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Politik unterrichten

Not-wendige Ent-Täuschung(en) II: Markus Wolf - Freunde sterben nicht

Man kann ja Erinnerung auch anders denken als in
Not-wendige Ent-Täuschung(en): John Banville "Im Lichte der Vergangenheit /Ancient Light"
... z. B. angeregt durch Alexander Kluge:
    "Im Lebenslauf verteidigt der Mensch das einzige, was er besitzt: seine Zeit und seinen Eigensinn ... Gefühle können Partisanen sein, Katalysatoren, Störenfriede, Bremser und Vollender. Sind sind geheimnisvilles Inventar der Geschichtslandschaften, sie begründen bestimmte Prozesse weit jenseits des organisierten guten Willens, der sich Politik nennt."
Auf diesen Gedanken bezieht sich Markus Wolf in seinem Buch Freunde sterben nicht, das im Herbst 2002 12 Wochen auf der "Spiegel"-Bestsellerliste stand. Heute kaum noch vorstellbar, weil Wolf - lebte er noch - als der übelste aller Russen-Versteher durchginge, den sich unsere Leit-und-Trash-Medien vorstellen können.

Markus-Wolf-Freunde-sterben-nichtWolf erinnert sich an Freunde, die ihn auf seinem langen, von heftigen Extremen gekennzeichneten Lebensweg begleitet haben. Er spricht offenherzig und sehr persönlich über diese Beziehungen, ohne die Geschichten ins Private abgleiten zu lassen und die zeitgeschichtlichen Hintergründe aus dem Auge zu verlieren. Dabei gewährt er Einblicke in sein Denken und die eigenen, immer wieder hinterfragten Positionen. Deren fester, unverrückbarer Punkt liegt in der antifaschistischen Vergangenheit der Familie und den Erlebnissen der Kinder- und Jugendzeit in der Moskauer Emigration. Dieser persönliche Rückblick bezieht seine Spannung aus den mit den politischen Bewegungen des letzten Jahrhunderts so eng verbundenen Schicksalen der Personen und zeigt das Denken eines Mannes, der ein großes Maß an Verantwortung für die Geschicke der vergangenen DDR trug und zu dieser Verantwortung steht.
(so der Verlagstext zur Veröffentlichung des Hörbuchs, gelesen vom Autor selbst, bei hoergold.de)

Dort finden Sie auch eine Hörprobe, die sehr schön den Ton dieser ganz anderen Art der Not-wendigen Ent-Täuschung(en) deutlich macht!
Markus Wolf liest eine eigene Auswahl von Passagen aus besonders wichtigen und anrührenden Kapiteln aus seinem Buch »Freunde sterben nicht«. Schon einmal, in der »Troika«, hat Markus Wolf über Freunde und Freundschaften geschrieben. Er wendet sich nun Freunden zu, die seinen Lebensweg kreuzten und ihn ein Stück begleiteten, manche von Kindheit an. Es sind Persönlichkeiten, deren Haltungen so verschieden sind wie ihre Lebenswege: der »vergessene Soldat« Leonard, der Schulfreund vom Arbat und späterer Literaturprofessor Alik, die DDR-Kundschafterin Johanna ... (echthoerbuch.de)
Folgen Sie dort dem Link "Bestellen", so landen Sie bei dem großen Anbieter mit a: 1 Sammlerstück(e) ab EUR 90,00
Sie können aber auch hier nachsehen, wenn Sie das interessiert, was im geschichtspolitischen Narrativ (auch so ein Newspeak-Nullinger) des neuen Deutschland inzwischen plattgemacht wurde.

Ob ich jetzt nochmal meine Theorie der Not-wendigen Ent-Täuschungen überdenken muss, weiß ich noch nicht.
Zumindest deutet sich an, dass Blanvilles Licht der Vergangheit etwas fehlen könnte: die Dimension, dass indivuduelles Erinnern und Ent-täuschen auch ein geheimnisvolles Inventar der Geschichtslandschaften ist. Andererseits kann sich ja auch der Leser diese Dimension selbst dazudenken ... (Wenn er es ohne Hilfe des Autors kann ...).

CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXXXII): Finanzblasenentzündung

Schönes Bild, das der Konicz da gefunden hat: Wir alle kennen und lieben unseren Road Runner, den pfeilschnellen Laufvogel, der in den gleichnamigen Cartoons von Warner Bros. immer wieder den Fallen und Nachstellungen seines Fressfeindes, des Kojoten Wile E. Coyote, entkommt. Die allerwenigsten Liebhaber dieser Zeichentrickserie sind sich aber dessen bewusst, dass eine immer wiederkehrende Schlüsselszene der Road Runner Cartoons – der zentrale „Running Gag“ der Serie – eigentlich die perfekte allegorische Darstellung des bisherigen Krisenverlaufs darstellt. Immer wieder rennt der Kojote bei seinen Verfolgungsjagden nach dem Road Runner über die Klippen eines tiefen Abgrunds, stürzt aber nicht sofort in die Tiefe, sondern läuft zunächst in der Luft weiter, bis er sich plötzlich der Tatsache bewusst wird, dass da kein Boden unter seinen Füßen ist. Erst dann folgt der tiefe Fall.
coyote_and_road_runnerjpg
In einer solchen geschichtlichen Krisenphase befindet sich das kapitalistische Weltsystem. Der Kapitalismus ist längst über die Klippen hinausgestürmt, das System hängt in der Luft – nur hat sich diese Tatsache bislang noch nicht herumgesprochen. Die Grundlage, auf der der Kapitalismus dem Maximalprofit seit seinen frühsten Anfängen vor rund 500 Jahren hinterherjagt, ist die Verwertung von Arbeitskraft in der Warenproduktion. Seit rund drei Jahrzehnten geht das Kapitalverhältnis aufgrund eskalierender innerer Widersprüche eben dieser seiner Substanz verlustig....

Tomasz Konicz: Finanzblasenentzündung - Sie wollen wissen, was die derzeitige globale Krisendynamik im Innersten antreibt? Dann sollten Sie mehr Cartoons ansehen. (Erschienen in KONKRET 04/14)


CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXXXI): r > g

Archäologie (CCCVI): An der Anschlagtafel unter dem Torbogen am Rathaus, Markt 9, in Geilenkirchen für mindestens eine Woche ausgehängt: "Bedingt abwehrbereit" (SPIEGEL.ORG)

Gestern meldete SPIEGEL-Online:
Konflikt mit Moskau: Nato wäre bei russischem Angriff nur bedingt abwehrbereit
- bebildert übrigens mit einem Awacs-Aufklärungsflugzeug in Geilenkirchen und untertitelt: "Die Nato muss eine Antwort finden"

Das musste sie immer schon:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c7/Boeing_PB-1W_in_flight.jpg
Navy Boeing PB-1W (BuNo 77230) early warning plane of experimental squadron VX-4 in-flight, circa 1947

Auf welche Frage heute? Auf die öffentliche Bekanntmachung des Umlegungsplans der Provinz Limburg 2014, die gemäß der Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen an der Anschlagtafel (Schwarzes Brett) unter dem Torbogen am Rathaus, Markt 9, Geilenkirchen für mindestens eine Woche aushängt?? - Fuck me running ...

Hatte DER SPIEGEL die 1956 zum Bundesnachrichtendienst legalisierte Org (siehe unten Besser erst die SS fragen) verhältnismäßig geschont, erschien über die mäßig schlagkräftige Bundeswehr 1962 der legendäre Artikel "Bedingt abwehrbereit", der in die SPIEGEL-Affäre mündete und damit den Mythos eines politisch "links stehenden" Magazins begründete. Augstein und Becker, die für die Pressefreiheit PR-wirksam ins Gefängnis gingen, standen jedoch etwa dem rechtslastigen BND nicht fern.
Mancher wähnte gar ein Komplott Augstein/Gehlen gegen Strauß; während der SPIEGEL-Affäre durchsuchte das BKA auch die Villa Gehlens. Der von Verteidigungsminister Strauß als "Abgrund von Landesverrat" bewertete Beitrag festigte erstaunlicherweise die Beziehung des Nachrichtenmagazins zum Nachrichtendienst...

(nochmal der Hinweis auf Markus Kompa, tp 28.04.2011: Im SPIEGEL des BND)


Und wie ist das heute?
Ich meine, damals sind die Jungs vom Spiegel für "Bedingt abwehrbereit" im Knast gelandet! - Von wegen "Abgrund von Landesverrat"! Und was ist das jetzt? - Wenn der Putin das gestern gelesen hat, fühlt der sich doch geradezu eingeladen, die baltischen Staaten anzugreifen, oder was?! Welches Spiel spielt der SPIEGEL da gerade?

Oder war das
ein “ready-to-publish”-Produkt von dpa-infocom –Innovative Lösungen rund um die Nachricht?
Vgl. >b's weblog: Zur Gleichschaltung

Archäologie (CCCV): Politik und Medien in der frühen BRD: Besser erst die SS fragen (2) - Operation "Aerodynamic"

Nachtrag/Ergänzung/Bestätigung zu:
Archäologie (CCCIV): Politik und Medien in der frühen BRD: Besser erst die SS fragen ... Ehemalige Wehrmachts- und Waffen-SS-Offiziere haben mit Wissen der Regierung eine Armee in Deutschland installiert

Falsche Freunde
Die CIA operiert seit den 1950er Jahren kontinuierlich in der Ukraine - meist an der Seite rechtsextremer Nationalisten. Der BND hatte zumindest zeitweise ein ähnliches Projekt ...

(Paul Schreyer, tp 19.05.2014)
    Banderas ehemaliger Sicherheitschef Mykola Lebed , der in internen Dokumenten von den Amerikanern als "bekannter Sadist und Kollaborateur der Deutschen" mit "hinterhältigem Charakter" beschrieben wurde, und von dem man wusste, dass die Gestapo ihn ausgebildet hatte, wurde zum wichtigsten Mann der CIA, um im Kalten Krieg Einfluss auf die Ukraine zu nehmen.

    Ab etwa 1950 war dies die Aufgabe der CIA-Operation "Aerodynamic", zu deren Schlüsselfigur Lebed aufstieg. Es wurden Agenten in die Ukraine ein- und ausgeschleust und das ukrainische Untergrundnetzwerk in jeder Hinsicht unterstützt. Angesichts des Ausmaßes und der Aktivität der ukrainischen Widerstandsbewegung schätzte Frank Wisner, damaliger Chef der CIA-Abteilung für verdeckte Operationen, das Projekt als "Top-Priorität" ein.

    Ende der 1950er Jahre reaktivierte dann der deutsche BND seine Kontakte zu Stepan Bandera, dem die CIA nicht vertraute. BND-Chef Reinhard Gehlen knüpfte dabei nahtlos an seine eigene Arbeit in der Nazizeit an, als er für Hitler die Spionage im Osten organisiert hatte. Schon damals hatten Gehlens Leute argumentiert, dass die Sowjetunion zerschlagen werden könnte, wenn man sich mit den einzelnen nichtrussischen Nationalitäten verbündete. Bandera war an westlicher Unterstützung interessiert und so trainierte und finanzierte der BND 1959 ein Team, das über die Tschechoslowakei in die Ukraine eingeschleust wurde und von dort aus nach Westdeutschland berichtete...

The Ursula-Feel-Like-I'm-Fixin'-To-Die Rag. Oder: Dance the Boko Haram. "Deutschlands Bestimmung: Europa führen, um die Welt zu führen"

Sehr schön komponiert heute in meiner Lieblings-HAZ (S. 2 in der Randspalte):
haz-today
Yeah, come on all of you, big strong men,
Auntie Ulla needs your help again.
She's got herself in a terrible jam
Way down yonder in Pipelanistan
So put down your books and pick up a gun,
We're gonna have a whole lotta fun.

And it's one, two, three,
What are we fighting for ?
Don't ask me, I don't give a damn,
Next stop is ....


Klasse! Die Ministerin will sich früher als bisher an internationalen Militäreinsätzen beteiligen (also: Die BW soll sich ...), - und drüber steht, was dabei rauskommt: Libyen ist ja ein schönes Beispiel für das perspektivlose Zerlegen eines funktionierenden (und einigermaßen kalkulierbaren) Staates in Herrschaftsgebiete von Warlords und Stammesführern. Es ist darüber hinaus ein schönes Beispiel für die Destabilisierung ganzer Regionen:

The kidnapping of 276 girls from a school in Chibok in northeast Nigeria on April 14 by Boko Haram, the Nigerian based Islamist group shocked the world. U.S. President Barack Obama, British Prime Minister David Cameron and other Western leaders want to "bring back our girls." But it was their air raid against Gaddafi's Libya in 2011 that boosted the fortunes of Boko Haram.
The fall of Gaddafi not only resulted in the splintering of Libya into warring tribal territories, but also destabilized northern Africa, especially Mali and Algeria, as the ethnic Tuareg fighters who had trained with and supported Gaddafi as his security forces left Libya for Mali carrying with them large quantities of weapons.
Those weapons later fell into the hands of radical Islamic groups: Al-Qaeda in the Islamic Maghreb (AQIM), Ansar Dine, and Boko Haram, who had overthrown the Tuareg militants from Libya.
According to press reports, AQIM acquired much of Libya's "state armoury," including such sophisticated weapons as SAM-7 anti-aircraft and anti-tank missiles. And these arms have been transferred to Ansar Dine and Boko Haram, enabling them to mount audacious and deadly attacks.
Kidnapping the school girls was not the only abduction Boko Haram had carried out...

(How Western military actions destabilize the world. By Zhao Jinglun, China.org.cn, May 18, 2014)

Sowas kann man doch vorher wissen, wozu hat man seine Geheimdienste!? Sind die blöde oder machen die inmer was anderes??




Update 21.05.:
+ Umfrage: Nur 13 Prozent für Militär in der Aussenpolitik – krebsroter Steinmeier läuft öffentlich Amok
+ Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von TNS Infratest Politikforschung zur Sicht der Deutschen auf die Außenpolitik
+ Von Linealstaaten und pazifistischem Mehltau - german-foreign-policy.com
    Deutsche Außenpolitik-Experten plädieren in einem PR-Projekt des Auswärtigen Amts für eine "neue Abschreckungspolitik gegenüber Russland" und sagen dem "Vielvölkerstaat" wegen separatistischer Bestrebungen in einigen Regionen eine "Zerreißprobe" voraus. Auch "Kunst-Staaten" wie Mali seien "nicht stabilisierbar"; sie sollten deshalb "gesprengt" werden, schreibt ein emeritierter Professor der Münchner Bundeswehr-Universität in einem Beitrag für "Review 2014". Das Projekt, das am heutigen Dienstag mit einer Diskussionsveranstaltung eingeleitet wird, zielt erklärtermaßen darauf ab, die öffentliche Debatte über die Berliner Außenpolitik zu intensivieren. Hintergrund ist die im Herbst gestartete, durch den Machtkampf um die Ukraine ins mediale Abseits geratene weltpolitische Offensive Berlins, die eine globale "Führung" Deutschlands und der deutsch dominierten EU anvisiert. Die Offensive wurde vor allem im Umfeld der Münchner Sicherheitskonferenz lanciert. In weiteren Debattenbeiträgen für "Review 2014" heißt es etwa, in Deutschland sei "eine pazifistische Ideologisierung" festzustellen, die sich "wie Mehltau über die außenpolitische Handlungsfähigkeit" der Bundesrepublik lege. Darüber, dass Deutschland "in Europa führen" müsse, herrscht bei dem Projekt weitgehend Einigkeit.

ttt - Tausend Tele Tips - Jobs for the Boys

+ Werbesendung des DDR-Fernsehens von 1967

And Now for Something Completely Different:

+ Jobs for the boys: Biden's son signs for Ukraine gas giant (+ noch mehr dazu auf den NachdenkSeiten)

Da sind die Jungs aber flott: Selbst im schmutzigen Öl- und Gasgeschäft kommt es selten vor, dass die politische Klasse derart schamlos persönliche Interessen verfolgt. (Jens Berger) Naja, das wurde ja auch gut vorbereitet:

+ Jazenjuk made in USA
Der Premierminister der Ukraine betreibt eine Stiftung namens "OpenUkraine - Arseniy Yatsenyuk Foundation", deren Partnerliste so großartig ist, dass Fefe das erst für üble Nachrede oder Satire hielt. Offenbar ist sie nicht immer online, daher hier ein Sreenshot.
Als Sponsor für die Open Ukraine Foundation bot sich die Renaissance Foundation des Großspekulanten und Kapitalismus-Auswüchse-Kritikers George Soros an. Er hatte schon der Oligarchin Julia Timoschenko bei der »orangenen Revolution« in die Regierung verholfen. Als Sponsoren für die westkapitalistische Öffnung der Ukraine stießen Horizon Capital und Swedbank dazu. Horizon ist ein Fonds für außerbörsliches Eigenkapital (Private Equite Fund), der nach der »Heuschrecken«-Methode mittelständische Unternehmen in der Ukraine, in Weißrußland und Moldawien aufkauft, profitabel macht (»Abschöpfung bisher unverwirklichter Profite«), weiterverkauft und neue Opfer sucht. Swedbank, eine große schwedische Bank, faßte nachsozialistisch in den baltischen Staaten Fuß und würde sich gern in weiteren osteuropäischen Staaten festsetzen. Als weiterer Sponsor und als Stütze in der Ukraine selbst ist der Oligarch Wiktor Pintschuk eingebunden.
Zu Jazenjuks Stiftung gehört als internationale strategische Beratung Chatham House. Diese Stiftung, entstanden aus dem Königlichen Institut für internationale Angelegenheiten, ist ein global tätiger Think-Tank mit Sitz in London. Über 300 Konzerne und Banken sind Mitglied. Er arbeitet mit anderen Stiftungen wie der Rockefeller Foundation, der Bill & Melinda Gates Foundation und der Konrad-Adenauer-Stiftung ebenso zusammen wie mit der NATO und der Europäischen Union. Auch die US-Regierungsstiftung National Endowment for Democracy (NED) trägt zur Öffnung der Ukraine bei, etwa mit Stipendien und Medienhilfen
[... und gilt, wie Fefe weiß - landläufig als CIA-Frontorganisation].
Für die übergeordnete Steuerung der Open Ukraine Foundation sind das US-Außenministerium sowie die NATO über ihr Informations- und Dokumentationszentrum zuständig. Der German Marshall Fund zielt mit seinem Black See Trust for Regional Cooperation auf das für die NATO so wichtige Schwarze Meer. (Werner Rügemer, Ossietsky 9 / 2014)

+ In the meantime: Steinmeier sucht den runden Tisch ...
steinmeier_runder-tisch ... anstatt in der Ukraine ordentlich zu fracken
... und findet entsprechend (siehe Foto!) bei Turtschinow auch nur einen eckigen Tisch und sich damit ab, dass der Übergangspräsident der Kiev NATO neo-liberal neo-fascist junta eigentlich auch keinen runden will, weil er ja schon einen eckigen hat, oder wenn überhaupt nur einen kleinen runden will, an dem die Vertreter des mass movement in favor of self-rule and political independence from Kiev keinen Platz haben (Zitate von Pepe Escobar, s. u.). Dafür kann man Verständnis haben:
Schließlich haben wir ja '89 auch nicht jeden DDR-Dissidenten am Runden Tisch Platz nehmen lassen (Mach's noch einmal, Fred! - aus der Reihe: Schnauze Wessi. Zuweilen recht lustig!)

+ In the meantime: The IMF goes to war in Ukraine
Was hat die neue, unter äußerst fragwürdigen Bedingungen ins Amt gekommene Regierung also dem Fonds in Washington versprochen? Erwartungsgemäß sollen Löhne und Renten gedeckelt werden. Die bereits beschlossene, schrittweise Anhebung des Mindestlohns wird zurückgenommen. Die Lohnuntergrenze bleibt bis zum Ende des Jahres eingefroren. Zur Zeit müssen in der Stunde mindestens 7,3 Ukrainische Hryvnia (UAH, 0,45 Euro) und bei einer Vollzeitbeschäftigung monatlich mindestens 1218 UAH (75,43 Euro) gezahlt werden. Zum ersten Juli sollten diese Beträge auf 7,49 und 1250 UAH und zum 1. Oktober auf 7,8 und 1301 UAH erhöht werden ...
Auch für Gas und Wärme müssen die ukrainischen Bürger künftig tiefer in die Tasche greifen. Schon zum 1. Mai sollte der Endverbraucherpreis für Gas um 56 Prozent angehoben werden, ... Zum 1. Juli wird die Fernwärme mit einem Preisaufschlag von 40 Prozent folgen. 2015 sollen dann sowohl Gas als auch Wärme noch einmal um 40 Prozent verteuert werden, und auch für nachfolgenden Jahre bis 2018 einschließlich sind weitere Aufschläge um dann jeweils 20 Prozent vorgesehen.
Ziel sei es, den staatlichen Energiekonzern Naftogas aus der Verlustzone zu holen. Wir dürfen gespannt sein, ob er im Anschluss privatisiert werden wird und ob die etwaigen Käufer vielleicht E.on, Gaz de France oder RWE heißen ...
Ein interessantes Detail ist schließlich, dass der ausgelaufene Mehrwertsteuer-Erlass für Getreideexporte erneuert werden soll. Damit wird ein Anreiz für Ausfuhren geschaffen. Angesichts der besonderen Fruchtbarkeit des Landes und der hohen Weltmarktpreise für die meisten Grundnahrungsmittel liegt der Verdacht nahe, dass landwirtschaftliche Exporte besonders gefördert werden sollen...
(Ukraine: Die Auflagen des IWF - Wolfgang Pomrehn, tp 15.05.2014)
Vgl. zur besonderen Fruchtbarkeit des Landes, was die Planungen des Generalsiedlungsplans im Rahmen des Generalplan Ost angeht, auch: Agrarwirtschaft und Agrarpolitik im Deutschen Reich (1933–1945)

+ Die skandalöse Großbaustelle - Kleine Skizze zu großen Baustellen
LegoWir sehen im Finanzkapitalismus als Kapitel der neoliberalen Transformation der Ökonomie vor allem jene Verschärfung der Ausbeutung und des Krieges von Kapital gegen Arbeit (und gegen Menschen, die arbeiten, aller Ideologie zum Trotz). Sein größeres Programm aber besteht im Auseinanderbrechen von ökonomischen, sozialen und technischen Fortschritt. Der Finanzsektor will sich von der Produktion, der Innovation, der Gesellschaft und der Politik lösen...
Ein Symptom für das Auseinanderbrechen von Ökonomie, Arbeit und Technik ist das technische und soziale Scheitern der Mehrzahl der architektonischen und infrastrukturellen Projekte der letzten Zeit, die gleichwohl ihr ökonomisches Ziel, die Bewegung von Geld in die Taschen der Oligarchen und zwischen diesen Taschen hin und her. Die „skandalöse Großbaustelle“ ist das Ideogramm des neoliberalen Wahnsinns geworden, aber zur gleichen Zeit auch das perfekte Transfermodell zur Generierung von Profit aus unnützer Arbeit...
(Georg-Seeßlen-Blog)

+ Umweltministerin Hendricks will Fracking verbieten
... so hörte ich noch am vergangenen Samstag die Ministerin selbst im Radio (wohl anlässlich der Konferenz der Umweltminister im Steigenberger Hotel auf der Dominikaner-Insel im Bodensee). Na, dachte ich, dann kommt Fracking bestimmt! Wie das bei Sozialdemokrat/inn/en so ist ...
Und schon Kommt Fracking in Deutschland durch die Hintertür ? ! (Die WELT 13.05.14)

+ The Bonzo Dog Doo Dah Band - I Predict A Riot

The Bonzo Dog Doo Dah Band - 40th Anniversary Celebration

Pepe Escobar - The Roving Eye (Das wandernde Auge)

Ich empfahl hier des öfteren Artikel von Pepe Escobar aus der ASIA TIMES - auch wegen ihrer sprachlichen Schärfe. Aufgrund eines Hinweises der NachDenkSeiten bin ich darauf gestoßen, dass es viele seiner Artikel auch in - autorisierter! - deutscher Übersetzung gibt. Von/bei Lars Scholl. Lesebefehl!!

21Der 1954 geborene Pepe Escobar aus Sao Paulo, Brasilien ist einer der herausragendsten Journalisten unserer Zeit. Escobar, der vom früheren CIA-Analysten Ray McGovern schlichtweg “der Beste“ genannt wird, arbeitet für die Asia Times Online. Darüber hinaus ist er der Autor dreier Bücher: Globalistan: How the Globalized World is Dissolving into Liquid War, Red Zone Blues: a snapshot of Baghdad during the surge und Obama does Globalistan.

Escobar war als Auslandskorrespondent seit 1985 u.a. in London, Mailand, Los Angeles, Paris, Singapur und Bangkok tätig. Seit den späten 1990er Jahren hat er sich auf die Berichterstattung von geopolitischen Geschichten aus dem Nahen Osten und Zentralasien spezialisiert. In diesem Rahmen hat er im letzten Jahrzehnt aus Afghanistan, Pakistan, Irak, Iran, den zentralasiatischen Republiken, China und den USA berichtet. Im Frühjahr/Sommer 2001 war er in Afghanistan / Pakistan, hat den militärischen Führer der Anti-Taliban-Nordallianz, Ahmad Shah Massud, nur wenige Wochen vor dessen Ermordung interviewt, und erreichte als einer der ersten Journalisten die afghanische Hauptstadt Kabul nach dem Rückzug der Taliban. Er ist ein ausgewiesener Experte für das Netzwerk von Pipelines, das die Länder des Nahen und Mittleren Ostens, Zentralasiens, Russlands und Europas umgibt – dem von ihm so getauften “Pipelineistan”.

Für Asia Times Online ist er als ‘The Roving Eye’, das heißt: “Das Wandernde Auge“ unterwegs, um vor allem geopolitische Weltereignisse, aber auch die Art, wie sie in den Medien präsentiert werden, zu diskutieren. Diese Kolumne übersetzen wir mit freundlicher und ausdrücklicher Autorisierung von Pepe Escobar exklusiv für LarsSchall.com ins Deutsche.

+ Escobar bei RT

Heute neu (und noch nicht übersetzt):

Ukraine: The waiting game
By Pepe Escobar

Everything one needs to know about mediocre political elites allegedly representing the "values" of Western civilization has been laid bare by their reaction to the referendums in Donetsk and Lugansk.
The referendums may have been a last-minute affair; organized in a rush; in the middle of a de facto civil war; and on top of it at gunpoint - supplied by the Kiev NATO neo-liberal neo-fascist junta, which even managed to kill some voters in Mariupol. An imperfect process? Yes. But absolutely perfect in terms of graphically depicting a mass movement in favor of self-rule and political independence from Kiev.
This was direct democracy in action; no wonder the US State Department hated it with a vengeance ...


Update:
Inzwischen veröffentlicht Escobar viele seiner Anlysen hier (bei RT) und hier (bei Strategic Culture Foundation)

CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXXXII): It's the economy, stupid!

real-world economics review - issue no. 67 ist erschienen und sei empfohlen, insbesondere:
+ Excess capital and the rise of inverted fascism: an historical approach - John Robinson
+ What is the nature of George Soros’ INET? - Norbert Haering
+ Book review: The accidental controversialist: deeper reflections on Thomas Piketty’s Capital - Thomas I. Palley

Archäologie (CCCIV): Politik und Medien in der frühen BRD: Besser erst die SS fragen ... Ehemalige Wehrmachts- und Waffen-SS-Offiziere haben mit Wissen der Regierung eine Armee in Deutschland installiert

Ehemalige Wehrmachts- und Waffen-SS-Offiziere haben ab 1949 eigenmächtig eine Armee in Deutschland installiert. Das offenbaren jetzt freigegebene Unterlagen des BND. Nach Informationen des SPIEGEL sollte die Truppe 40.000 Mann umfassen.

... Hauptorganisator war der spätere Heeresinspekteur der Bundeswehr, Albert Schnez... Der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer erfuhr spätestens 1951 von der Schnez-Truppe und beauftragte die Organisation Gehlen – den Vorläufer des Bundesnachrichtendienstes (BND) – mit der "Betreuung und Überwachung" der Schattenarmee...
Schnez hatte Verbindungen zum ehemaligen SS-Obersturmbannführer Otto Skorzeny, der ein ähnliches Projekt plante. Ein Abteilungsleiter der Organisation Gehlen warf die Frage auf, ob man es sich "leisten könne", den Kampf gegen Skorzeny aufzunehmen. Der Geheimdienstler schlug laut SPIEGEL-Informationen vor, zunächst "die SS" zu fragen: "Sie ist ein Faktor, und wir sollten vor einem Entschluss die dortigen Auffassungen eingehend sondieren."
(SPIEGEL ONLINE Sonntag, 11.05.2014)
Das Netzwerk von Schnez ... habe auch einen sogenannten Abwehrapparat betrieben, der linksorientierte Bürger bespitzelt haben soll. So wurde bei einem Kriminalrat schon mal der Hinweis "Halbjude" notiert und auch Politiker wie der spätere SPD-Fraktionschef Fritz Erler ausgespäht. Für den Fall eines Bürgerkrieges bereiteten sich Schnez' geheime Krieger für den Einsatz im Inland gegen Kommunisten vor... (Süddeutsche Zeitung 11. Mai 2014)

Information
Ab 1943 führte Schnez als Oberstleutnant ein Regiment der 25. Panzergrenadierdivision an der Ostfront. Ab 1944 war er als Oberst General des Transportwesens in der Südukraine. Im November 1957 wurde er als Brigadegeneral in der neugeschaffenen Bundeswehr reaktiviert, gehörte zum engeren Umfeld des Verteidigungsministers Franz Josef Strauß und diente - wie sich die wikipedia auszudrücken beliebt - zuletzt von 1968 bis 1971 im Rang eines Generalleutnants des Heeres als dessen Inspekteur.

Material

+ Dokumente zum Zeitgeschehen: WORTLAUT DER "SCHNEZ-STUDIE" (Quelle: Blätter 1970 Heft 03)
+ Des Kanzlers lieber General. DER SPIEGEL 39/1954
+ Reinhard Gehlen, the CIA and the Nazis - Conspiracy documentary
+ Operation Gladio - Studies of NATO stay-behind networks and other clandestine resurgence operations
+ Geheimnisse im Kalten Krieg – Die Schattenkrieger des BND
+ Im SPIEGEL des BND (Markus Kompa, tp 28.04.2011) - Lesebefehl!!
    Wie eng sich die Schattenmänner im Nachkriegsdeutschland u.a. mit dem bedeutendsten politischen Magazin DER SPIEGEL abgestimmt hatten, kann nun im Buch "Enttarnt" des früheren SPIEGEL-Journalisten Peter Ferdinand Koch nachgelesen werden. Nicht nur in Nachrichtendiensten, sondern auch in Nachrichtenmagazinen arbeiteten etliche Doppel- und manchmal auch Dreifachagenten, von denen Koch nicht weniger als 47 aufgespürt hat.
+ Alte, neue Verbündete (german-foreign-policy.com 02.05.2014)
    Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat möglicherweise viel enger mit dem vormaligen ukrainischen NS-Kollaborateur Stepan Bandera (vgl. auch hier) zusammengearbeitet als bisher bekannt. Dies legen Recherchen des Berliner Historikers Grzegorz Rossolinski-Liebe nahe. Wie Rossolinski-Liebe im Interview mit german-foreign-policy.com berichtet, deuten freigegebene CIA-Dokumente darauf hin, "dass kein anderer westlicher Geheimdienst so lange wie der BND die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) in München unterstützt und Bandera so viel Macht eingeräumt hat"... Spätestens 1956 nahm auch der BND Kontakt zu Bandera auf. "Wir kennen ihn schon seit rund 20 Jahren", schrieb 1959 Heinz-Danko Herre, einst in der NS-Spionageorganisation "Fremde Heere Ost", später beim BND mit dem Auskundschaften der Sowjetunion befasst, über den ehemaligen NS-Kollaborateur. Gemeinsam mit Bandera plante der bundesdeutsche Dienst die Indienststellung neuer Agenten in der Ukrainischen SSR, als der OUN-Führer am 15. Oktober 1959 in München von einem KGB-Mann ermordet wurde. Noch am Tag davor hatte er mit Mitarbeitern des BND die Ausweitung der gemeinsamen antisowjetischen Aktivitäten besprochen...
    München, Banderas Wirkungsstätte bis zu seinem Tod 1959, ist, wie Rossolinski-Liebe schildert, nach dem Zweiten Weltkrieg einer der zentralen Sammelpunkte ehemaliger Aktivisten der OUN und der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) im Westen gewesen. OUN-Mitglieder und Veteranen der Waffen-SS-Division Galizien fanden eine neue Wirkungsstätte beispielsweise in der Münchner "Ukrainischen Freien Universität", die von 1968 bis 1986 sogar von einem OUN-Aktivisten geleitet wurde - einem alten Freund Banderas. "Die OUN gab in München Zeitungen heraus, besaß einen Verlag, der Bücher auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch publizierte, und organisierte antisowjetische Protestaktionen", berichtet Rossolinski-Liebe. Von ihrem Zentrum in der Münchener Zeppelinstraße 67 aus führte der prominente OUN-Aktivist Jaroslaw Stezko den "Antibolschewistischen Block der Nationen", eine Kampforganisation des Kalten Kriegs, die - von Veteranen weiterer faschistischer Bewegungen wie der kroatischen Ustascha oder der slowakischen Hlinka-Partei mitgetragen - die Unterstützung des von 1953 bis 1960 amtierenden bundesdeutschen Vertriebenen-Ministers Theodor Oberländer fand...
+ Fernsehtipp für heute: Die Akte Odessa: Thriller mit Jon Voight - Montag, 12. Mai 2014, 23:15 (nach dem Roman von Frederick Forsyth aus dem Jahr 1972. Der Originaltitel lautet The Odessa File)


Kleine Gedankenspiele (aka Bastelanleitungen für Verschwörungstheorien)

1. Was mag der Mann rechts vom Vaterlandsverräter Frahm-Brandt wohl denken?
Bundesarchiv_B_145_Bild-F030710-0023-_Bonn-_Bundeskanzler_Brandt_mit_Bundeswehrfuehrung
    1 Idee - aus wikipedia komponiert: Na toll, jetzt ist der Vaterlandsverräter, der alles vögelt, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, Kanzler! - Wie der da schon steht, - keine Haltung. Wahrscheinlich fällt der demnächst noch dem Polen vor die Füße! Hätte der Gehlen mich damals mit dem Skorzeny machen lassen, wär der gar nicht mehr da! Und jetzt hat sein Leutnant der Reserve Helmut Schmidt als Verteidigungsminister mir auch noch den Maizière vor die Nase gesetzt (macht sich ansonsten aber ganz gut, der Schmidt!), nachdem ich wegen der Scheiß-Holländer schon den NATO-Posten des Oberbefehlshabers Allied Forces Central Europe nicht gekriegt habe ... Und wenn ich die Fresse von Scarface Steinhoff sehe, wird mir übel: Wenn der damals schneidiger gewesen wäre bei der Meuterei gegen den fetten Göring, hätten wir mit der ME 262 den Krieg noch gewinnen können. Und der geht wahrscheinlich nächstes Jahr zur NATO! Das ist doch keine Kampf-, Schicksals- und Notgemeinschaft hier!! Muss mit den Jungs mal über einen Putsch reden. Blöd, dass die Russen damals den Bandera ausgeknippst haben ... Aber Gladio!...
2. Wer kannte wen?
Der SPIEGEL vom 28.10.1959: Immer Angst - über den Tod von Stepan Bandera in München.
Der SPIEGEL vom 22.09.2012: Ehemalige SS-Offiziere beim frühen SPIEGEL
Zwei der SS-Offiziere, von denen in der Debatte immer wieder die Rede war, sind Horst Mahnke (1913 - 1985) und Georg Wolff (1914 - 1996). Sie kannten sich aus dem Studium, beide waren vor 1945 beim SD, dem Nachrichtendienst in Heinrich Himmlers Reichssicherheitshauptamt, jeweils im Rang eines SS-Hauptsturmführers. Nach dem Krieg wurden beide Ressortleiter beim SPIEGEL, Wolff brachte es sogar zum stellvertretenden Chefredakteur. Mahnke schied 1959 beim SPIEGEL aus, Wolff 1979.
Laut Hachmeister profitierte der SPIEGEL vor allem von den guten Verbindungen der beiden, etwa zum späteren Bundesnachrichtendienst (BND), wo ehemalige SD-Kameraden untergekommen waren. "Die beiden waren SS-Offiziere der mittleren Ebene, aber sehr intelligent, sehr gut vernetzt", sagt der Medienwissenschaftler Lutz Hachmeister, einer der Referenten auf der Konferenz, der die Karrieren von Mahnke und Wolff schon 1998 in seiner Habilitation nachzeichnete. "Das waren beileibe keine alten Nazis, das waren junge Nazis, sie hatten gute Kontakte und machten schnell Karriere." Es habe bei den beiden nach 1945 "keine Sehnsucht nach dem Führer" gegeben, "aber sie behielten den SS-Jargon bei", behauptet Hachmeister...


3. Wer schrieb von dem ab?
1969 wurde eine geheime, von Schnez in Auftrag gegebene, Studie mit dem Titel „Gedanken zur Verbesserung der inneren Ordnung des Heeres“ bekannt. Sie beklagte den „fehlenden Verteidigungswillen im Volk“ und forderte „eine Reform an Haupt und Gliedern, an Bundeswehr und Gesellschaft“, um die gesunkene Kampfkraft des Heeres entscheidend zu heben. Zudem monierte die Studie eine „übertriebene parlamentarische Kontrolle“ des Militärs. So stellte sie weitreichende Forderungen an die Zivilgesellschaft, darunter auch Änderungen des Grundgesetzes, um die Autorität des Militärs in Krisen und Krieg zu stärken. Des Weiteren sollte sich die Bundeswehr auf die Werte einer „Kampf-, Schicksals- und Notgemeinschaft“ besinnen. (wikipedia)
Wer da abschrieb: Ein Hinweis hier: Endlich spricht er Tacheles: Let Us Beat Plowshares Into Swords


Wahrscheinlich ist das alles im geschichtspolitischen Narrativ (auch so ein Newspeak-Nullinger) des neuen Deutschland ja prima gewesen: Ging und geht ja gegen die Soffjets und die hiesigen Kommunisten. Und schließlich haben wir ja gewonnen! Man sollte beim Begriff Geschichtsrevisionismus bleiben!
Sehr lesenswert dazu
Die Deutschen und “ihre” Juden - im summacumlaudeblog

Noch Fragen? -

"Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte."
(Max Liebermann)




MaxGreger1959
Max Greger und sein Orchester vor dem Abflug in die Sowjetunion, 1959

Update Ukraine (XVIV): Auftritt Academi/Blackwater + Auftritt BND, BILD und WELT

Erstaunlich! Auf diese Meldung hin passierte hier erstmal gar nichts.
RIA NovostiEIL - Kiew entsendet Blackwater-Söldner zur Unterdrückung der Proteste im Osten der UkraineEIL - Kiew entsendet Blackwater-Söldner zur Unterdrückung der Proteste im Osten der Ukraine

21:38 07/04/2014 Kiew hat drei Verbände zur Unterdrückung des Volksaufstandes in die ostukrainischen Gebiete Donezk und Lugansk verlegt. Das erfuhr RIA Novosti am Montag aus Quellen in den ukrainischen Sicherheitskräften.>>


Heute nun: "Aufseiten der ukrainischen Armee und Polizei operieren 400 Kämpfer der privaten US-Sicherheitsfirma Academi", berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Informationen des Bundesnachrichtendienstes (BND).
Der Bericht legt nahe, dass an der Sache womöglich doch etwas dran sein könnte: Laut "Bild am Sonntag" werden die ukrainischen Sicherheitskräfte von 400 Academi-Elitesoldaten unterstützt. Sie sollen Einsätze gegen prorussische Rebellen rund um die ostukrainische Stadt Slowjansk geführt haben. Demnach setzte der Bundesnachrichtendienst (BND) die Bundesregierung am 29. April darüber in Kenntnis. Wer die Söldner beauftragt habe, sei noch unklar.
Die Informationen sollen vom US-Geheimdienst stammen und seien während der sogenannten Nachrichtendienstlichen Lage, einer regelmäßigen Besprechung unter Leitung von Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU), vorgetragen worden. An dem Treffen hätten auch die Präsidenten der Nachrichtendienste und des Bundeskriminalamts, der Geheimdienstkoordinator des Kanzleramts und hochrangige Ministeriumsbeamte teilgenommen.
- so SPOn heute um 08.10 Uhr
Um 17:02 berichtet die WELT: US-Söldner - Die berüchtigten Blackwater-Tiefflüge in Bagdad

Erstaunlich daran ist doch, dass da offenbar etwas durchgesteckt wurde - an die Springer-Presse. Unterstellt: Diekmann und Aust würden das ja nicht veröffentlichen lassen, wenn die Quelle nicht eingigermaßen verlässlich wäre. Möglicherweise also nach dem Motto: If you fuck the EU with the NSA, we fuck you with the BND, BILD & WELT ... Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.

Immerhin erfährt die Öffentlichkeit bei dieser Gelegenheit etwas über Academi/Blackwater, - was sie allerdings auch hier in der wikipedia erfahren könnte oder genauer hier in der NYT und hier im FREITAG! Oder noch genauer hier:
Civilian Warriors: The Inside Story of Blackwater and the Unsung Heroes of the War on Terror, by Erik Prince. Reviewed by Pepe Escobar
Vgl. auch Have Gun, Will Travel: The Big-Money World of Private Security

Sehr empfehlenswert übrigens, bei Academi einmal die Seite "About Us - Guidings Principles" anzusehen, zB. zum Stichwort
Governance
We take responsibility for our performance legally and ethically. We have a diverse Board of Directors that provides oversight and guidance to best serve our customers.

... und dazu noch einmal zurückzublättern:
Andreas Zielcke in der Süddeutschen Zeitung: "Sieg über das Gesetz", woraus ich u. a. zitierte:
Aus Verantwortlichkeit wird "Compliance" (hat je- mand den Verhaltenskodex gebrochen, heißt es, er war "non-compliant", als ginge es nur um eine neutrale Verhaltensalternative). Statt von Recht und Gesetz spricht man lieber von "Legitimität" (viele Euro- Rettungsmaßnahmen widersprechen, so räumt man ein, den EU-Verträgen, aber sie seien "legitim")...
Auf der Linie liegt aber auch, dass man im "Sicherheitsregime" seit den Anschlägen vom 11. September 2001 bei Al-Qaida-Verdächtigen zu brutaleren Verhörmethoden und Haftbedingungen greift, wenn die bloße Regelbefolgung zu keinen Ergebnissen führt. Die Legitimität ergibt sich aus der Effizienz, nicht aus der Korrektheit....


.... Das neue rechtsneutrale Governance-Denken in hässlicher Gestalt.

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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