen gegenüber gestellt, die Hunger, Leid und Tod der deutschen Bevölkerung zeigen. Der genaue, ursprünglich geplante Verwendungszweck dieser Aufnahmen ist nicht überliefert. Jedoch ist zu vermuten, dass die Aufnahmen für einen antisemitischen Dokumentarfilm, ähnlich dem nationalsozialistischen Propaganda-Spielfilm „Der Ewige Jude“,der von einem Millionen-Publikum gesehen wurde, gemacht wurden.
Für ihren Film befragte Regisseurin Yael Hersonski Menschen, die sich an die Dreharbeiten des Propagandafilms erinnern und suchte nach Aufzeichnungen darüber in geretteten Tagebüchern von Ghetto-Bewohnern. Auch das Verhörprotokoll des damaligen Kameramanns wurde von Hersonskis für ihren Film ausgewertet. Die vom Propagandaministerium inszenierten Szenen galten lange Zeit als authentisch – sie tauchten nach dem Krieg als "Archivaufnahmen" in Dokumentationen über das Warschauer Ghetto auf – ein leider allzu typisches Beispiel für den Zynismus der NS-Propaganda und den unreflektierten Umgang damit.
Das neue an "Shtikat Haarchion“ ist, dass diese dokumentarischen Filmbilder zum ersten Mal auf ihren propagandistischen Inhalt und auf ihre Inszenierung hin überprüft worden sind. Dies übernimmt Yael Hersonski in einer Mischung aus historischer und filmanalytischer Aufarbeitung und trägt zum weiteren Verständnis der damaligen Geschehnisse bei. Die Regisseurin resümiert: "Nachdem die Welt einen Teil der Verbrechen mit eigenen Augen hatte sehen können, waren die Bilder nicht länger, was sie zuvor waren...
... waren die Bilder nicht länger, was sie zuvor waren... : Abgesehen davon, dass man erfährt, was man ahnen konnte, dass Wag The Dog nichts Neues war: Besonders verstörend und interessant sind die Aussagen des Kameramannes, der (s. o. 1'17) sagt: "Ich wusste nie, was der Zweck der Filme war, die wir drehten" und der im folgenden auch schildert, wie unprofessionell - aus der Sicht eines Kameramannes - die Vorgaben der beteiligten Partei- und SS-Leute waren; deutlich wird aber, dass er aber offenbar genau wusste, welcher Blick der Kamera auf die Juden im Ghetto erwartet wurde. Dass sozusagen selbstverständlich der bestellte Kameramann den Blick auf die Opfer technisch realisiert, der für den Film benötigt wird, was bedeutet, dass es nich nur der entleerte Blick hinter der Kamera ist, der uns - wie in den Aufnahmen der Wehrmachtsoldaten von Hinrichtungen usw. - begegnet, sondern ein schon gerichteter Blick, der weiß - offenbar ohne dass es dem ausführenden Handwerker bewusst ist - wie er die Objekte zu sehen hat und wie er diese Sicht handwerklich optimal zu realisieren hat (vgl. im Film die Versuche unterschiedlicher Einstellungen z.B. zum Schlachter: Wie hier die Perspektive mehrfach gewechselt wird, um die Inszenierung eines Gegensatzes von reicher Jüdin und armen, hungernden Kindern möglichst sinnfällig werden zu lassen ...). Was also ist der Wahrnehmung des Kameramannes, der keine Instruktion braucht, was er zu sehen und zu filmen hat, eingeschrieben, so dass er von sich aus und ohne ein Bewusstsein davon den Pannwitz-Blick realisiert????
Die furchtbare Fortsetzung in der Gegenwart: Visiotype
heute in meiner LieblingsHAZ zitiert ...
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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