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Sex Education (IX) à la Philologe: Herr Dr. M. und sein ungesunder Spleen für körperliche Vorgänge

Ich habe keine Lust, mich mit dem Phrasenauswurf und der Wortkotze - syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern - des Vorsitzenden des Philologenverbands Sachsen-Anhalt auseinander zu setzen [auf den ich auch nicht verlinken werde]. Dazu wird schon mehr als genug veröffentlicht: Das wird man ja wohl noch verschweigen dürfen. (Ein Kommentar von Janko Tietz - SPON 09.11.2015)

Ich möchte dennoch auf drei Aspekte hinweisen, die in den Veröffentlichungen zu kurz kommen:

1. Was zu befürchten war: Der Herr Dr. phil und seine Stellvertreterin haben das ausgesprochen was viele Menschen unserer Gegend denken. Dazu die Kommentare beim MDR zur Meldung Philologenverband entschuldigt sich für umstrittenen Text (wenn die nicht schon gelöscht sind ...)!

2. Wo wir gerade bei der Stellvertreterin sind: Die "bedauerte" [inzwischen] den Beitrag. "Der bei einigen entstandene Eindruck des Artikels, es könne sich um einen Aufruf zu Fremdenhass oder Hetze gegen Flüchtlinge handeln, weise ich entschieden zurück und ich möchte mich ausdrücklich von fremdenfeindlichen Äußerungen distanzieren", erklärte sie. "Sollte dieser Eindruck dennoch entstanden sein, so bitte ich um Entschuldigung." (SPON 09.11.2015)
Es fällt wieder auf, dass je mehr Phrasenauswurf und Wortkotze - syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern -, desto geringer die Kenntnisse der Grammatik! Was bitte ist Bedeutung von dieses:
Der bei einigen entstandene Eindruck des Artikels ... weise ich entschieden zurück ??
Verkürzt, weil - s. o. - keine Lust: Einen Eindruck (akk.) kann man nicht zurückweisen, der ist nunmal in der Welt (Wortspiel!)
Sollte dieser Eindruck dennoch entstanden sein, so bitte ich um Entschuldigung. Wofür? Dass er bei einigen entstanden ist? Billig.

https://img.welt.de/img/kommentare/crop147994007/4819408832-ci16x9-w780/Europa-3-.jpg

3. Der mE beste Beitrag zum insgesamt herunter zu hängenden Thema bzw. zu dem schmuddeligen Text:
Offener Brief an den Philologenverband Sachsen-Anhalt - 6. November 2015 by lavievagabonde
macht aufmerksam auf den seltsam sexuell aufgeladenen Subtext des Artikels, in dem es u.a. heißt:
    Auch als verantwortungsbewusste Pädagogen stellen wir uns die Frage: Wie können wir unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen?
Die Verfasserin dazu sehr treffend:
    Ich habe definitiv keine Angst vor Muslimen. Wovor ich jedoch Angst habe, sind verdeckt mit dem rechten Rand flirtende Lehrer wie Sie, die zudem irgendeinen sehr seltsamen und ungesunden Spleen für körperliche Vorgänge haben, während sie mein Kind unterrichten sollen. Und wenn ich etwas wirklich nicht möchte, dann ist das die Situation, dass Sie meiner Tochter erklären, mit wem sie Sex haben soll, mit wem nicht und wieso!
Auf den Punkt! - Welches Bild von seinen Schülerinnen im Alter ab 12 Jahren hat dieser Mann, dass er meint sie aufklären zu können/zu müssen (und welch widerliche Oswald-Kolle-mäßige Trivialisierung des Begriffs im Übrigen - )?
Die kleine geile Sachsen-Anhaltinerin, der sicher oft attraktive muslimische Mann (Es ist nur ganz natürlich, dass diese jungen, oft auch ungebildeten Männer auch ein Bedürfnis nach Sexualität haben.), der - so wird ja unterstellt, aufgrund irgendwelcher körperlicher Merkmale - dem möglicherweise ja auch ungebildeten männlichen Sachsen-Anhaltiner überlegen sein könnte ... Die Angst vor dem wilden Mann ...
Widerlich. Schmuddelig.
    ... Migranten und Flüchtlinge, die aus dem arabischen Raum kommen, sind für Organisationen wie Pegida deswegen eine Bedrohung, weil sie angeblich unveränderliche, uns fremd bis feindlich gegenüberstehende Merkmale ihrer Herkunftsregion mitbringen wie die muslimische Religion, die als an sich schon uns fremd und gefährlich gilt, sowie ein angeblich nicht zum "deutschen Volkscharakter" passendes Wesen, das willkürlich bebildert wird: Mal ist es die Hautfarbe, dann sind es die Familienstrukturen, die fremde Sprache sowieso und so weiter...
    Dass die Herkunft nichts über die einzelnen Menschen aussagt, gerade weil politisch-kulturelle Ansichten, soziale Werte und religiöse Positionen sich verändern und auch zurückgewiesen werden können, wird im rassistischen Gesamtbild vom "Araber" geleugnet. Ob es sich bei Zuwanderern um Religionslose, liberale Moslems oder islamistische Fanatiker handelt, ist aus deren schierer Herkunft aus einem arabischen Land doch überhaupt nicht zu erschließen; schon gleich gar nicht, wie sie sich hier unter den neuen Lebensumständen entwickeln, welche Ansichten sie übernehmen, welche nicht; ob ihnen die Mitgliedschaft zum Beispiel in einer Partei oder Gewerkschaft in ein paar Jahren wichtiger sein wird als ihre Religion und so weiter und so weiter....

    In seinem aktuellen Buch "Religion, Volk, Identität" analysiert der Soziologe Rainer Schreiber den Israel-Palästina-Konflikt und entwickelt daraus eine Kritik "identitären Denkens", das über einen fiktiven eigenen Nationalcharakter zu Abgrenzung, Feindbildern und Sündenbock-Konstruktionen neigt (via Reinhard Jellen, tp 09.11.2015)

Wer zB ist das? Nationalität? Religion? Politische und sexuelle Präferenzen? - Ein sicherlich attraktiver (muslimischer?) Mann, mit dem sich unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren auf ein nicht oberflächliches sexuelles Abenteuer einlassen könnten?

https://static.universal-music-services.de/asset_new/356194/881/view/Asaf-Avidan-2014.jpg
Auflösung hier - The Disciple

Und wer zB ist das? Nationalität? Religion? Politische und sexuelle Präferenzen? - Ein sicherlich attraktiver (muslimischer?) Mann, mit dem sich ebenfalls unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren auf ein nicht oberflächliches sexuelles Abenteuer einlassen könnten?

https://www.azeemibrahim.com/wp-content/themes/ibrahim/images/life_pic.jpg
Auflösung hier! - ISIS


Vgl. zum Thema Rassismus und Europa: Fatou Diome:


View on YouTube

Im Übrigen ein Beitrag - 2015-04-28 - , der in der akutellen Flüchtlingsdebatte noch einmal gehört werden muss!

Die GBlog-Suche nach »Sex Education« hat 14 Resultate geliefert.

Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XIX): Nationalismus

Erst dieser Blick auf die Vergangenheit erlaubt das historische Urteil.

Es gibt Deutsche, die protestieren vor dem Flüchtlingsheim, wünschen die Ausweisung der Geflohenen und drohen unter Berufung auf die Parole »Wir sind das Volk«, für ihre Nation selbst Hand anzulegen. Und es gibt Deutsche, die empfangen Flüchtlinge am Bahnhof mit Applaus und Sachspenden und sind dann stolz auf Deutschland, weil Deutschland so barmherzig hilft. In den aktuellen politischen Wirrungen wird auf seltsame Weise besonders deutlich, wie unhinterfragt der Bezug auf die Nation in den meisten politischen Lagern ist. Grund genug, einige Vorträge zur Einführung in die Kritik des Nationalismus zusammenzustellen.

Einführendes zur Kritik des Nationalismus
- Audioarchiv kritischer Theorie & Praxis


+ »Gouvernementalität« oder die »Regierung der Menschen«: Was ist ein Dispositiv?
+ Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan

Archäologie (CDLIX): Straight to Hell - Neue deutsche Gewalt

The immigrants
They wanna sing all night long
It could be anywhere
Most likely could be any frontier
Any hemisphere
No-man's-land
and there ain't no asylum here
King Solomon he never lived 'round here

Go straight to hell boy - The Clash 1982






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NOx (III): Machtstrukturen als Entwicklungsblockade - Piëch/Schröder vs. Goeudevert: "Truth in engineering" - Oder: "Ich hoffe, auch wenn es zynisch klingt, dass die Krise länger dauert."

frettchen

Nun da es so aussieht, als habe es auch die dicken Dinger aus dem VW-Konzern erwischt, die Lieblingskinder des Patriarchen, die mit 3-Liter-TDI-Dieselmotoren getriebenen VW Touareg (2014), Porsche Cayenne (2015) sowie die Audi-Modelle A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L, and Q5 (2016), lohnt es den Blick noch einmal zurückzuwenden. Es spricht ja einiges für die Annahme, dass der fossil getriebene Fordismus schon länger am Ende ist, aber bis heute künstlich beatmet wird:

Auf der Suche nach Weichenstellungen = Augenblicken in der Geschichte, in denen Entwicklungsperspektiven wahrnehmbar sein können und wahrgenommen oder eben nicht wahrgenommen werden. Und was geschieht, wenn sie nicht wahrgenommen werden ...

Way back in 1992
    DER SPIEGEL 9/1992:
    Wie eine Hinrichtung - Kompromiß im Machtkampf um die VW-Spitze: Die beiden Kontrahenten sollen den Konzern gemeinsam führen

    Unterschiedlicher können Menschen kaum sein. Der eine schwärmt von einem Auto mit 20 Zylindern, drei Turboladern und mehr als 1000 PS: "Das hat noch keiner gemacht."
    Der andere findet es schrecklich, daß neue Autos "immer schneller und schwerer" werden, und könnte gar "mit einem Tempolimit leben".
    Demnächst werden die beiden gegensätzlichen Typen eng zusammenarbeiten müssen. Audi-Chef Ferdinand Piech, 54, der PS-Begeisterte, und VW-Vorstand Daniel Goeudevert, 50, der Umwelt-Besorgte, sollen die Führung des VW-Konzerns übernehmen.
    Aufsichtsratschef Klaus Liesen will noch vor der nächsten Hauptversammlung am 2. Juli das Gerangel um die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Carl Hahn, 65, beenden. Lange Zeit galt der Franzose Goeudevert als klarer Favorit. Zuletzt aber setzte sich Audi-Manager Piech durch, der kaum ein Mittel scheute, um an den begehrten Posten zu kommen...

Gerhard-Schroeder_-Die-Biographie-Gregor-Schoellgen-Google-Books

Der Ministerpräsident hieß Gerhard Schröder und Sie sollten die interessanten Details hier in Schöllgens Schröder-Biografie nachlesen.

Details zum Machtkampf zwischen Piëch und Goeudevert, der mit Hilfe des legendären José Ignacio López de Arriortúa und seiner Warrior zugunsten Piëchs entschieden wurde, finden Sie hier in Ammann/Austs Porsche Saga.

Das Ergebnis berichtete DER SPIEGEL 27/1993: Neue Gesichter - Weitere Unruhe bei VW: Konzernchef Piech feuert seinen Stellvertreter Goeudevert.

https://www.freitag.de/autoren/sebastianpuschner/ein-starkes-team/1/5/@@images/7a4882f3-a2b6-4d2e-a466-f4e6e779194e.jpeg


Etwas Sozialpsycho(patho)logie von Schöllgen noch:

2015-11-03-19_04_45-Gerhard-Schroeder_-Die-Biographie-Gregor-Schoellgen-Google-Books

... und etwas Geschichte:

Individuelle Macht, subjektive Erinnerung und kapitalistische Produktionsweise: Zur Rolle des Porsche-Piëch-Clans bei Volkswagen. - Oder auch: Diese aufgebohrten Luftboxer-Schrottmühlen ..., nicht zu vergessen Der Frettchen-Cayenne-Krimi

Opernball
Opernball (Haslinger)

... und etwas Entzauberung mythologischen Denkens:

Absturz in die Hölle - Vor fünfzehn Jahren eröffnete Volkswagen in Wolfsburg seine "Autostadt". Darin wurden Automobile zu sauberen Naturprodukten verklärt, zum Geschenk der allwissenden Evolution. Nun liegt der Mythos am Boden. Von Thomas Assheuer, ZEITOnline 11. Oktober 2015

... und wir sind wieder in der Gegenwart:

DER SPIEGEL am 22.04.2015: Unterstützung vom Altkanzler: Gerhard Schröder schaltet sich in den Machtkampf bei VW ein - und spricht sich für den Verbleib von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch aus...

Die VW-Connection des Sigmar Gabriel - Volkswagen, individuelle Macht & kapitalistische Produktion

NOx (I): Machtstrukturen als Entwicklungsblockade - Vom EA 48 zum EA 189


Und was sagt
Daniel Goeudevert dazu?
    Ich habe bereits 1993 bei Ford versucht, ein Modell mit Hybrid-Antrieb auf den Markt zu bringen. Ohne Chance. Manchmal bestraft das Leben auch denjenigen, der zu früh kommt.
    Warum sind derartige Kurswechsel so schwer durchsetzbar?
    Wichtig ist der erste Schritt zur Veränderung. Der wird in der Regel durch drei Ereignisse ausgelöst. Es muss eine Katastrophe stattfinden. In den USA nahm sich die Bush-Administration des Umweltschutzes erst an, als New Orleans überschwemmt worden war. Oder der Staat greift ein, macht zum Beispiel technische Neuerungen wie den Katalysator zur Pflicht. Und drittens, die Konkurrenz treibt den Prozess voran, wie im Beispiel Toyota.
    Welche Konsequenzen und Schlüsse sind aus der aktuellen Katastrophe auf den Finanz- und Wirtschaftsmärkten zu ziehen?
    Ich hoffe, auch wenn es zynisch klingt, dass die Krise länger dauert...
    (Berliner Zeitung, 04.04.2009)

Daniel Goeudevert by Stuart Mentiply

Ex-Automanager Daniel Goeudevert über aktuelle Herausforderungen der Branche, warum er viel von Elektromobilität, aber wenig von Tesla hält, warum er autonomes Fahren als Fehlentwicklung geißelt und in Lobbyismus eine gefährliche Fortschrittsbremse sieht.
(Das erste Mal, dass ich verlinke auf auto motor und sport, - vom 8. Januar 2014)


Nachtrag: Der Postillon, Mittwoch, 4. November 2015: Käfer offenbar letztes Fahrzeug von VW mit korrekten Abgaswerten

Demnach seien die Abgaswerte des beliebten Kult-Autos zwar desaströs hoch gewesen, aber stets korrekt und transparent ausgewiesen worden. Bei allen nachfolgenden VW-Modellen geht der Autobauer dagegen inzwischen von Manipulationen aus...
VW Käfer Baujahr 1966
VW-intern soll es daher nun ernsthafte Bestrebungen geben, den Käfer kurzfristig neu aufzulegen und einige Jahre lang als einziges VW-Modell anzubieten, bis sich das Image der Marke erholt hat.

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (VIII): Vom (Bomben-) Regen in die Jauche / Jauchs Transitzonen

Vermutlich ist es mittlerweile so, dass - hinter dem wabernden Nebel des Merkelianismus - die Realität selbst die zynischste Satire immer schneller einholt:


Der Postillon - Freitag, 28. August 2015 : Alles wieder gut: Österreich versenkt Lastwagen mit 71 toten Flüchtlingen im Mittelmeer

Die gestrige Jauch-Show kann als schönes Beispiel dafür gelten, wie das medial gestützte Kippen der Stimmung funktioniert, wenn eine Redaktion ein Thema immer weiter verengt, so dass für Teilnehmer und Zuschauer das Fenster zu dem, was man für Wirklichkeit hält, immer kleiner wird und einer wie Spreng, der sich da denn doch mal rauslehnt, als kritischer Geist erscheinen kann:

Stoiber interpretierte die Transitzonen als eine Rückkehr zu rechtsstaatlichen Verhältnissen. Wer aus einem sicheren Drittstaat kommt, hat keinen Anspruch auf politisches Asyl in der Bundesrepublik. Stoiber wies auf den Wortlaut des Grundgesetzes hin. Dort wird das in gleicher Weise formuliert wie in den Dublin-Vereinbarungen zum Asylrecht der EU. Es bedeutete, die Flüchtlinge an den deutschen Grenzen abzuschieben. Sie kommen nämlich alle über sichere Drittstaaten nach Deutschland. Von Griechenland bis Österreich. Es bedeutete eine Kettenabschiebung bis „zur Insel Lesbos“, so Michael Spreng, Journalist und früherer Wahlkampfmanager Stoibers..., - rezensiert Frank Lübberding. Wiesaussieht schließt der sich aber der Stoiber-Logik an, damit die Debatte über die Kontrolle über Deutschlands Grenzen und damit auch über die Zuwanderung - mit solch einer Drehung kann man das Fenster zur Realität natürlich auch schließen! - jetzt hoffentlich nicht mehr den Phantasten von links und den Fremdenfeinden von rechts überlassen bleibt. Ist das so gemeint, wenn Lübberdings endlich streitende Demokraten (so geht Ausgrenzung im Innern!!) nach außen ab-grenzen?

Karikatur vom 01.11.2015
    Da klar ist, dass die Flüchtlinge über Österreich kommen, geht nach unausgesprochener Vorstellung die CSU davon aus, dass mit dem zwischen Merkel und Seehofer geschlossenen Abkommen praktisch kein Flüchtling mehr nach Deutschland gelangen kann. Sie werden in den Transitzonen vor dem Betreten deutschen Bodens registriert und festgehalten und nach Österreich zurückgeschickt. In dem Papier ist das auch so ausgedrückt, dass Asylbewerber aus sicheren Herkunftsländern durch ein "beschleunigtes Asylverfahren" zurückgeführt werden sollen. Im Grunde müsste die Bundesregierung zur Durchführung einer solchen strikten Regelung noch vor der Sicherung der europäischen Außengrenzen einen Zaun um Deutschland nach dem Vorbild von Ungarn bauen. Hat Seehofer durch seine Einladung von Orban eben daran Geschmack gefunden?

    Bei Jauch fragte Michael Spreng mehrmals nach, ob Stoiber es wisse, dass dies in Berlin zwischen Merkel und Seehofer beschlossen worden sei. Damit würden die Flüchtlinge nach Österreich abgeschoben, von dort würden sie dann wohl wieder nach Slowenien und die Balkanroute zurück nach Griechenland abgeschoben. Dazu wollte sich Stoiber nicht genauer äußern, sondern verwies nur darauf, dass der Rechtszustand nur durch die Transitzonen und die Abschiebung in sichere Herkunftsländer wiederhergestellt werden könne.

    Auch Julia Klöckner (CDU) wurde mehrmals um konkrete Stellungnahme gebeten, sie blieb jedoch nebulös. Man hatte den Eindruck, sie sei von dem Vorstoß von Stoiber überrollt worden, aber dazu unfähig, Stellung zu nehmen - vielleicht weil sie nicht wusste, was wirklich beschlossen worden war? Oder wollte man die Transitzone erst einmal harmloser klingen lassen, um die SPD doch noch hinter die Idee zu bringen?

    Dass die Einführung der Transitzone mit der schnellen "Zurückführung" in die sicheren Herkunftsländer den Zweck hat, die anderen europäischen Länder zur zentralen Verteilung der Flüchtlinge zu zwingen, macht folgende Passage aus dem Positionspapier deutlich:


    "Wir erwarten noch in diesem Jahr die Herstellung der Funktionsfähigkeit der bereits beschlossenen Aufnahme- und Verteilzentren (Hotspots) in Griechenland und Italien. Es muss sichergestellt sein, dass die Registrierung und die Identifizierung von Schutzbedürftigen sowie ihre europaweite Verteilung von dort aus schnell und effektiv erfolgt." (Wollen Merkel und Seehofer statt einer "Obergrenze" mit den Transitzonen gleich die Grenzen ganz schließen? Florian Rötzer, tp 02.11.2015)

Dazu: Kommentar von Friedrich Küppersbusch: Wir tanzen dem Publikum in einer fein abgestimmten Choreo ganz großen Krach in der Koalition vor, weil wir die Deutungshoheit haben wollen.
Ein Kommentar von Friedrich Küppersbusch (radioeins rbb)


Was die Hotspots in Griechenland und Italien (welch verkommene Sprache aus dem Wörterbuch des Unmenschen!) angeht:
  • Der Bürgermeister der griechischen Insel Lesbos hat verlangt, dass Fähren die Flüchtlinge direkt und sicher aus der Türkei nach Griechenland bringen sollen, um sie vor dem Ertrinken im Meer zu bewahren. Spyros Galinos sagte der Athener Zeitung Kathimerini, solange die EU nicht Druck auf die Türkei ausübe, den Zustrom zu kontrollieren, bleibe keine andere Möglichkeit, als die Menschen zur Registrierung mit Fähren nach Lesbos zu bringen. Die Leichenhallen der Insel seien voll mit Opfern. "Wir müssen dieses Verbrechen beenden", sagte Galinos. (ZEITOnline 31. Oktober 2015)
  • Lesbos: Kein Platz mehr für tote Flüchtlinge. Der Bürgermeister der griechischen Insel schlägt Alarm: Es gebe keinen Platz mehr für die Bestattung ertrunkener Menschen. (Süddeutsche Zeitung, 2. November 2015)
  • https://www.neues-deutschland.de/img/o/120317

Vgl. auch:

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (IV), "kann es kippen". - Die Kipper: Ein klitzekleiner, aber ekliger Trick, - die feine Drehung der Sprache von der Information zur Propaganda

Berichterstatter als Stimmungsmacher - Die serielle Erregung der Menschen durch ein einziges zentrales Superthema und die darauf folgende serielle Löschung (um einem anderen Super-Thema Platz zu machen)

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (V): Die Flüchtlinge sind aus ihrer Rolle als Opfer herausgetreten und zu Akteuren des Weltgeschehens geworden. - Transitstrecken und Transitzonen


Die Suche nach »Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen« hat bei GBlog 23 Resultate geliefert.

"Welt am Wendepunkt" - Was ist eigentlich aus der UNO geworden?

    GENF. Angesichts der vielen blutigen Konflikte sehen die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) die Welt am Wendepunkt.
    In einem gemeinsamen Appell fordern sie viel mehr Anstrengungen besonders zum Schutz der Zivilbevölkerung.

    "Trotz himmelschreiender Grausamkeiten reagiert die Welt mit verstörendem Nichtstun", kritisierte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon in dem am Samstag in Genf veröffentlichten Appell. IKRK-Präsident Peter Maurer erklärte: "Kaum zuvor haben wir so viele Menschen auf der Flucht, so viel Instabilität, so viel Leid gesehen."

    60 Millionen Menschen hätten ihre Heimatorte wegen Gewalt und Krieg verlassen müssen, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. In Afghanistan, im Irak, in Nigeria, im Südsudan, im Jemen, in Syrien und anderswo beachteten die Kämpfer nicht einmal die fundamentalsten Prinzipien der Menschlichkeit, heißt es in dem Aufruf weiter. "Heute sprechen wir mit einer Stimme, um alle Staaten aufzufordern, sofortige Schritte zu unternehmen, das Los der Zivilisten zu erleichtern", erklärte Ban.
Das wird auch in den Qualitätsmedien nur noch in der dritten Randspalte auf Seite drei gemeldet und man fragt sich, wie eigentlich die Verabschiedung der UN aus den internationalen Beziehungen in den letzten Jahren funktioniert hat. Naiv gefragt: Brauchte es zur Intervention in Libyen noch einen (missbrauchten) Beschluss des UN-Sicherheitsrats, so ist heute - so weit ich sehe - in den Debatten zB um militärische Interventionen in greater middle east gar keine Rede mehr davon.

Es gibt Ausnahmen:
Der UNO-Sicherheitsrat soll einen Beschluss zu Syrien fassen, schlägt der russische Präsident Wladimir Putin vor. Das sei ein erster wichtiger Schritt zur Beendigung des Krieges, sagt der Politologe Johannes Varwick. "Ein Konsens im Sicherheitsrat ist Schlüsselvoraussetzung für eine Konfliktlösung".
Syrien - "Der Westen ist im Prinzip am Ende." Johannes Varwick im Gespräch mit Liane von Billerbeck (DRadioKultur)

Beitrag hören

Dazu: Read Putin’s U.N. General Assembly speech

By Washington Post September 28

-Eine Analyse der internationalen Beziehungen im Übrigen, der ich weitgehend zustimmen kann.
  • Und wie Fefe feststellt:
    Es ging darum, dass Putin vor der versammelten UN u.a. mit der Sowjet-Vergangenheit hart ins Gericht geht und gleichzeitig die deutsche Presse kein einziges Wort über diesen Teil der Rede verliert, sondern ihm das Wort im Mund verdreht und ihn ausschließlich als sich selbst bejubelnden Kriegstreiber darstellt.
    ... eine Übung in Medienkompetenz:
    Deutsche Transkripte in der großen Tagespresse gibt es nicht.
    Sucht man anschließend nach deutscher *Berichterstattung* über die UN-Rede Putins (bspw. google "faz putin un rede"), erhält man exemplarisch dies:
    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/-13826687.html
Swords-Plowshares
Let Us Beat Swords into Plowshares, a sculpture by Evgeniy Vuchetich, given by the Soviet Union to the United Nations in 1959; picture taken from UN grounds showing sculpture in front of the East River. CC-Lizenz

"Wir, die Völker der Vereinten Nationen - fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat, unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein, erneut zu bekräftigen (...), den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern, und für diese Zwecke (...) unsere Kräfte zu vereinen, um den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren, Grundsätze anzunehmen und Verfahren einzuführen, die gewährleisten, dass Waffengewalt nur noch im gemeinsamen Interesse angewendet wird, und internationale Einrichtungen in Anspruch zu nehmen, um den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt aller Völker zu fördern - haben beschlossen, in unserem Bemühen um die Erreichung dieser Ziele zusammenzuwirken ..." Vereinte Nationen - Grundkurs 1

Fluchtursachen und Aufenthaltstitel

"Six reasons why Syrians are fleeing to Europe in increasing numbers"
Melissa Fleming vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) nennt sechs Faktoren, die immer mehr Syrer nach Europa fliehen ließen. "1. The war in Syria shows no signs of ending. People continue to flee, and refugees in neighbouring countries are now losing hope that they can return (...) 2. Living as a refugee in neighbouring countries is untenable for many refugees, who are not permitted to work and are sliding deeper into poverty (...) 3. There is not enough international aid to help refugees in the region (...) 4. Children are going too long without an education (...) 5. Countries in the region hosting four million refugees, without commensurate international support, have imposed new restrictions (...) 6. The portrayal of a welcoming Europe on television and social media". (Guardian vom 25.10.2015)

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e3/Aufenthaltstitel_%28saturated%29.png
Aufenthaltstitel. Bild: Wikimedia/gemeinfrei

Desolidarisierung im Inneren und grenzenlose Solidarität nach außen gehen nicht zusammen
    ... Die von weiten Teilen der deutschen Eliten, insbesondere auch den Medien, über Monate beteuerte und befeuerte Hilfsbereitschaft ohne Obergrenze gegenüber den heute aus fernen Ländern als Asylsuchende Kommenden steht also im Gegensatz zum jahrzehntelangen systematischen Zurückfahren der Solidarität und der Gemeinschaftsleistungen im eigenen Land aus angeblichen Kostengründen und auch zu den sichtbaren politischen Prioritäten in der EU seit den Neunzigern.

    Es sind wegen dieses Gegensatzes Spekulationen über finstere kapitalistische Absichten hinter der offenherzigen Schutzsuchendenaufnahme (nach Überstehen eines Hindernisparcours) aufgekommen. Die offizielle und offiziöse Darstellung allerdings ist, dass die moralische Verpflichtung zur Menschlichkeit Grund für die Aufnahme sei. Daraus könnte man schließen, dass offenbar die Solidarität bei unseren Eliten wieder Vormacht gewinnt über Härte und Egoismus der Besitzenden.

    Das muss sie allerdings auch. Will man nämlich jetzt den Frieden in der Gesellschaft bewahren, so müssen von dem plötzlich so offenen Herzen und Geldbeutel auch die profitieren, die schon hier sind und die neu Einwandernden als direkte Konkurrenten um Ressourcen erleben. Die immerhin von einem ultraliberalen Wirtschaftswissenschaftler erhobene Forderung nach Entschädigung und Schutz der Einwanderungsverlierer muss endlich aufgenommen werden.

    Es gäbe Möglichkeiten, die geringer Verdienenden und prekär Arbeitenden der Post-Agenda-2010-Ära von ihren realen Nöten auf Wohnungs- und Arbeitsmarkt und begründeten Ängsten vor Abstieg oder Altersarmut zu entlasten. Will man solche Maßnahmen nicht, muss man sich allerdings fragen, ob man mit dieser so sehr medial sichtbar gemachten Asyl-Wanderungswelle (zusätzlich zu starker EU-Migration in die Ballungsräume!) den sozialen Frieden in Deutschland gezielt an die Wand fährt und/oder einen Vorwand sucht, die Grundsicherung nach dem Vorbild der südeuropäischen Ländern massiv zu beschneiden oder abzuschaffen....
Freie Einwanderung - ein Menschenrecht?
Über Gemeinschaftseigentum, wirtschaftliche Fragen der Einwanderung, moralische Argumentationen und ihre Berechtigung
Ruth Berger, tp 27.10.2015
Sehr lesenswert!
- und zusammen mit Jakob Augsteins jüngster Kolumne Enttäuschung, Lüge, Hass, Gewalt - wenn aus diesen Zutaten Politik wird, entsteht Faschismus geeignet, die Debatte um die Masseneinwanderung in die hoch entwickelten EU-Staaten vom moralisierenden Kopf auf die Füße zu stellen.

+ "Hier haben wir alle miteinander, und ich schließe mich da ein, nicht gesehen, dass die internationalen Programme nicht ausreichend finanziert sind." Angela Merkel - September 2015
+ Der Rat für Migration kritisiert die geplante Asylrechts-Reform und stellt zehn Forderungen für eine zukunftsfähige Flüchtlingspolitik
+ Not-wendige Konsequenzen
+ Hospitalität zwischen Philanthropie und Recht
+ Die hilflose Flüchtlingshilfe und –politik. Von Brigitte Pick (ehem. Leiterin der Rütli-Schule in Berlin-Neukölln)

Vgl. auch Zeit zu handeln! Warum wir keine Flüchtlingskrise, sondern eine Krise der sozialen Gerechtigkeit haben.
Beschluss des Parteivorstandes DIE LINKE vom 26. September 2015




KAPITÄN SCHWANDT: Fluchthelfer

Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch

    Wir sehen gerade, wie ein Stück dieser Geschichte lebendig wird: der Faschismus. Nichts anderes ist es, wenn Enttäuschung, Lüge, Hass und Gewalt zu Politik werden: Faschismus. Wer dachte, Geschichte wiederhole sich nicht, der irrt.
    Wie reagiert das liberale Deutschland? Die Rechten werden mit Abscheu betrachtet und als Idioten beschimpft. Der Verfall der bürgerlichen Kultur wird beklagt. Die Fähigkeit zum Gespräch wird vermisst. Das Internet wird beschuldigt. Oder die verfehlte Erziehung. Aber das sind nur die Symptome, nicht die Ursachen. Nach den Ursachen wird erstaunlich wenig gefragt. Das liegt daran, dass wir das Denken in sozioökonomischen Begriffen verlernt haben. Oder es nicht wagen.
    Wer meint, der Hass komme aus dem Netz, von falscher Erziehung oder zu viel fernsehen, sollte Heinz Bude lesen. Im September hat der Soziologe in der „FAZ“ einen Text geschrieben, der Analyse an die Stelle von Appellen setzte.
    Bude beschreibt eine neue gesellschaftliche Klasse: das Dienstleistungsproletariat. Es sind die Leute, die die Pakete packen, die in der Auslieferung arbeiten, die Häuser und Züge reinigen, in den Supermärkten die Regale füllen und an der Kasse sitzen. Sie arbeiten vierzig, fünfzig Stunden die Woche und haben dafür 900 Euro, vielleicht 1100 in der Tasche. In Deutschland sind das zwölf bis fünfzehn Prozent der Erwerbstätigen, fünf, sechs Millionen Menschen. Sie machen den anderen das Leben leichter, jenen, die in der globalisierten Wirtschaft mithalten können. Aber ihnen selbst nützt keine Globalisierung, kein Wirtschaftswachstum und kein Mindestlohn.
    Für diese Menschen sind die Flüchtlinge, die jetzt zu Hunderttausenden nach Deutschland kommen, nicht nur eine ausgedachte Bedrohung sondern eine reale – eine Reservearmee, stets bereit, sie zu ersetzen...
Der Faschismus lebt - Enttäuschung, Lüge, Hass, Gewalt - wenn aus diesen Zutaten Politik wird, entsteht Faschismus. In Deutschland ist es wieder so weit. Leider scheut sich die Nation, bei der Ursachenforschung tief genug zu graben. Eine Kolumne von Jakob Augstein

Re: Syriana (II): Who backs whom in the Syrian conflict

Russia’s intervention has made the complex pattern of alliances and enmities in Syria still more intricate. The Assad regime and its local opponents are backed to differing degrees and in different configurations by military powers from near and far
the guardian, Friday 9 October 2015

Interaktive Karten, interessante Konstellationen: The Empire Of Chaos Vs. The Badass Djihadis in Black. Ansehen!

Vgl. Update Syriana*: The Kobani Riddle und The Rocky Horror Kalifat Show feat. US-Senator John McCain
und Proxy-Krieg in Syrien? Florian Rötzer, tp 14.10.2015
und Der Irrsinn, die Feinde des Feindes zu unterstützen, der in der Regel Millionen Tote und Failing States hinterlässt

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (VII): Globale Mobilität - Business Center statt Transitzonen

Heute u.a. in der Süddeutschen (S. 5 der Printausgabe - im Format 25 x 39 cm) direkt unter einem Artikel, der für die Printausgabe mit dem Titel "Zonen-Zwietracht" hochgejazzt wurde, diese Anzeige:

bnp

Der Text:
Ihr Finanzpartner für Europa
Unser Netzwerk aus Experten steht bereit, um theoretische Möglichkeiten in echte Chancen für ihr Unternehmen zu verwandeln. Dafür sorgen in Europa unsere 116 Business Center sowie mehr als 145.000 Mitarbeiter in allen Gesellschaften
. www.bnpparibas.de*

Da müssen gewiefte Flüchtlinge ja nur noch Unternehmen gründen (=Integration!!), zB. ein afghanisch-syrisches Joint-Venture (SyrianaShoeShine Ltd) oder ein kosovarisch-montenegrinisches (CigarettesLivers&Kidneys GmbH), und schon kümmern sich 145.000 Mitarbeiter in Business Centern um sie statt schlecht gelaunte reaktivierte Grenzschützer in Transitzonen.
Wie zitierte ich unten so treffend:
Jahrzehntelang galt im Prozess der Globalisierung das ungeschriebene Gesetz, dass nationale Grenzen im Sinne einer möglichst freien Bewegung von Waren, Geld und Investitionskapital abzubauen sind, während sie die Bewegungsfreiheit der Menschen weiterhin beschränken sollen. Europa und die USA arbeiteten unermüdlich daran, mit Hilfe von Freihandels- und Investitionsabkommen die globale Mobilität des Kapitals zu erhöhen.
Gleichzeitig bauten sie Zäune, um an den Grenzen des globalen Nordens ein Kontrollregime durchzusetzen, das die Einwanderung auf wirtschaftlich erwünschte Arbeitskräfte begrenzen soll. Diese Ordnung bricht gerade zusammen.


Davon haben die Werbekulis, die die Kampagne für die bnp fahren (Startdatum: 12.10.2015) bzw. die, die bei bnp den Werbeetat verantworten, noch nichts mitbekommen. Oder: Das Kapital, seine Händler und deren Werbekulis sind sich verdammt sicher, dass sie den Klassenkampf gewinnen, wenn sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine solch arrogant-geschmack- und schamlose Kampagne fahren (lassen).

* Wie heißt es doch so schön unter Corporate & Social Responsibility (CSR):
Die Gruppe engagiert sich gegen soziale Ausgrenzung und unterstützt Bildung und Kultur mit einer Vielzahl von Initiativen und Projekten, die über das Bankgeschäft hinausgehen und der Gesellschaft zugutekommen. Dazu zählen die Hilfe in sozialen Brennpunkten, die Vergabe von Mikrokrediten sowie die Unterstützung karitativer Einrichtungen und sozial tätiger Unternehmen. Das gesellschaftliche Engagement ist auch Gegenstand der Stiftung der Bank, deren Aktivitäten sich auf die Bereiche Solidarität, Bildung, Kultur und Gesundheit konzentrieren.

Fuck me running!

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

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